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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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darüber befanden sich Wohnungen – wie ihre Wohnung oberhalb von Joe’s Bar. Nachdem sie jahrelang dem Gewimmel zwischen den Hochhäusern von Manhattan ausgesetzt gewesen war, genoss sie nun das Leben in der Kleinstadt.
    Kelly schloss die Tür auf und betrat die Kanzlei jenes Mannes, der ihr dabei geholfen hatte, ihre Halbschwester und ihre Familie zu retten. »Richard?«, rief sie.
    Keine Antwort.
    Die kleine Kanzlei war leer. Es war ungewöhnlich, dass sie vor Richard eintraf, denn er kam immer früh zur Arbeit und ging erst spät nach Hause, obwohl ihn seine Frau in letzter Zeit des Öfteren ermahnte, etwas kürzerzutreten und sich einen Partner zuzulegen, der ihm ein wenig von der Arbeitslast abnahm.
    Kelly setzte sich an ihren Schreibtisch am Fenster ihres geliebten kleinen Büros. Sie wusste bereits, welchen Fall sie zu bearbeiten hatte und was sie heute tun musste. Trotzdem nahm sie wie immer ihren Kalender zur Hand, um sicherzugehen, dass sie keine Termine versäumte. Sie blätterte ihn auf und ging die To-do-Liste durch, die sie am Freitag geschrieben hatte, bevor sie ins Wochenende gestartet war.
    19:00 Uhr – Elternabend an Tess’ Schule.
    Ethan war nicht da, deshalb würde sie mit Dare hingehen. Das war ihr bedeutend lieber als sich mit dem anderen Barron-Bruder zu treffen. Mit dem, den sie seit dem Kuss am Samstag ganz bewusst aus ihrem Gedächtnis verbannt hatte.
    Und was für ein Kuss das gewesen war!
    Kelly konnte ein äußerst gutes Pokerface zur Schau stellen, aber sie war nicht sicher, ob ihre Nonchalance überzeugend gewirkt hatte, nachdem sie von Tess gestört worden waren. Ihre Schwester hatte zwar den ganzen Abend geschmollt, aber mit keinem Wort erwähnt, was sie gesehen hatte, und sie hatte es auch am nächsten Tag nicht zur Sprache gebracht. Wenn Tess nicht darüber redete, würde Kelly das ebenso wenig tun.
    Und Nash schien die Angelegenheit ebenfalls totschweigen zu wollen, denn er hatte nichts von sich hören lassen. Was ihr ganz und gar nicht gefiel.
    Sicher, sie war ein bisschen beschwipst gewesen und hatte ihm mit ihrem provokativen Benehmen ordentlich eingeheizt, aber seine Reaktion war unmissverständlich gewesen: Der Kuss hatte ihm gefallen. Doch sein Verhalten danach war schwer zu deuten.
    Nun, es sollte ihr ohnehin völlig egal sein, was Nash dachte oder fühlte. Das Leben ihrer Mutter und ihre eigene Vergangenheit hatten sie gelehrt, dass man sich auf niemanden verlassen konnte außer auf sich selbst. Ja, sie fühlte sich zu Nash hingezogen, aber seine Gefühle spielten in dieser Sache keine Rolle. Selbst wenn er interessiert wäre, Tess würde es Kelly garantiert übel nehmen, wenn sie sich mit ihm einließ, und sei es nur auf eine kurze Affäre. Und etwas anderes als das kam für Kelly in nächster Zeit ohnehin nicht infrage.

Kapitel 2
    Nash betrat das gemütliche Restaurant, in dem er mit Dare wie so oft zum Mittagessen verabredet war. Sie standen sich seit jeher nahe, und so würde es auch immer bleiben. Nicht einmal die Tatsache, dass sie bei unterschiedlichen Pflegeeltern aufgewachsen waren, hatte die beiden voneinander entfremden können.
    Das Restaurant, das eingerichtet war wie ein typisches Diner, befand sich am Stadtrand und war seit zwei Jahrzehnten ein fester Bestandteil von Serendipity. Es gehörte der Familie Donovan und wurde von einer Generation an die nächste weitergegeben, wenn die Umstände es erforderten.
    Nash winkte Macy Donovan, der derzeitigen Besitzerin, die mit ihm die Schulbank gedrückt hatte, ehe die Rossmanns ihn adoptiert und auf eine Privatschule geschickt hatten. Sie winkte zurück und deutete auf seinen Bruder, der an einem Tisch im hinteren Teil des Restaurants saß.
    Dabei war Dare in seiner blauen Polizeiuniform ohnehin kaum zu übersehen. Nash nahm auf der zerschlissenen Vinylbank gegenüber von ihm Platz.
    »Meine Mittagspause fällt heute leider eher kurz aus, weil ich nicht viel Zeit habe. Ich hab schon mal für dich mitbestellt; ich hoffe, das ist dir recht«, sagte Dare.
    Nash, der sich als Anwalt seine Arbeitszeit relativ frei einteilen konnte, nickte. »Ist in Ordnung, danke.« Er winkte einer rothaarigen Kellnerin mittleren Alters, die in den Donovan-Clan eingeheiratet hatte.
    »Was darf’s denn sein?«, fragte Gina freundlich lächelnd.
    »Eine Cola bitte«, sagte Nash.
    Gina beäugte Dares leeres Glas. »Das Gleiche noch mal, Officer?«
    Dare nickte.
    »Bin gleich wieder da«, versprach Gina.
    »Danke«, antworteten Dare
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