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If You Stay – Fuereinander bestimmt

If You Stay – Fuereinander bestimmt

Titel: If You Stay – Fuereinander bestimmt
Autoren: Courtney Cole
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meine Schultern und beatme ihn weiter.
    Doch dann muss ich erneut würgen, und während ich unterbreche, lausche ich an seiner Brust.
    Nichts.
    Er atmet immer noch nicht.
    »Tu doch was«, zischt die Frau.
    Ich blende sie aus und atme wieder in Pax’ Mund.
    Und wieder.
    Und wieder.
    Nichts.
    Was, zum Teufel, soll ich jetzt machen? Der Geschmack in seinem Mund widert mich schon längst nicht mehr an. Ich konzentriere mich nur noch darauf, seine Lungen mit Sauerstoff zu füllen, ihn dazu zu bringen, wieder selbständig zu atmen. Aber es funktioniert nicht.
    Er atmet nicht.
    Ich bin verzweifelt und stehe kurz davor, durchzudrehen, atme noch zweimal vergeblich in seinen Mund, doch dann muss ich einen Satz zur Seite machen, denn plötzlich beginnt er, zu würgen und zu husten, und dann ergießt sich eine Fontäne orangefarbener Kotze aus seinem Mund.
    Ich drehe ihn rasch auf die Seite, damit er nicht daran erstickt.
    Inzwischen sind wir beide völlig mit seinem Erbrochenen bedeckt. Das ist nicht angenehm, aber wenigstens atmet er jetzt wieder. Zwar unregelmäßig und langsam, aber er atmet. Er hat immer noch die Augen geschlossen, doch ich kann erkennen, wie sie sich unter seinen Lidern rasch hin und her bewegen.
    Und dann beginnt er zu zucken.
    Oh, Gott. Ich weiß nicht, was ich tun soll.
    »Was machen wir denn jetzt?«, rufe ich der Frau hinter mir zu.
    Ich sehe sie dabei nicht einmal an, konzentriere mich ganz auf den orangefarbenen Schaum, der aus seinem Mund kommt. Er quillt daraus hervor, dringt in seine Nasenlöcher, und er verschmiert ihn überall, während er wild um sich schlägt. Orangefarbene Spritzer landen auf meinem Pullover.
    Es gelingt mir, seinen Arm zu packen. Er ist stark, sogar jetzt noch, in diesem Zustand, und ich muss mein ganzes Gewicht einsetzen, um ihn festzuhalten. Ich liege praktisch quer über seiner Brust, sein Arm unter mir. Kurz darauf hören die Zuckungen auf, und sein Körper wird schlaff. Aber er atmet immer noch. Ich kann das Rasseln in seiner Brust hören. Jeder Atemzug scheint ihn große Mühe zu kosten.
    Ich bin den Tränen nah, da ich einfach nicht mehr weiß, was ich machen soll, als ich die roten und blauen Lichter sehe, die sich in seinem Wagen spiegeln.
    Ich stoße einen Seufzer der Erleichterung aus. Hilfe ist da.
    Gott sei Dank.
    »Wir sollten sie auf uns aufmerksam machen«, rufe ich der Frau zu, doch als ich mich umdrehe, ist sie verschwunden.
    Was, zum Teufel …?
    Ich spähe in die Dunkelheit hinaus und sehe gerade noch, wie sie über die nächstgelegene Sanddüne verschwindet. Offenbar möchte sie nicht hier sein, wenn die Polizei eintrifft.
    Interessant.
    Die Sanitäter benötigen nur eine Minute, um aus ihrem Krankenwagen zu springen und sich um den vor mir liegenden Mann zu kümmern.
    Da ich nicht so recht weiß, was ich tun soll, weiche ich an den Rand des Geschehens zurück und warte. Ich fühle mich ziemlich erschöpft. Sie schieben ihm einen Atemschlauch in den Rachen. Und dann beginnen sie mit Herzdruckmassage, was nur eines bedeuten kann.
    Sein Herz hat aufgehört zu schlagen.
    Als mir das klarwird, kommt es mir so vor, als ob auch mein eigenes Herz aufgehört hätte zu schlagen.
    Ich habe keine Ahnung, warum. Ich kenne ihn nicht einmal. Aber da uns das Schicksal in dieser Ausnahmesituation zusammengeführt hat, verspüre ich eine Verbindung zu ihm. Ich weiß, dass das verrückt klingt, aber so empfinde ich nun einmal. Auch wenn ich nichts anderes von ihm weiß als seinen Namen.
    Pax.
    Ich höre das abscheuliche Geräusch von brechenden Knochen, als die Sanitäter immer wieder kurz und kräftig auf seine Brust drücken, versuchen, sein Herz zum Schlagen zu bringen. Das Ganze ist so schauderhaft, dass ich meinen Blick abwende und mich bemühe, einfach abzuschalten. Genau in diesem Moment, als ich gerade meine Lider zusammenpresse, spricht mich ein Cop an, um mir einige Fragen zu stellen.
    Ob ich den Mann kenne.
    Was ich hier gemacht habe.
    Wie ich ihn angetroffen habe.
    Ob er allein gewesen ist.
    Obichwüsstewielangeerhiergewesenistwasergenommenhat wievielergetrunkenhat.
    Durch die monotone Sprechweise des Polizisten verschwimmen die Wörter ineinander. Ich bemühe mich, seine Fragen, so gut es eben geht, zu beantworten.
    Als er fertig ist, laden die Sanitäter Pax in den Krankenwagen. Sie laufen nach vorn, springen hinein und fahren mit quietschenden Reifen vom Parkplatz auf die Straße, die Richtung Stadt führt. Sirene und Blaulicht sind eingeschaltet.
    Das
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