Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)

Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)

Titel: Ich will kein Autogramm (Ich will kein ...) (German Edition)
Autoren: Mira Morton
Vom Netzwerk:
richtig lauschig! Vor mir der Strand, schräg hinter mir mein Hotel und die Stadt. Also echt, heute bin ich schon wieder vom Pech verfolgt. Steht eigentlich irgendwo auf meiner Stirn: ›Schubs mich herum?‹
    Ah, der Kellner erscheint mit meinem Rotwein. Ich lächle ihn zuckersüß an. Dann bedanke ich mich mit einem Augenaufschlag, gefolgt von einem, »Gracias!«
    Vielleicht hilft übertriebene Höflichkeit, und er lässt mich hier doch bis zum Abend sitzen? Haben die Spanier nicht den Ruf, äußerst charmant zu sein?
    Wie auch immer. Mit einem Schulterzucken ziehe ich mein iPad aus der Tasche und gehe auf Facebook. Schau mal einer an, Tini hat mir schon eine Nachricht geschickt.
    Martina Sommer
    Huhu Mara gut angekommen? Wie ist das Hotel?
    Tamara Dohm
    Hi Tini! ES IST GRANDIOS!!!
    Und heiß hier ...
    Wie geht’s dir?
    Martina Sommer
    Viel zu tun, hab heute noch die Verabschiedung der 500 Juristen plus Lunch gehabt. Jetzt muss ich schauen, dass alles abgebaut wird. Aber wird schon.
    Tamara Dohm
    Und was ist mit Steve?
    Martina Sommer
    Der fliegt morgen zurück nach Boston ...
    Tamara Dohm
    Und dann? Was wird dann?
    Martina Sommer
    Weiß noch nicht
    Tamara Dohm
    Hast du ihn schon gefragt?
    Martina Sommer
    Nein, eigentlich nicht. Aber wir sehen uns heute Abend ...
    Abschied feiern.

    Tamara Dohm
    Sag mal, hast du dich echt in ihn verliebt?
    Martina Sommer
    JA!!!!!!
    Tamara Dohm
    Und jetzt?
    Martina Sommer
    Was und jetzt? Weiß ich ja auch nicht!
    Boston ist SOOOO weit weg ...
    Und die Flüge sind ja auch nicht grad billig
    Tamara Dohm
    Ich fin
    »Perdone, señora!«
    Was will er jetzt? Der Kellner steht vor mir und gestikuliert wild durch die Gegend.
    Gut, versuchen wir es einmal auf Englisch. »Yes?«
    »El cliente para el que la tabla está reservado es el mismo.«
    »Pardon?«
    »Sorry, Miss. Here is reservado.«
    »Why?«
    »I need the table. Reservado!«
    »Okay.«
    Launische Unterhaltung. Trotzdem zücke ich missmutig meine Geldbörse und bezahle mein Getränk. Vor Wut könnte ich in den Tisch treten.
    Meine Laune ignoriert der Spanier, stattdessen bekomme ich von ihm das Wechselgeld zurück. Und dann sehe ich dabei zu, wie diese Spaßbremse auf die Promenade hinaus läuft.
    Wow! Hammer! Wahnsinn!!!
    Mit einem vermutlich recht einfältigen Gesichtsausdruck sitze ich regungslose da. Zu einer Statue erstarrt. Nur äußerlich, denken kann ich noch.
    Wo haben sie denn diesen Typen rausgelassen? Edel-Boutique? Fitness-Studio?
    Ich beobachte, wie der Kellner vor dem Adonis geradezu buckelt und dabei in meine Richtung zeigt!
    Oh, ich verstehe. Mister Supercool bekommt meinen Tisch? Zuerst die Zeitung und jetzt ein griechischer Gott? Und immer muss es mein Platz sein? Ist das einfach nur Zufall, oder nennt man das Schicksal?
    Der schwarzhaarige Riese mit dem Strohhut deutet in meine Richtung und quatscht noch immer mit dem Kellner. Soll er doch. Ich gehe ja schon. Habe verstanden! MARA IST HEUTE UNERWÜNSCHT! Ich glaube, ich werfe mich auf mein Hotelbett und ertrinke eine Runde in Selbstmitleid. Scheint der perfekte Zeitpunkt dafür zu sein.
    Mein iPad landet ein weiteres Mal in meiner Tasche. Die Sonnenbrille stecke ich mir ins Haar. Dann gehe ich quasi auf die beiden Männer zu. Das muss ich leider tun, wenn ich aus diesem verdammten Lokal wieder hinauskommen will.
    Ups! Jetzt bleibe ich auch noch mit meinem dünnen Absatz im Spalt zwischen den Holzdielen hängen. Verflucht aber auch. Dummerweise führt mein Körper den begonnenen Schritt fertig aus. Ich kippe ungelenk nach vorne und lande direkt in den Armen dieses Fremden. Bravo, Mara!
    Er hält mich für ein Weilchen fest. Sicher einen Tick länger als nötig. Klar und deutlich sehe ich ein verräterisches Lächeln, das seine Mundwinkel umspielt. So, als ob er sich wahnsinnig zusammennehmen müsste, um nicht vor lauter Lachen laut loszubrüllen! Blöd nur, dass ich immer noch sprachlos bin, und ihn vermutlich recht belämmert anschaue. Oder ungläubig anstarre?
    Irgendwie fühle ich mich ein wenig schwach. Meine Knie sind weich wie Matsch. Der Schönling hat etwas an sich, das wie ein Magnet auf mich wirkt. Ich mustere ihn verstohlen. So ein ebenmäßiges Gesicht habe ich noch nie gesehen. Zumindest kann ich das von dem Teil seines Gesichtes behaupten, der nicht von der Ray-Ban oder seinem schwarzen Strohhut verdeckt wird. So eine gerade, geradezu gemeißelte Nase kenne ich bei einem Mann auch nicht. Perfekt geformter Mund, kantige Züge, Dreitagebart und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher