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Im Bann des italienischen Millionaers

Im Bann des italienischen Millionaers

Titel: Im Bann des italienischen Millionaers
Autoren: Elizabeth Power
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gefehlt.
    „Ein paar Stunden genügen vollkommen.“
    „Aber …“
    „Gut danke! Bis Montag!“ Und damit legte er auf.
    Überraschenderweise schien ihre Chefin sich überhaupt nicht daran zu stören, dass Riva sich nach so kurzer Zeit schon wieder einige Stunden von der Arbeit entfernen wollte.
    „Nehmen Sie ruhig den ganzen Nachmittag frei“, meinte sie großzügig. Viel großzügiger, als Riva es je für möglich gehalten hätte.
    Während sie noch über die Freisprechanlage mit dem Kindergarten telefonierte und vereinbarte, Ben ein wenig später abzuholen als sonst, parkte sie ihr kleines Auto vor dem ehemaligen Kutschenhaus. Seit Wochen war sie schon nicht mehr hier gewesen. Als sie sich daran erinnerte, wie begeistert sie das erste Mal diese Stufen hinaufgestiegen war, versetzte es ihr einen schmerzhaften Stich.
    Ein großes Schild verkündete, dass das alte Herrenhaus nun verkauft sei. Also hatte sich ein Interessent gefunden. Vermutlich würde er das Anwesen modernisieren und teure Luxusapartments daraus machen. Oder schlimmer, es abreißen und stattdessen einen hässlichen Stahl-Glas-Bau errichten.
    Vor ein paar Jahren hätte sie vielleicht noch dagegen demonstriert, heutzutage nicht mehr. Hoffentlich bekam Eloise wenigstens erträgliche Nachbarn! Damianos Großmutter liebte die Ruhe und den Ausblick ins Grüne. Beides stünde auf dem Spiel, wenn das alte Herrenhaus an den falschen Käufer geraten war.
    Endlich hatte sie den Haustürschlüssel gefunden und sperrte auf. Wie friedlich das alte Gebäude wirkte! So ganz anders als noch vor ein paar Wochen! Allerdings hatte sie damals auch noch einen aussichtslosen Kampf gegen ihre Gefühle für Damiano geführt und gehofft, Ben vor ihm geheim halten zu können.
    Leichtfüßig eilte sie die Treppe zum Salon hinauf, um dort auf die Cateringfirma und den Floristen zu warten. An der Türschwelle blieb sie jedoch wie angewurzelt stehen.
    Glitzerndes Kristall und weißer Damast schmückten die Tafel, die für das Büffet bereitstand. Edles Porzellan, silbernes Besteck und bestickte weiße Servietten warteten auf ihren Einsatz. Ein riesiges Bouquet pinkfarbener Rosen bildete den Blickfang. Überall im Raum standen wertvolle Vasen mit kunstvollen Blumenarrangements, die einen herrlichen Duft verbreiteten.
    Alles war fertig! Wie konnte das sein? Was hatte Damiano denn nun schon wieder vor? Eigentlich sollten die Blumen doch erst um drei Uhr geliefert werden.
    Auf einmal hörte sie, wie im Erdgeschoss die Haustür ins Schloss fiel. Verwirrt fuhr sie herum. Hatte sie die Tür offen stehen lassen? Sie hatte kein Auto im Hof vorfahren hören. Was ging hier vor?
    „Ich kann mir vorstellen, was du gerade denkst“, ertönte Damianos Stimme von der Treppe. „Du brauchst es mir also nicht an den Kopf zu werfen, Riva.“
    Der dunkle Anzug betonte seine breiten Schultern, während das weiße Hemd den olivfarbenen Ton seiner glatten Haut unterstrich.
    „Das könnte dir so passen!“, brauste sie auf. „Erst zwingst du mich, mir den Nachmittag freizunehmen, weil sich angeblich sonst niemand um das Catering kümmern kann. Und dann finde ich heraus, dass auch das nur wieder eine Lüge war! Was zum Teufel soll das, Damiano? Was bildest du dir eigentlich ein? Du hast kein Recht, auf diese Weise über meine Zeit zu verfügen!“
    Von ihrem Gefühlsausbruch scheinbar unberührt, erwiderte er: „In den letzten Wochen hast du ja nur mit mir gesprochen, wenn es um Ben ging. Wie sollte ich dich denn sonst dazu kriegen, mir ein paar Minuten deiner kostbaren Zeit zu schenken?“
    Aha! Alles klar! Darum hatte er sie herbestellt. Sie hatte seinen Heiratsantrag abgelehnt und mittlerweile schien er sich damit abzufinden. Vielleicht war er insgeheim sogar erleichtert, dass sie ihn aus seiner selbst auferlegten Pflicht entließ? Doch er wusste auch, dass sie ihm und der unglaublichen Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, nie widerstehen konnte, wenn sie mit ihm allein war. Selbst jetzt spürte sie, wie ihr Herz auf einmal schneller klopfte, als sein Blick über ihre weiße Bluse und den engen schwarzen Rock wanderte.
    „Du wirst wohl nachvollziehen können, dass ich mich nicht gerade darüber freue, meine Arbeitszeit für nichts und wieder nichts zu verschwenden. Ich sollte jetzt eigentlich im Büro sein!“ Damit wollte sie an ihm vorbei zur Tür hinaus.
    Blitzschnell versperrte er ihr den Weg, sodass sie um ein Haar mit ihm zusammengestoßen wäre.
    „Lass mich vorbei, Damiano!“
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