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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers
Autoren: Kim Lawrence
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sie zukam, groß, männlich – und unglaublich wütend.
    „ Por dios! Wie kommst du darauf, dass ich Miranda geliebt hätte?“
    „Ich bin nicht dumm, Antonio.“ Auch wenn die Tatsache, dass sie sich in einen Mann verliebt hatte, der sie nicht wiederliebte, nicht gerade auf außergewöhnliche Intelligenz schließen ließ.
    Er hob fragend eine dunkle Augenbraue. „Ich denke, das musst du mir genauer erklären.“
    Verlegen wandte sie den Blick ab. „An jenem Abend im Krankenhaus … Ich habe gehört, wie Tamara dich fragte. Und du hast geantwortet …“
    „Ich erinnere mich an meine Antwort“, fiel er ihr ins Wort. „Denk doch mal nach, Fleur. Was hätte ich meiner Tochter denn sonst sagen sollen? Dass ihre Mutter ein eiskalt kalkulierendes, geldgieriges Weibsbild war?“
    Schockiert richtete Fleur den Blick wieder auf ihn. „Was sagst du da?“
    „Miranda war gierig auf Sex und Geld und hatte nicht die geringsten Skrupel“, meinte er verächtlich.
    „Aber du hast sie doch geliebt!“, protestierte Fleur. Es hieß, Liebe und Hass waren eng miteinander verbunden. Wenn eine Beziehung schiefging, wuchs die Verbitterung. War das in der Beziehung zwischen Antonio und Miranda auch der Fall gewesen? Hatte Miranda ihn zurückgewiesen? Obwohl …, es schien weit hergeholt, dass irgendeine Frau Antonio abweisen würde.
    Plötzlich war ihr das alles zu viel. Zutiefst verwirrt rieb sie sich die Stirn. Sie hatte genug von den Vermutungen, aber da vernahm sie auch schon Antonios Worte.
    „Natürlich dachte ich damals, ich würde sie lieben. Ich war neunzehn. Jungen mit neunzehn sind nicht gerade für ihre weisen Entscheidungen bekannt, was Frauen angeht.“
    Fleur ließ die Hand sinken. „Neunzehn?“
    Spöttisch betrachtete er ihr schockiertes Gesicht. „Ich bin davon ausgegangen, du hättest längst nachgerechnet, querida.“
    „Ich weiß, dass du sehr jung gewesen sein musstest, aber irgendwie habe ich es nie richtig registriert. Bis jetzt. Was ist falsch gelaufen? War ihre Familie gegen die Beziehung?“
    „Ihre Familie?“ Mit gerunzelter Stirn musterte er sie. „ Madre mia , du erstaunst mich immer wieder. Du hast dir also irgendeine tragischromantische Liebesgeschichte mit zwei Teenagern ausgedacht? Lass dir gesagt sein, nichts liegt weiter von der Wahrheit entfernt.“ Er lachte hart auf. „Miranda Stiller war dreißig, als wir uns trafen. Den elterlichen Segen brauchte sie nicht mehr. Ich bezweifle auch, dass sie sich je darum geschert hat.“
    „Dreißig! Aber ich hatte angenommen …“ Fleur wurde blass.
    Antonio setzte sich zu ihr auf die Bettkante und strich ihr sanft über das Kinn. „Du nimmst generell zu viel an, querida. Und dann liegst du mit deinen Annahmen auch noch meistens falsch.“
    „Wenn einem niemand was erzählt, ist man eben auf Vermutungen angewiesen“, hielt sie ihm vor.
    „Du hast nicht die geringste Ahnung, nicht wahr?“ Als Fleur ihn verständnislos anschaute, schüttelte er den Kopf. „Wenn ich dich nur ansehe, werde ich praktisch von dem Bedürfnis überwältigt, dir die Tiefen meiner Seele zu offenbaren. Dich habe ich in wenigen Monaten mehr von mir sehen lassen als jede andere Frau zuvor. Und jetzt“, fuhr er fort, bevor sie ihn unterbrechen konnte, „lass mich dir noch mehr von mir erzählen. Vor vierzehn Jahren arbeitete ich in einem unserer Hotels als Kellner.“
    „Als Kellner!“ Es gelang Fleur beim besten Willen nicht, sich Antonio in dieser Rolle vorzustellen.
    „Damals besaß mein Vater nur eine Hotelkette, und er war der festen Überzeugung, dass man das Geschäft von allen Seiten her kennen musste. Ebenso hielt er Geschirr spülen und Drinks servieren für ein gutes Mittel, mir die …, nun ja, die jugendliche Arroganz auszutreiben.“
    „Hat wohl nicht gefruchtet“, bemerkte sie schwach.
    Seine Lippen verzogen sich leicht, dann fuhr er fort: „Tamaras Mutter war Gast in dem Hotel, in dem ich arbeitete. Und Miranda war schön, sehr schön sogar.“
    Eifersucht durchfuhr Fleur, so plötzlich, dass sie zusammenzuckte.
    „Sie war ganz anders als die Mädchen, die ich kannte. Für mich war sie die Verkörperung des Glamours.“
    Ein Geständnis, das Fleurs schlimmste Ängste bestätigte.
    Er lächelte selbstironisch. „Vergiss nicht, dass ich erst neunzehn war. Bis dahin hatte ich noch nicht viele Callgirls der Nobelklasse kennengelernt.“
    „Ein Callgirl?“ Fleur war fassungslos.
    „Von ihrer Art her auf jeden Fall, wenn auch nicht als
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