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Identität (German Edition)

Identität (German Edition)

Titel: Identität (German Edition)
Autoren: Dan Chaon
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ihm gesagt – und er war von Tod zu Tod gewandert, jahrhundertelang, er war von Cleveland nach Los Angeles nach Houston gezogen; von Rolla, Missouri, nach Banks Island, Nordwestterritorien; von North Dakota nach Michigan, und jedes Mal war er ein anderer Mensch gewesen.
    Seine Hände zitterten, und schließlich musste er bei einer Raststätte rausfahren, er musste sich ohne eine Decke oder ein Kissen auf dem Rücksitz zusammenrollen, die Hände fest gegen den Schädel gedrückt. Draußen hatte sich der Regen in Graupeln verwandelt, die ununterbrochen auf die Oberfläche des gestohlenen Wagens prasselten.
    Was, wenn er sich einfach in ein neues Leben einfände und dort bliebe? Vielleicht war das die Antwort. Als Vater war er gescheitert, dennoch hatte er die Seele eines Lehrers, dachte er, und dieser Gedanke gefiel ihm, beruhigte ihn: die Vorstellung, dass er noch immer, auf irgendeine Weise, ein junges Leben berühren konnte.
    Was, wenn er etwas ganz Gewöhnliches wurde? Vielleicht einfach ein schlichter Highschool-Lehrer, dachte er, und alle Schüler würden ihn mögen, und er würde einen Einfluss ausüben, der über ihn hinaus fortwirken würde. Er würde durch sie weiterleben. Vielleicht war das kitschig und dumm, aber für den Anfang sah das wie kein so schlechter Plan aus. Er schmiegte sich an das kalte Polster und kniff die Augen ganz fest zu.
    Er würde nie wieder an Ryan denken, schwor er sich.
    Er würde nie wieder an Jay oder Rachel denken.
    Er würde nie wieder an Miles denken.
     
    Sind wir nicht alle Geister?, flüsterte eine Stimme.
    Aber auch daran würde er nie wieder denken.

DANKSAGUNG
    Meine Frau, die Schriftstellerin Sheila Schwartz, starb nach einem langen Kampf mit dem Eierstockkrebs, kurz nachdem ich dieses Buch vollendet hatte. Wir waren zwanzig Jahre lang verheiratet gewesen. Sheila war meine Dozentin auf dem College, und wir verliebten uns ineinander, und in all unseren gemeinsamen Jahren war sie meine Mentorin, meine beste Kritikerin, meine liebste Freundin, meine Seelengefährtin. Ich habe während der letzten Wochen der Endredaktion die Anmerkungen vor Augen gehabt, die Sheila ins Manuskript geschrieben hatte, und ich bin unfähig auszudrücken, wie dankbar ich für ihre klugen Ratschläge bin und wie schrecklich sie mir fehlen wird.
    Ich hatte das Glück, eine geduldige, rücksichtsvolle und brillante Lektorin zu «erben», Anika Streitfeld, die mich durch dieses Buch von Idee zu Vollendung geführt hat und die während des ganzen Prozesses eine erstaunlich hilfreiche und kluge Begleiterin gewesen ist. Zutiefst dankbar bin ich außerdem für die enthusiastische Unterstützung durch die Mitarbeiter von Ballantine, die sich die ganze Zeit so gut um meine Bücher gekümmert haben. Mein Dank gilt weiterhin Libby McGuire und Gina Centrello für ihr langjähriges geduldiges Wohlwollen.
    Weitere Menschen, die mir viel bedeuten, haben in entscheidendem Maße zum Entstehungsprozess beigetragen: mein wunderbarer Agent Noah Lukeman, der mir von jeher eine große Hilfe und ein guter Freund gewesen ist; meine besten Kumpel Tom Barbash und John Martin; meine Söhne Philip und Paul Chaon; meine Schwester und mein Bruder, Sheri und Jed, die über einen längeren Zeitraum immer wieder Passagen dieses Romans gelesen und Ratschläge beigesteuert haben; meine Schreibgruppe, Eric Anderson, Erin Gadd, Steven Hayward, Cynthia Larson, Jason Mullin und Lisa Srisuco; und alle meine Studentinnen und Studenten am Oberlin College, die über die Jahre hinweg eine wahre Inspiration für mich gewesen sind.
    Dieses Buch stellt eine dankbare Reverenz vor vielen großartigen – und besseren – Autorinnen und Autoren dar, die mich seit meiner Kindheit inspiriert haben, darunter Robert Arthur, Robert Bloch, Ray Bradbury, Daphne du Maurier, John Fowles, Patricia Highsmith, Shirley Jackson, Stephen King, Ira Levin, C. S. Lewis, H. P. Lovecraft, Vladimir Nabokov, Joyce Carol Oates, Mary Shelley, Robert Louis Stevenson, Peter Straub, J. R. R. Tolkien, Thomas Tryon und eine Reihe weiterer. Neben anderen Dingen hat es beim Schreiben dieses Buches Spaß gemacht, diesen geliebten und bewunderten Schriftstellern immer wieder mal heimlich zuzuwinken und zuzuzwinkern, und ich hoffe, dass sie mir – im Dies- oder Jenseits – meine kleinen Raubzüge verzeihen.
    Finanzielle Unterstützung während der Arbeit an diesem Buch erhielt ich in Form von Stipendien des Ohio Arts Council und des Oberlin College Research Grant
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