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Im Bann des Voodoo

Im Bann des Voodoo

Titel: Im Bann des Voodoo
Autoren: Andre Minninger
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nächsten Ampel zum Stehen kam, wollte ich mir dieses Ding noch einmal genauer ansehen und stutzte: Die Puppe hatte mein Gesicht! Akribisch bis ins letzte Detail aufgemalt! Ich wunderte mich noch mehr. Und dann bekam ich plötzlich tierisches Herzrasen und Atemnot! Ich lenkte meinen Wagen sofort auf einen Seitenstreifen und hoffte, dass dieser unerklärliche Anfall rasch vorübergehen würde. Zum Glück war der Spuk dann auch nach ein paar Sekunden vorbei.«
    »Und die Puppe?«, fragte Justus gespannt.
    »Der hatte ich damals noch keine besondere Bedeutung beigemessen. Ein Rätsel war mir nur, wie sie in mein verschlossenes Auto gelangen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich aber noch nicht weiter mit der Frage beschäftigt, obwohl es ja nun wirklich nicht alltäglich ist, dass man auf eine Puppe stößt, auf deren Gesicht das eigene Konterfei gemalt ist – und dazu noch so grimmig entstellt!«
    »Und dann?«, wollte Peter wissen. »Wie ging es weiter?«
    »Zwei Tage später klingelte es morgens an meiner Haustür. Als ich nachsehen ging, lag auf meiner Schwelle ein kleines Päckchen, das an mich adressiert war; jedoch ohne Absender. Ihr könnt euch sicherlich denken, was mir da zugestellt wurde.« Mit nervösen Fingern griff Al Parker nach seinem Tabaksbeutel und drehte sich eine Zigarette.
    »Ich nehme an, eine weitere Puppe«, schlussfolgerte Bob.
    »Ganz recht.« Der Produzent entzündete ein Streichholz, steckte sich die Zigarette an und blies den blauen Rauch in die Luft. »Es ist unbegreiflich, aber augenblicklich setzten die Herzstiche und die Atemnot wieder ein, obwohl ich diese furchtbare Puppe gar nicht berührt hatte. Der bloße Anblick genügte – schon spielte mein Körper verrückt! Und wie auch schon zuvor verschwanden die Symptome nach wenigen Sekunden wieder. Du hast es gestern Nachmittag in der Sauna ja selbst miterlebt, Bob. Ich saß da nichts ahnend im Dampfbad auf meinem Handtuch, als mir plötzlich jemand aus dem Nebel dieses Ding direkt in den Schoß warf. Ich sprang sofort auf, um mir diesen durchtriebenen Mistkerl vorzunehmen. Doch die augenblicklich eintretenden Schmerzen machten es mir unmöglich. Ich sackte auf die Knie, rang nach Luft und konnte mich keinen Zentimeter mehr bewegen.«
    »Und vorhin, als Bob diese Puppe aus seiner Tasche zog«, fragte Justus. »Hattest du da dieselben Schmerzen wie schon die Male davor?«
    Al Parker zögerte. »Seltsam … aber jetzt, wo du mich das fragst, würde ich beinahe sagen … nein.«
    »Beinahe?« Peter wedelte den Zigarettenqualm vor seinem Gesicht weg. »Wie meinst du das?«
    »Ich war aufgeregt und zu Tode erschrocken … aber Herzstiche hatte ich diesmal nicht. Auch die Atemnot blieb dieses Mal aus. Zumindest erschien sie mir nicht so heftig wie sonst.«
    »Hattest du denn schon mit diesen schmerzhaften Symptomen zu kämpfen, bevor dir diese Puppen zugespielt wurden?« Justus warf dabei einen skeptischen Blick auf Al Parkers Zigarette, deren Rauch der Produzent tief inhalierte.
    »Nicht im Geringsten. Mein letzter Besuch beim Hausarzt liegt schon Jahre zurück und ich erfreute mich immer bester Gesundheit. Erst seitdem dieser Voodoo-Zauber eingesetzt hat, werde ich von diesen schrecklichen Qualen heimgesucht.« Nervös streifte Al Parker die Asche seiner Zigarette in dem randvollen Aschenbecher ab.
    »Wie kommst du eigentlich darauf, dass es sich bei diesen Puppen um Voodoo-Zauber handelt?«, fragte Bob.
    »Durch Jessica Stevens. Sie wohnt hier in der Nachbarschaft, zwei Straßen von hier entfernt. Ich nenne sie scherzhaft ›die Hexe‹. Ich habe sie vor ein paar Tagen zufällig im Supermarkt kennengelernt. Sie ist Professorin für Anthropologie und lebt meist in Caracas. An der dortigen Universität hält sie viele Vorlesungen.«
    »Eine Anthropologin? Was ist das nun wieder?« Peter sah Al Parker fragend an.
    »Unter Anthropologie versteht man die Wissenschaft vom Menschen«, kam Justus mit seinem Superhirn dem Produzenten zuvor. »In der Regel beschäftigen sich diese Leute mit den unterschiedlichen Menschenrassen auf unserer Erde.«
    »Vorbildlich erklärt, Justus«, lobte Al Parker. »Mrs Stevens’ Hauptinteresse gilt den afroamerikanischen Religionen. Sie ist lange Zeit durch die lateinamerikanischen Länder gereist und hat dort die unheimlichsten und haarsträubendsten Dinge erlebt. Dinge, von denen die meisten von uns noch nicht einmal gehört oder gelesen haben. Für sie steht eindeutig fest, dass mir da jemand mithilfe des
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