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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne
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Tatsache, dass du mit mir verheiratet bist, ignorieren?" Aus seiner Stimme sprach ein solcher Schmerz, dass es Jasmine ins Herz schnitt.
    Das also hatte Sarah getan. Aber sie würde nicht gewinnen. Ihre Lüge war so niederträchtig und so offensichtlich eine Lüge, dass Tariq ganz sicher bald die Wahrheit erkennen würde. Er kannte doch Sarah. „Ich habe keine Fluchtpläne, ich will dich nicht verlassen. Sie hat gelogen."
    Er schien noch zorniger zu werden. „Mach es nicht noch schlimmer mit weiteren Lügen. Das Flugticket, das sie mir gab, damit ich es dir gebe, ist auf deinen Namen ausgestellt."
    Mit zitternden Händen hob Jasmine das Ticket auf. Es lautete auf ihren Namen und enthielt sogar ihre Passnummer. Merkwürdig.

    „Nein", rief sie. „Ich würde das niemals tun. Meine Familie hat meine Passnummer und alle Details irgendwo gespeichert."
    Sein Mund verzog sich zu einem verächtlichen Lächeln. „Genug! Ich war ein Narr, trotz allem an dich zu glauben. Aber Jamar hat gehört, wie du mit Sarah alles besprochen hast!"
    Jamar hatte offenbar nicht gehört, was sie Sarah geantwortet hatte. Sie streckte die Arme nach Tariq aus und vergaß dabei völlig, das Badetuch festzuhalten. „Hör zu ..."
    „Es gibt nichts mehr zu erklären. Ich habe ja schon immer gewusst, worum es dir in Wirklichkeit geht. Dein Körper reicht nicht aus, um mich noch einmal zum Narren zu machen. Natürlich bediene ich mich gern, wenn du es unbedingt möchtest." Die Art, wie er sie ansah, brach ihr das Herz.
    Die Scham über ihre Nacktheit war unerträglich. Mit zitternden Händen wickelte sie das Tuch erneut um ihren Körper. „Tariq, ich bitte dich, hör mich an. Ich liebe dich ..."
    Er lachte. „Du musst mich für einen Idioten halten, Jasmine. Deine Liebe ist wertlos."
    Außer sich vor Verzweiflung warf sie ihm plötzlich das zerknüllte Ticket ins Gesicht.
    „Ja, es ist die Wahrheit!", log sie. „Ich gehe nach Neuseeland und lasse mich scheiden!"
    Tariq erwiderte nichts. Seine Gesicht wirkte wie eine Maske aus Stein.
    „Ich gehe zurück und heirate jemanden, der besser zu mir passt!" Sie wollte sich zu Boden werfen und weinen, doch ein letzter Rest von Stolz hielt sie davon ab.
    „Du wirst Zulheil nicht verlassen."
    „Ich habe Zulheil schon verlassen! Ich gehe nicht mehr zurück!"
    Der Ausdruck in seinem Gesicht hätte ihr eigentlich Angst machen müssen. „Du wirst zurückkehren", stellte er fest.
    „Nein! Du hast kein Recht, mich dazu zu zwingen."
    „Zieh dich an. Wir fliegen noch heute." Seine Stimme war ohne jede Emotion.
    „Wenn du versuchst, dich zu wehren, werde ich dafür sorgen, dass du nach Zulheil zurückgebracht wirst."
    „Du würdest keine Szene machen."
    Er verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Ich werde tun, was nötig ist."
    Sie wusste, sie stand auf verlorenem Posten. Er war der Scheich von Zulheil und hatte die Macht zu tun, was ihm beliebte. „Ich habe nichts, wohin ich gehen könnte." Die Worte fielen von ihren Lippen wie lang zurückgehaltene Tränen. „Ich habe alles für dich aufgegeben. Alles."
    Die einzige Antwort, die sie erhielt, war das Krachen der Tür, die hinter ihm ins Schloss fiel.
    Als Tariq durch die Drehtür nach draußen stürmte, war er kaum noch zu einem klaren Gedanken fähig. Er kannte Sarah und hatte ihr natürlich nicht geglaubt. Selbst als sie ihm das Ticket gegeben hatte, hatte er ihr nicht geglaubt, und er hatte Jasmine so schnell wie möglich davon erzählen wollen und davon, wie abstoßend er Sarahs Intrige fand. Aber dann hatte Jamar ihn auf dem Weg zu seiner Suite gesehen und gefragt, ob Jasmine ihm erzählt hatte, dass sie nach Neuseeland fliegen wolle.
    „Auf dem Weg zum Reisebüro hat diese ... Sarah Jasmine al-Huzzein Zamanat gefragt, auf welches Datum ihr Ticket gebucht werden soll." Jamar hatte noch etwas hinzufügen wollen, war aber vom Chef des Sicherheitsdienstes angefunkt worden und hatte sich sofort entschuldigt.
    Tariq hatte sich gefühlt, als würde sein Herz in tausend Stücke zersplittern. Jamar war ihm treu ergeben und hatte keinen Grund ihn zu belügen, umso weniger, als er Jasmine mindestens ebenso ergeben war. Tariq verfluchte seine Leichtgläubigkeit, was Jasmines Erklärung für ihren zweiten Pass betraf. Er hatte ihr vertraut. Selbst nach allem, was sie ihm bereits angetan hatte, hatte er ihr vertraut.
    Zorn und Schmerz machten ihn fast blind und unfähig zu denken, aber er hatte Jasmines Zurückweisung schon einmal überlebt, er würde
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