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Im Bann des Voodoo

Im Bann des Voodoo

Titel: Im Bann des Voodoo
Autoren: Andre Minninger
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hatte. »Um noch einmal auf deine unverschlossene Haustür zurückzukommen, Al …«
    »Ja?«
    »Du sprachst vorhin darüber, dass sich dahinter eine Lebensphilosophie verbirgt. Kannst du uns vielleicht mehr darüber sagen?«
    »Wenn es euch wirklich interessiert, na klar!« Al Parker lehnte sich mit dem Rücken an den Küchenschrank und begann sich wie selbstverständlich eine neue Zigarette zu drehen. »Die Sache ist im Grunde genommen ganz einfach: Verschlossene Türen scheinen Einbrecher magisch anzuziehen. Offene Türen hingegen schrecken sie sichtlich ab.«
    »Sichtlich?«, fragte Bob irritiert. »Wie meinst du das?«
    »Zweimal ist man in den vergangenen Jahren hier ins Haus eingestiegen und hat mich einer Menge technischer Geräte beraubt. Und das nur, weil ich in diesen beiden Ausnahmefällen die Tür verriegelt hatte. Solange ich die Haustür offen stehen ließ, wagte sich noch nicht einmal der Postbote über die Schwelle. Einbrecher scheinen offene Türen zu meiden. Denn immerhin erzeugen sie den Anschein, dass sich jemand im Haus befindet.«
    Die drei Detektive blickten Al Parker entgeistert an.
    »Euch mag meine Philosophie vielleicht etwas seltsam erscheinen, doch die Erfahrung belehrte mich eines Besseren. Seit ich meine Haustür nicht mehr abschließe, halten sich unerwünschte Besucher fern.«
    Das Pfeifen des Wasserkessels unterbrach den Vortrag des Produzenten. Bob goss das kochende Wasser in die bereitstehenden Becher und sie setzten sich in die Sitzecke der Küche. Eine lange Zeit sprachen die vier über Belangloses, bis der Erste Detektiv ankündigte, am nächsten Nachmittag Stellung vor Ort zu beziehen und sich mit seinen beiden Kollegen des unerklärlichen Falles anzunehmen. Peter blickte während des Gesprächs immer wieder zur Küchentür und stand sogar zweimal auf, um auf dem Flur nach dem Rechten zu sehen. Er hatte das eigenartige Gefühl, dass sie die ganze Zeit jemand beobachten würde. Doch auf dem Flur war weit und breit nichts zu sehen.

Legenden und Rituale
    »Kollegen, es sträuben sich einem die Haare! Die Sache ist heiß. Wenn nicht sogar zu heiß!« Bob Andrews betrat die Zentrale, pfefferte seine Jacke auf den Stuhl und ließ sich in gewohnter Weise in den Sessel plumpsen.
    Gleich nach ihrem Besuch bei Al Parker hatte sich der dritte Detektiv auf den Weg in die Bibliothek gemacht, um sich und seine beiden Freunde mit Informationen über Voodoo und dessen Rituale zu versorgen. Nun, zwei Stunden später, saß er Justus und Peter in dem engen Wohnwagen gegenüber und gab sein neues Wissen preis.
    »Als ich im Computerarchiv das Stichwort ›Voodoo‹ eingegeben habe, wurden hauptsächlich Bücher und Presseberichte im Zusammenhang mit afroamerikanischer Religion aufgeführt. Übersetzt bedeutet das Wort ›Voodoo‹ Gott, Gottheit oder Geist. Die Sensationspresse hat daraus einen Kult mit Ritualmorden, Blutopfern und Schlangenbeschwörungen gemacht. Diese ›schwarze Legende‹ geht auf einen gewissen Spencer John zurück.«
    »Spencer John?«, fragte Peter. »Nie gehört. Wer ist das?«
    »Ein Seefahrer, der um 1880 in einer Sturmnacht auf Haiti mit seinem Boot strandete, das dort lebende Volk kennenlernte und anschließend die übelsten Schauergeschichten verbreitete.«
    »An denen etwas dran ist?« Der Erste Detektiv hing förmlich an Bobs Lippen.
    »Nun warte es doch ab«, verwies er Justus in die Schranken und fuhr fort. »Eine Tatsache ist jedenfalls, dass auch im Volksglauben Haitis ähnliche Legenden erzählt werden: von bösen Zauberern, die Menschen töten, weil sie ihr Blut für magische Rituale brauchen. Und auch von Zombies ist die Rede. Ich muss zugeben, Just, dass ich über deine Vorkenntnisse in puncto Voodoo und Zombies mal wieder angenehm überrascht war. Doch ehrlich gesagt«, schränkte der dritte Detektiv humorvoll erneut ein, »habe ich von dir auch nichts anderes erwartet. Denn wann hat uns dein Superhirn jemals enttäuscht, hmm?«
    Über Justus’ Gesicht glitt ein zufriedenes Grinsen. Peter wurde es zu bunt. »Nun hört schon endlich auf, euch gegenseitig hochzukitzeln!«, rief er. »Ich würde jetzt gerne erfahren, was es mit diesen gruseligen Stoffpuppen auf sich hat. Inwiefern haben diese Dinger etwas mit Voodoo zu tun?«
    »Zu den Puppen komme ich noch, Zweiter.« Bob blätterte in seinen Unterlagen. »Vorher solltet ihr noch wissen, dass sich die Voodoo-Religion in ihrer ursprünglichen Form im Laufe des 19. Jahrhunderts gefestigt hat und zur Religion
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