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Im Bann der Gefuehle

Im Bann der Gefuehle

Titel: Im Bann der Gefuehle
Autoren: Annie West
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einfacher zu machen? War alles nur leeres Gerede gewesen?
    Entschlossen nahm sie ihr Mobiltelefon zur Hand und tippte die Nummer von Alessandros Büro ein.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend lief Alessandro zur Eingangstür der Villa hinauf.
    „Wo ist meine Frau?“, rief er Paulo von Weitem zu.
    „Sie befindet sich am Pool, und Master Leo schläft seit einer halben Stunde.“
    „Gut.“
    Was er ihr zu sagen hatte, geschah besser unter vier Augen. Gerade hatte er herausgefunden, dass seine Aushilfssekretärin Livia als Gastgeberin für das Wohltätigkeitsessen eingeplant und dies Carys auch noch telefonisch bestätigt hatte. Das sah verflixt nach Ärger aus.
    Ein Blick in die Augen seiner Frau verriet ihm, dass sie geweint hatte. Alessandro hätte sie am liebsten in den Arm genommen, doch ihr Gesichtsausdruck hielt ihn auf Abstand.
    „Ich muss dir etwas erklären“, begann er ohne Umschweife.
    „Das kann ich mir vorstellen“, gab sie scharf zurück. „Vermutlich hat dein Büro dir von meinem Anruf berichtet. Ich weiß mittlerweile, dass du Livia gebeten hast, meinen Platz einzunehmen.“
    „So war es doch gar nicht“, widersprach er hastig. „Es handelt sich um ein Missverständnis.“
    Doch so leicht ließ Carys sich nicht beruhigen. „Ich bin deine Ehefrau, Alessandro. Nicht irgendeine Angestellte, die du zur Seite schieben kannst, wenn sie ihren Job nicht zu deiner Zufriedenheit erledigt. Schließlich hast du mich zu dieser Heirat überredet und mir praktisch keine Wahl gelassen. Jetzt ist es zu spät dafür, deine Entscheidung zu bereuen, weil du glaubst, ein schlechtes Geschäft abgeschlossen zu haben.“
    „Jetzt mach aber mal halblang!“
    Offenbar hatte sie einen wunden Punkt getroffen! „Das werde ich ganz sicher nicht tun“, schoss Carys zurück. „Ich lasse mich nicht von dir herumschubsen, ganz egal, wie wenig ich in deine aristokratischen Kreise passe.“
    „Sag mal, was traust du mir eigentlich zu?“ Entrüstung und Mitgefühl ließen Alessandro verzweifelt klingen. „Ich wollte dir nur Zeit geben, dich einzuleben, und dich nicht überfordern. Mir ist doch klar, wie fremd dir das hier alles vorkommen muss.“
    „Mir reicht es einfach, Alessandro. Ständig muss ich gegen das Gefühl kämpfen, unzulänglich zu sein.“ Sie seufzte frustriert. „Ich kann das so nicht mehr. Du hast bekommen, was du wolltest, Alessandro, aber mir ist das nicht genug. Ich kann mich nicht mit einer reinen Zweckehe abfinden.“
    „Zweckehe?“, brauste er auf und stürmte regelrecht auf Carys zu. Er riss sie in seine Arme und starrte ihr direkt ins Gesicht. „Glaubst du, ich empfinde unsere Beziehung lediglich als Zweckehe?“ Sein Kuss war hart, fest und wild. „Fühlt sich das etwa nach Zweckehe an?“ Jetzt presste er seine Lippen etwas weicher auf ihren Mund, und seine Hände schoben sich unter ihr loses Shirt. „Oder das?“ Heiß atmend streifte er ihr Ohrläppchen, und Carys bekam eine Gänsehaut. „Was ich für dich empfinde, geht weit, weit über eine Zweckbeziehung hinaus.“ Sein Blick trübte sich leicht. „Ich weigere mich, die Frau aufzugeben, die ich liebe. Hast du mich verstanden? Es wird für uns niemals eine Scheidung geben. Das akzeptiere ich einfach nicht. Ich werde dich nicht aufgeben.“
    Er küsste sie noch einmal und umfasste mit einer Hand Carys’ Po. Sie musste lächeln, doch er schien es nicht zu merken.
    „Sandro?“
    „Nein.“ Sein Mund lag fest auf ihrem. Er wollte nicht hören, wie dringend sie sich aus dieser Ehe befreien musste, um glücklich zu werden. Noch einmal versuchte Carys, auf sich aufmerksam zu machen, doch Alessandro weigerte sich, sie gehen zu lassen.
    „Bitte, Sandro!“ Sauerstoffmangel zwang sie schließlich, sich mit aller Kraft gegen seine Brust zu stemmen und sich Gehör zu verschaffen. Sein Gesicht wirkte schmerzverzerrt. „Du liebst mich?“
    Seine Schultern sackten ein Stück nach unten. „Wie könntest du jemals daran zweifeln?“ Mit der linken Hand strich er gedankenverloren über ihre Wange und ihre geschwollenen Lippen. „Ich glaube, ich habe dich schon früher geliebt, bevor ich dein Bild in der Broschüre sah. Aber ganz bestimmt seit dem Moment, als ich dich in meiner Hotelsuite in den Armen hielt. Das Gefühl, allein mit dir zu sein, hat mich fast in die Knie gezwungen.“ Er schluckte mühsam. „Und als ich sah, wie du unseren Sohn in deinen Armen gehalten hast …“
    Für einen Moment legte er den Kopf in den Nacken, dann sah er
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