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Ilias

Ilias

Titel: Ilias
Autoren: Homer
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alles; was soll ich es dir noch erzählen?
    Thebe belagerten wir, Eetions heilige Feste,
    Und verwüsteten sie und führeten alles von dannen.
    Redlich teilten den Raub die tapferen Söhne Achaias,
    Und man erkor dem Atreiden des Chryses rosige Tochter.
    Chryses darauf, der Priester des treffenden Phöbos Apollon,
    Kam zu den rüstigen Schiffen der erzumschirmten Achaier,
    Freizukaufen die Tochter, und bracht unendliche Lösung,
    Tragend den Lorbeerschmuck des treffenden Phöbos Apollon
    Um den goldenen Stab; und er flehete laut den Achaiern,
    Doch den Atreiden vor allen, den zween Feldherrn der Völker.
    Drauf gebot beifallend das ganze Heer der Achaier,
    Ehrend den Priester zu scheun und die köstliche Lösung zu nehmen.
    Aber nicht Agamemnon, des Atreus Sohne, gefiel es;
    Dieser entsandt ihn mit Schmach und befahl ihm drohende Worte.
    Zürnend vernahm es der Greis und wandte sich. Aber Apollon
    Hörte des Flehenden Ruf; denn sehr geliebt war ihm jener.
    Und nun sandt er sein Todesgeschoß; und die Völker Achaias
    Starben in Scharen dahin, da rings die Geschosse des Gottes
    Flogen im weiten Heere der Danaer. Siehe, da weissagt’
    Uns ein kundiger Seher den heiligen Rat des Apollon.
    Eilend riet ich selber zuerst, den Gott zu versöhnen.
    Aber der Atreion ereiferte; schnell sich erhebend,
    Sprach er ein drohendes Wort, das nun der Vollendung genaht ist.
    Jene geleiten im Schiff frohblickende Söhne Achaias
    Heim nach Chrysa zurück, auch bringen sie Gaben dem Herrscher.
    Doch mir nahmen nur eben die Herold’ aus dem Gezelte
    Brises’ Tochter hinweg, das Ehrengeschenk der Achaier.
    Oh, wenn du es vermagst, so hilf dem tapferen Sohne!
    Steig empor zum Olympos und flehe Zeus, wenn du jemals
    Ihm mit Worten das Herz erfreuetest oder mit Taten.
    Denn ich habe ja oft dich selbst im Palaste des Vaters
    Rühmen gehört, wie du einst dem schwarzumwölkten Kronion,
    Du von den Göttern allein, die schmähliche Kränkung gewendet,
    Als vordem ihn zu binden die andern Olympier drohten,
    Here und Poseidaon zugleich und Pallas Athene.
    Doch du kamst, o Göttin, und lösetest ihn aus den Banden,
    Rufend zum hohen Olympos den hundertarmigen Riesen,
    Den Briareos nennen die Himmlischen, aber Ägäon
    Jeglicher Mensch; denn er raget auch selbst vor dem Vater an Stärke.
    Dieser nun saß bei Kronion dem Donnerer, freudigen Trotzes.
    Drob erschraken die Götter und scheuten sich, jenen zu fesseln.
    Setze nun, des ihn erinnernd, zu jenem dich, faß ihm die Knie auch,
    Ob es vielleicht ihm gefalle, den Troern Schutz zu gewähren,
    Aber zurückzudrängen zum Lager und Meer die Achaier,
    Niedergehaun, bis sie alle sich sättigen ihres Gebieters;
    Auch er selbst, der Atreide, der Völkerfürst Agamemnon,
    Kenne die Schuld, da den besten der Danaer nichts er geehret!
    Aber Thetis darauf antwortete, Tränen vergießend:
    Wehe mir, daß ich, mein Kind, dich erzog, unselig Geborner!
    Möchtest du hier bei den Schiffen doch frei von Tränen und Kränkung
    Sitzen, dieweil dein Verhängnis so kurz nur währet, so gar kurz!
    Aber zugleich frühwelkend und unglückselig vor allen
    Wurdest du! Ja, dich gebar ich dem Jammergeschick im Palaste!
    Dies dem Donnerer Zeus zu verkündigen, ob er mich höre,
    Geh ich selber hinauf zum schneebedeckten Olympos.
    Du indes, an des Meers schnellwandelnden Schiffen dich setzend,
    Zürne dem Danaervolk und des Kriegs enthalte dich gänzlich.
    Zeus ging gestern zum Mahl der unsträflichen Äthiopen
    An des Okeanos Flut, und die Himmlischen folgten ihm alle.
    Aber am zwölften Tag dann kehret er heim zum Olympos.
    Hierauf steig ich empor zum ehernen Hause Kronions
    Und umfaß ihm die Knie; und ich traue mir, ihn zu bewegen.
    Als sie solches geredet, enteilte sie. Jener, allein nun,
    Zürnt’ im Geist und gedachte des schöngegürteten Weibes,
    Das man mit Trotz und Gewalt ihm hinwegnahm. Aber Odysseus
    Kam und brachte gen Chrysa die heilige Sühnhekatombe.
    Als sie nunmehr in des Ports tiefgründige Räume gekommen,
    Zogen sie ein die Segel und legten ins schwärzliche Schiff sie;
    Lehnten darauf zum Behälter den Mast, an den Tauen ihn senkend,
    Eilig hinab und schoben das Schiff mit Rudern zur Anfurt,
    Warfen dann Anker hinaus und befestigten Seil’ am Gestade.
    Aus nun stiegen sie selbst an den wogenden Strand der Gewässer,
    Aus auch lud man das Opfer dem treffenden Phöbos Apollon;
    Aus auch stieg Chryseis vom meerdurchwallenden Schiffe.
    Diese nun führte sogleich zum Altar der weise Odysseus,
    Gab in des
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