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Ich will es hart

Ich will es hart

Titel: Ich will es hart
Autoren: Sira Rabe
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werden, der sie mit so viel Geduld, so viel Geschenken, mit seiner Stimme an den Rand des Wahnsinns geführt hatte. Der Forderungen stellte, die sich jenseits ihrer Vorstellung für ein Liebesspiel befanden. Sie würde nicht mehr schlafen können, nicht mehr zur Ruhe kommen, eine stete Unzufriedenheit fühlen – wenn sie nicht nachgab.
    Konstantin ließ sich Zeit, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass sie gehorsam gewesen war und ihm nicht mehr davonlaufen konnte. Es würde sie noch unruhiger machen, die Spannung steigern, wenn durch das Warten ihre Erregung ein wenig nachließ und sie sich bewusst wurde, wie leichtsinnig sie war. In aller Ruhe prüfte er seinen Anblick im Spiegel, versprühte ein wenig Eau de Toilette.
    In das Haus zu gelangen war eine Kleinigkeit. Er drückte wahllos einen Klingelknopf der oberen Etagen, bis der Türöffner summte. Offensichtlich war es dem Mieter, der ihm öffnete, egal, was im Treppenhaus geschah. Niemand rief hinunter oder überprüfte, wer das Haus betreten hatte.
    Leise öffnete Konstantin die Wohnungstür, schloss sie ebenso leise und legte den Schlüssel auf das Garderobenschränkchen. Er entledigte sich seiner Schuhe und seiner Kleidung, darauf bedacht, möglichst keine Geräusche zu machen.
    Einige Zeit stand er schweigend im Türrahmen und beobachtete, wie sich Aurelias Brüste unter ihrem Atem hoben und senkten. Wie schön sie war. Und wie ausgeliefert. Ab und zu drehte sie den Kopf, horchte, dann sank ihr Kopf wieder ein wenig nach vorne.
    Endlich hatte er sie da, wo er sie schon so lange haben wollte. Seit er sie das erste Mal gesehen hatte, hat er sich auf diesen Anblick gefreut. Konstantin fasste die Informationen, die er heimlich über Aurelia eingeholt hatte, unter dem Stichwort Bindungsangst zusammen. Gemessen daran war er schon ziemlich weit mit seinem Plan gekommen. Es war ihm gelungen, ihre Erlebnisbereitschaft zu wecken.
    »Guten Abend, meine schöne Sklavin.«
    Aurelias Kopf schnellte herum, die Nasenflügel gebläht. Sie hatte die Hände zu Fäusten geschlossen, war also alles andere als gelassen.
    »Guten Abend, Herr.«
    Konstantin näherte sich, betrachtete sie genauer. Er streckte die Hand aus, streichelte ihr über die Haare, über die Wange, die Schultern hinab, über ihre Arme. Ihre Lippen bebten.
    Wie schön geschwungen ihr Rücken war, eine harmonische Linie vom Nacken bis zu ihrem entzückenden Knackpopo. Ihre Haare fielen weich auf die Schultern, braun, mit einer Tendenz ins Rötliche.
    »Herr, ich …«
    Konstantin drückte ihr sanft einen Finger auf die Lippen.
    »Pscht«, machte er. »Lass dich fallen, gib dich ganz deinen Emotionen hin.«
    Aurelia stöhnte auf.
    Konstantin lächelte. Die Augenmaske nahm ihr nicht einfach nur die Sicht. Sie reduzierte Aurelia völlig auf ihre Körperlichkeit, und er hoffte, dass sie den Ausflug in ihr sensorisches Sein genießen würde.
    Er legte ihr die breiten gepolsterten Ledermanschetten, die er mitgebracht hatte, um die Handgelenke und löste die Schlingen, die ihre Arme auf dem Rücken hielten. Das Risiko, diese würden sich zu tief in die Haut eingraben und das Blut abschnüren, war ihm zu groß. Schließlich sollte die Sitzung für Aurelia angenehm werden und nicht zur Qual. Auch um die Fußgelenke schnallte er ihr solche Fesseln und verband sie dann über Karabinerhaken mit den Handfesseln. So gefiel sie ihm, in dieser knienden Position, daran gehindert, sich aufzurichten. Beim nächsten Mal, falls es ein solches geben würde, würde er ihr noch ein Halsband umlegen und ein paar Oberarmfesseln, alles streng mit einer Kette verbunden, so dass sie aufgerichtet bleiben musste, die Brüste herausgestreckt. Je hilfloser sie war, desto besser. Oder sie erwies sich als devot genug, ihm auch ohne Fesseln zu gehorchen. Ein Gedanke, den er nicht weniger reizvoll fand.
    Konstantin stand auf und ging in die Ecke rechts des Fernsehers. Lars hatte ganze Arbeit geleistet. Die Minikamera war so gut versteckt, dass selbst ein geübtes Auge sie kaum entdeckt hätte.
    Aurelia runzelte die Stirn. Sie fragte sich bestimmt, was er da machte, aber er würde sich hüten, es ihr jemals zu verraten. Wie leicht sie Lars auf den Leim gegangen war. Blaue Handwerkskluft, ein Firmenemblem darauf, ein Werkzeugkasten. Aurelia hatte Lars geglaubt, dass er von der Hausverwaltung käme und in allen Zimmern den TV-Zugang prüfen müsse. Ohne Probleme war es ihm ganz nebenbei gelungen, sowohl im Wohn- als auch im Schlafzimmer eine
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