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Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Titel: Ich wusste nicht, wie gut du küsst!
Autoren: Elizabeth Bevarly
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aussuchen, der schön, aber nicht zu auffällig sein musste, exquisit, ohne protzig zu wirken und von schlichter Eleganz – ungefähr so wie die Frau, die er zu finden hoffte.
    Ja, Colette würde sicher genau das haben, was er suchte.

2. KAPITEL
    Als Jayne das Juweliergeschäft in der Hammond Street betrat, fühlte sie sich wie eine ertrunkene Ratte. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass der Himmel ausgerechnet in dem Moment, als sie von zu Hause aufbrach, seine Schleusen geöffnet hatte, um eine wahre Sintflut auf Youngsville herunterprasseln zu lassen. Nicht einmal die Markisen der Geschäfte hatten sie bei diesem Unwetter schützen können. Jetzt war sie zusätzlich zu der Tatsache, dass sie wie ein Clown angezogen war, auch noch vollkommen nass und zerzaust.
    Außerdem war ihr kalt, weil die Klimaanlage im Geschäft trotz des unfreundlichen Wetters auf höchste Stufe gestellt war. Doch obwohl ihr der kühle Luftstrom zusetzte, machte Jayne sich Mut. Schlimmer konnte ihre Lage ja wohl kaum werden.
    Zu spät erkannte sie, wie sehr sie sich geirrt hatte. Denn statt wie üblich das Geschäft vor der Öffnungszeit leer vorzufinden – was ihr Zeit gegeben hätte, sich wenigstens ein bisschen wieder herzurichten, bevor jemand sie sah –, wimmelte es heute von Kollegen, weil es einer der beiden Tage im Jahr war, an dem die Mitarbeiter zu einem sehr günstigen Preis Schmuck kaufen konnten.
    O doch, der Tag konnte auf jeden Fall noch unangenehmer werden. Denn nun würde sie gezwungen sein, in ihrem jetzigen Zustand sämtlichen Kollegen über den Weg zu laufen, weil keiner diesen Tag ungenutzt vorbeigehen ließe.
    Das Gebäude von Colette Jewelry befand sich im Zentrum von Youngsville und hatte sieben Stockwerke. Der große Verkaufsraum nahm das gesamte Erdgeschoss ein, und die Firmenbüros füllten das übrige Gebäude aus. Die Einrichtung war überall luxuriös, nicht nur in der Chefetage. Die Wände waren in warmen Farbtönen gehalten und mit kostbaren Gemälden behängt. Orientteppiche mit lebhaften Farben und Mustern schmückten die Parkettböden und elegante Skulpturen füllten jene Stellen, die nicht für die Schmuckvitrinen gebraucht wurden. Unter dem strahlenden Licht der Kronleuchter glitzerte alles, ganz besonders die exquisit geschliffenen Edelsteine.
    Zusätzlich zu den Büros gab es im Gebäude ein Restaurant für die höheren Ränge in der Firma und eine Cafeteria für die übrigen Angestellten. Jayne war noch nie in dem Restaurant gewesen, sie verbrachte ihre Mittagspause meistens in der Cafeteria, die ebenfalls sehr elegant eingerichtet war, so wie jeder Raum im Gebäude.
    Aber ihr Lieblingsort war die Lobby der Büros im ersten Stock, wo sie sich ein oder zwei Mal mit ihren Kolleginnen getroffen hatte. Denn in dieser Lobby befand sich das schönste Schmuckstück, das Jayne je gesehen hatte: eine einzelne Rose, die aus Rubinen, Diamanten und Smaragden gefertigt worden war. Jayne kannte die Geschichte dieses Schmuckstücks nicht, wusste nur, dass es ein atemberaubendes Kunstwerk war, und wie alle, die hier arbeiteten, liebte sie schöne Dinge.
    Das war noch einer der Gründe, warum sie sich hier heute Morgen so fehl am Platz vorkam, denn schön sah sie heute ganz bestimmt nicht aus. Ihre Kollegen schienen derselben Meinung zu sein, denn sie warfen ihr verstohlene Blicke zu und hatte Mühe, ein Kichern zu unterdrücken.
    Zu ihrer Erleichterung entdeckte Jayne vor einer der Vitrinen drei Frauen, die sie gut kannte. Genau wie sie wohnten diese in Amber Court 20. Alle drei waren offensichtlich pünktlich bei der Arbeit erschienen, denn keine von ihnen ähnelte in irgendeiner Weise einer ertrunkenen Ratte. Im Gegenteil, was ihre Kleidung anging, so waren sie durchaus akzeptabel und vor allem trocken.
    Lila Maxwell wohnte im zweiten Stock von Amber Court 20 und arbeitete im dritten Stock von Colette Jewelry. Sie war die Assistentin von Nicholas Camden, einem der Vizepräsidenten der Firma, der für den Überseemarkt verantwortlich war. Lila war heute wie auch sonst immer gekleidet wie eine beruflich sehr erfolgreiche Frau. Ihr langes dunkelblondes Haar schimmerte wie Bronze und betonte ihre dunkelbraunen Augen, deren Ton an Zartbitterschokolade erinnerte. Ihr graues Kostüm war so geschnitten, dass es in eleganter Weise ihre aufregenden Kurven betonte.
    Sie plauderte leise mit den anderen beiden Nachbarinnen und Kolleginnen: Meredith Blair, die Schmuckdesignerin war, und Sylvie Bennett, die als
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