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Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Titel: Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)
Autoren: Anne B. Ragde
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nicht leisten. Frau Berg war mit den beiden kleinen Jungen, die fast nie ein Wort sagten, mit dem Zug in den Norden gefahren, Herr Berg war allein zu Hause und schlechter gelaunt denn je. Aber Rickard würde zu Hause bleiben, sie bekamen im Juli Besuch aus Deutschland, und Herr und Frau Åsen waren fast an jedem Wochenende irgendwo auf einer Hütte. Aber der Sommer war trotzdem schön, denn Oliver durfte länger draußen bleiben und sie musste ihn nicht jeden Tag holen gehen.
    »Ich hab keine Lust mehr auf Springen«, sagte Irene. »Vielleicht
können wir Herrn Åsen fragen, ob er uns ein bisschen mit Wasser bespritzt?«
    »Mich nicht«, sagte Nina. »Nicht, wenn ich mein neues Kleid anhabe.«

    Herr Åsen stand vor dem Eingang mit dem Hausmeister zusammen. Der Hausmeister hatte an seinem kleinen Auto einen Anhänger, darauf lagen einige Küchenstühle und Regale und eine weiße Kommode, der eine Schublade fehlte. Herr Åsen hatte das Ende des Schlauchs unter der Hecke in den Boden geschoben, das Wasser blubberte und schäumte da unten, wo die Düse im Boden verschwand. Der Hausmeister nahm seinen blauen Stoffhut ab, den er immer trug, und fuhr sich mit der Hand durch die klatschnassen Haare.
    »Das ist eine gute Idee«, sagte er. »Und wir müssen wirklich alles probieren, diese tropische Hitze soll doch noch wochenlang anhalten.«
    »Fragen Sie ihn also«, sagte Herr Åsen.
    »Das mache ich sofort«, sagte der Hausmeister. »Und ich habe jede Menge Sackleinen, den Keller voll davon, ich habe ja früher Holz ausgefahren und konnte es doch nicht über mich bringen, die guten Säcke wegzuwerfen.«
    Der Hausmeister ging ins Haus, sie lief hinterher wie auch Nina und Irene. Der Hausmeister achtete nicht auf sie, Erwachsene interessierten sich immer nur für ihre eigenen Kinder. Er ging nach oben und klingelte bei Rudolfs, Frau Rudolf machte auf.
    »Muss wohl mal kurz mit Ihrem Mann reden«, sagte der Hausmeister.
    »Sind Sie das?«, fragte Frau Rudolf.
    »Ja, das haben Sie ja wohl gesehen durch Ihr Guckloch«, sagte der Hausmeister und grinste. »Bei uns war er noch nicht, dieser Verkäufer.«
    »OWE!«, rief Frau Rudolf.
    »Ist das ein Vertreter?«
    »Nein. Der Hausmeister.«
    »Wir stellen uns vor deine Tür«, flüsterte Irene, »und tun so, als wären wir mit irgendwas beschäftigt.«
    Herr Rudolf kam an die Tür und schaute kurz zu ihnen herüber. Er hatte nackte Füße in seinen Pantoffeln, und seine Haare waren strubbelig.
    »Wir haben eine Idee«, sagte der Hausmeister. »Und jetzt versuchen wir alles. Diese Ratten …«
    »Ja, die verdammten Ratten«, sagte Herr Rudolf. »Nachts kommen sie sogar auf meine Ladefläche.«
    »Und ich dachte da gerade an Ihren Lastwagen«, sagte der Hausmeister.
    »Ach?«
    Aus Rickards Zimmer erklang laute Musik.
    »RICKARD! LEISER!«, rief Herr Rudolf. »Den Lastwagen?«
    »Auspuffgase«, sagte der Hausmeister. »Wir dichten alle Löcher bis auf eins ab und blasen dann das ganze Rattennetzwerk mit Auspuffgasen voll. Ihr Auto ist perfekt dazu.«
    »Vielleicht, ja«, sagte Herr Rudolf. »Vielleicht, ja. Hm.«
    »Ich kann jede Menge Sackleinen holen. Und ich habe noch Gummischläuche, die können wir an Ihr Auspuffrohr anschließen.«
    »Was? Jetzt? Heute Abend noch?«
    »Warum nicht? Wäre doch nett, sie vor Johannis loszuwerden, ich liege, verdammt noch mal, nachts wach und denke an die Scheißratten. Nur eine Frage der Zeit, bis die auf die anderen Blocks übergreifen, und ich bin für die ganze Siedlung zuständig und habe fast nie frei. Und das Rattengift hat ja offenbar keine Wirkung.«
    »Aber niemand darf sich im Keller aufhalten, während wir
das tun, falls die Grundmauer nicht überall dicht ist«, sagte Herr Rudolf.
    »An sich müssten wohl alle in der frischen Luft auf dem Balkon stehen. Nur für alle Fälle. Wir können die Mädchen hier herumschicken, damit alle gewarnt sind. In einem Stündchen können wir so weit sein. Ich habe zwar ein paar Schnäpse getrunken, aber die Karre muss ja nicht weit gefahren werden. Mädels! Sagt allen im Haus, dass sie auf den Balkon gehen sollen.«

    Endlich passierte etwas. Er zog die Pantoffeln aus und holte seine Sandalen, von denen Karin seltsamerweise behauptete, sie sähen vorn aus wie ein Katzengesicht. Warum fiel ihm das gerade jetzt ein? Er spürte seinen Puls, der ihm in den Ohren schlug, als er die Schnallen schloss. Auspuff. Konnte es so einfach sein?
    »Rickard!«
    »Ich hab doch leiser gemacht! Herrgott, also …«

    Das
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