Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
darauf, sich nichts ansehen zu lassen. Ein schwaches Lächeln hob ihre Mundwinkel. Es verschlug ihm den Atem. Er hatte von ihr geträumt, Nacht für Nacht. Tagsüber dachte er ständig an sie, in jeder einzelnen Minute.
    Vom Verstand her wusste er, dass Whitney eine Möglichkeit gefunden hatte, durch den Einsatz von Pheromonen Paare zusammenzubringen, und er hatte mit Sicherheit erreicht, dass Kane sich körperlich nach Rose verzehrte. Er brauchte bloß in ihre Nähe zu kommen, und schon reagierte sein Körper mit einer teuflischen Dauererektion. Aber der Arzt hatte ihn und Rose nicht als Paar angelegt. Sie war gezwungen gewesen, die Wahl zwischen drei verschiedenen Kandidaten zu treffen, und sie hatte ihn gewählt, aber sie verspürte nicht den immensen körperlichen Drang, mit ihm zusammen zu sein, den er verspürte, wenn es um sie ging, und das stellte ein enormes Problem für ihn dar. Er hatte zu viel Respekt vor ihr, und sein Ehrgefühl war zu ausgeprägt, um sich ihr aufzudrängen, aber die Vorstellung, sie nie wieder zu sehen und sein Leben ohne sie zu verbringen, trieb ihn in den Wahnsinn. Er wusste auch, dass er niemals fähig sein würde, einen anderen Mann in ihrem Leben zu dulden. Und das setzte ihm, offen gesagt, ziemlich zu.
    »Einverstanden.«
    Diese leise vorgebrachte Einwilligung erstaunte ihn. Er sah ihr forschend ins Gesicht, weil er ergründen wollte, ob sie ihm die Wahrheit sagte oder nicht.
    »Dann wirst du hier warten, bis ich komme, um dich zu holen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich werde nicht fortlaufen.«
    Ihm entging gerade etwas, doch er kam nicht dahinter, was es war. Seine Gedanken schweiften bereits ab, und sein Radar ging los; instinktiv schob er sich vor Rose, als er mit dem Messer in der Hand zur Schlafzimmertür herumwirbelte. Rose versuchte ihre Waffe aus dem verborgenen Halfter zu ziehen, aber der Mann, der ihnen gegenüberstand, schüttelte mit einem breiten Grinsen den Kopf.
    »Das ist sehr, sehr ungezogen, Miss Rose. Ich kann nicht zulassen, dass Sie ihn erschießen, obwohl Mack ihn für einen fürchterlichen Quälgeist hält. Schließlich ist er quasi mein Bruder.«
    »Genaugenommen«, korrigierte sie ihn, »wollte ich Sie erschießen.«
    Javiers Grinsen wurde noch breiter, doch seine Augen waren eiskalt, und sein stechender Blick durchbohrte sie. »Na, dann ist ja alles in Ordnung. Ist das mein Neffe, den Sie da mit sich rumtragen?« Er deutete auf die fußballförmige Kugel unter ihrer lose sitzenden Tunika.
    Rose zog die Augenbrauen hoch. Sie zuckte nicht zusammen und wandte ihren Blick auch nicht von seinem Gesicht ab. Ihre Stimme war gesenkt und spöttisch, als hätte sie nicht erkannt, dass sie der größten Bedrohung ihres Lebens gegenüberstand. Kane wusste es besser. Er fühlte den kleinen Schauer, der ihr über den Rücken lief.
    »Vielleicht ist es ja eine Nichte.«
    Javier schnaubte. »Machen Sie sich bloß keine falschen Hoffnungen. Er ist viel zu fies, um ein Mädchen zu zeugen. Mack ist schon ganz besorgt um uns. Alles klar, Kane?«
    Javiers Körper war Rose seitlich zugewandt, halb im Licht und halb im Schatten und somit ein schwieriges Ziel, und das winzige Messer hielt er nach wie vor in seiner Handfläche verborgen. Er lächelte Rose an und scherzte mit ihr, aber er war auf jede Form von Schwierigkeiten eingestellt und ließ seine Beute keinen Moment lang aus diesen eiskalten Augen. Kane verlagerte sein Gewicht und bewegte sich kaum merklich, um sich Javiers Angriff in den Weg zu stellen. Javier rückte ebenfalls ein wenig zur Seite und schüttelte den Kopf.
    Lass den Blödsinn. Mack würde mir bei lebendigem Leib die Haut abziehen, wenn dir etwas zustößt.
    Rose seufzte. »Ihm wird nichts zustoßen. Ich bin übrigens Rose Patterson.«
    »Javier Enderman, Ma’am. Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen. Können Sie Gedanken lesen?«
    »Nein«, sagte Rose. »Ich bin klug. Ich weiß, was ihr beide denkt.«
    »Dann wissen Sie ja auch, dass ich ihn heil und ganz hier rausholen muss, Ma’am. Und dass keiner von uns will, dass Sie ihm etwas tun.«
    Kane machte seiner Empörung Luft. »Du stellst es so hin, als sei ich ein Zweijähriger, der euch alle als Babysitter braucht. Sag Mack, wir sind auf dem Weg. Bringen wir es hinter uns.«
    »Sie sind bis an die Zähne bewaffnet«, sagte Rose. »Und um die Fenster herum und in den Hausgängen, die zu der Wohnung führen, haben sie Stolperdrähte mit Sprengladungen gespannt. Durchs Erdgeschoss werdet ihr nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher