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Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Titel: Ich wusste nicht, wie gut du küsst!
Autoren: Elizabeth Bevarly
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zurück. “Warten Sie. Tragen Sie die Brosche heute”, sagte sie mit einem geheimnisvollen Lächeln und nahm die Brosche ab. “Sie hat mir früher Glück gebracht. Vielleicht hilft Sie Ihnen, diesen verrückten Tag besser zu überstehen.”
    Jayne lächelte schief. “So wie es heute angefangen hat, habe ich das Gefühl, dass ich die Brosche eher für einen ganzen Monat bräuchte.”
    “Dann tragen Sie sie eben den ganzen Monat”, meinte Rose und befestigte sie kurzerhand an Jaynes Bluse. Mit einem schelmischen Lächeln fügte sie hinzu: “Sie werden schon wissen, wann Sie sie zurückgeben möchten.”
    “Aber ich kann doch nicht …”
    “Aber natürlich können Sie”, unterbrach Rose sie sanft und betrachtete die Bernsteinbrosche an Jaynes erdbeerrote Bluse. “Sie passt zwar nicht zu Ihrer heutigen Aufmachung …”
    Jayne musste trotz allem lachen. “Als ob heute irgendetwas an mir zusammenpasst! Erinnern Sie mich bitte daran, dass ich große Wäsche mache, wenn Sie mich heute Abend sehen, okay?”
    Rose nickte. “Werde ich.”
    Jayne schenkte Rose noch ein letztes Lächeln, winkte und spurtete los.
    “Viel Glück!”, rief ihre Vermieterin ihr nach.
    “Danke!”, rief Jayne zurück. “Irgendetwas sagt mir, dass ich es gebrauchen kann!”
    Am anderen Ende von Youngsville, Indiana, genoss Erik Randolph seinen Morgen auch nicht besonders, wenn auch aus völlig anderen Gründen als Jayne Pembroke.
    Er hatte in der Nacht sehr ruhig und traumlos geschlafen und er wachte nicht zu spät zur Arbeit auf. Aber das lag daran, dass keine Arbeit auf ihn wartete, zu der er sich hätte verspäten können. Er könnte zwar zur Arbeit gehen, wenn er wollte – es war kein Geheimnis, dass sein Vater ihm den Posten des Vizepräsidenten in der “Randolph Shipping and Transportation” offenhielt. Aber es war ebenfalls kein Geheimnis, dass Erik nicht zur Arbeit geschaffen war. Um zu arbeiten, brauchte man zunächst so etwas wie eine Arbeitsmoral und darüber hinaus Zielstrebigkeit oder wenigstens Pflichtgefühl und das Verlangen, seinen Teil zu was auch immer beizutragen. Erik jedoch wies, wie man allgemein wusste, keine einzige dieser lobenswerten Eigenschaften auf. Das minderte jedoch nicht im Geringsten seinen Charme.
    Wie die Dinge nun also standen, war der Zeitpunkt, zu dem er aufwachte, völlig nebensächlich, weil er den heutigen Tag ohnehin so verbringen würde wie alle anderen Tage – ohne bestimmte Dinge oder Pläne im Sinn zu haben. Und er wachte nur deswegen allein in seinem Bett auf, weil er nie jemandem mit nach Hause brachte.
    Das lag natürlich daran, dass er das Haus mit seinen Eltern teilte, die die wahren Besitzer waren. Er musste nicht etwa befürchten, von besagten Eltern entdeckt zu werden, denn das Haus war so groß, dass man sich monatelang darin aufhalten konnte, ohne jemandem zu begegnen. Aber Erik fühlte sich nicht ganz wohl, wenn er zu Hause war. Je weniger Zeit er hier verbringen musste, desto besser. Er wusste nicht einmal genau, warum das so war.
    Das Haus war wunderschön und elegant eingerichtet, mit edlen Perserteppichen, den exquisitesten europäischen Möbeln und eindrucksvollen Kunstwerken aus allen Ländern. Seine Eltern und seine zwei jüngeren Schwestern waren alles recht nette Menschen, und als Familie kamen sie sehr gut miteinander aus. Aber irgendetwas fehlte hier. Dem Haus fehlte etwas. Deswegen hielt Erik sich nie besonders gern zu Hause auf.
    Aber das war nur einer der Gründe, weswegen er so oft auf Reisen war. Der andere Grund war natürlich, dass das Reisen ihm so viel Spaß machte. Ein weiterer Grund war, dass er auf Reisen vielen wundervollen Menschen aus allen Schichten begegnete, und mit den Frauen, auf die er bei der Gelegenheit traf, ging er nicht selten eine ernsthafte, monogame Beziehung ein – manchmal sogar für mehrere Tage. Die Tätigkeit eines Playboys, das hatte Erik schon vor Langem festgestellt, war die beste, die ein Mann ausüben konnte.
    Doch wenn er gezwungen war, Zeit im Haus seiner Eltern in Youngsville zu verbringen, kam man ihm in jeder Hinsicht entgegen. Dessen war Erik sich durchaus bewusst. Selbst um neun Uhr lag er immer noch in seinem breiten Bett, die Überreste seines Frühstücks, das der den Randolphs treu ergebene Butler Bates ihm vor einer Stunde gebracht hatte, auf dem silbernen Tablett neben sich. Obwohl Erik unruhig und ein wenig gereizt war, als ob er kurz davor wäre, eine irgendwie lebensverändernde Erfahrung zu machen, brachte
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