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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Priscille Sibley
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erinnern, hat Dr. McClure während der Mission zur Aufrüstung des Weltraumteleskops Hubble im Jahr 2004 ihrem Kollegen André Jabert das Leben gerettet. Jaberts Raumanzug wurde von einem Mikrometeoriten perforiert, und McClure schaffte es, ihn vor dem vollständigen Druckabfall zum Shuttle zurückzubringen. Der gefährliche Zwischenfall zwang die Atlantis zu einer Notlandung, aber Jabert überlebte und flog später wieder ins All. Vier Monate später verließ McClure die NASA , kehrte in ihre Heimatstadt zurück und heiratete den Neurochirurgen Matthew Beaulieu. Heute lehrt sie am Bowdoin College und ist als Beraterin für das MIT und die NASA tätig.«
    Die Presse hält Nachrufe auf alle Berühmtheiten bereit. Jetzt hatten sie den von Elle hervorgekramt und lasen ihn vor.
    »Sie hat gelehrt. Kapiert es doch! Es ist Vergangenheit«, murmelte ich und schaltete den Fernseher aus.
    Plötzlich entdeckte ich Elles Gynäkologin, die neben dem Schwesternzimmer stand und sich mit Phil unterhielt. Ich nickte ihr zu.
    Ohne mich wirklich zu konzentrieren, dachte ich weiter darüber nach, wie ich meinem Leben ein Ende setzen könnte. Kohlenmonoxidvergiftung? Eine Überdosis Hydrocodon? Ein Kopfschuss? Irgendetwas in dieser Art würde ich tun, nachdemwir Elle begraben hätten. Ich überlegte sogar, wie ich meinen Suizid nach einem Unfall aussehen lassen könnte, um es meiner Familie leichter zu machen.
    Interessant war, dass ich Elle fast hören konnte, wie sie mich verhöhnte: »Der Gedanke an Selbstmord ist sehr tröstlich. Er hilft uns so manche schlechte Nacht zu durchstehen.« Sie zitierte gern Nietzsche – zumindest seine weniger frauenfeindlichen Aussprüche. In dieser Beziehung war sie wählerisch. Auch seinen atheistischen Sprüchen war sie nicht sonderlich zugetan. Mit diesen Zitaten pflegte ich sie aufzuziehen, wenn sie einmal – was selten vorkam – sonntags zur Kirche ging, während ich lieber ausschlief.
    Wo war Gott jetzt?
    Geräte wurden ins Zimmer gerollt, aber ich blickte nicht auf, bis jemand meinen Namen sagte.
    »Matt? Darf ich reinkommen?« Vor mir stand Blythe Clarke, Elles Frauenärztin, und streifte sich einen Kittel über. Wie immer trug sie ein rosa Haarband in ihrem völlig weißen Haar.
    Lieber hätte ich mich foltern lassen, als ausgerechnet jetzt Smalltalk zu machen. Ich fürchtete, dass ich dem Nächsten, der mir erklärte, wie leid es ihm täte, einen Schwinger auf die Nase verpassen könnte. Trotzdem murmelte ich: »Natürlich.«
    Zu meiner Überraschung rollte sie ein transportables Ultraschallgerät neben Elles Bett.
    Was zum Teufel machte die Frau da? Elle hatte keine anderen schweren Verletzungen. Phil stand an der Tür und sah zu, wie Blythe Elles Aufzeichnungen auf das Gerät legte und sich einen Stuhl heranzog. »Du weißt, dass wir alle weiblichen Traumapatienten einem Schwangerschaftstest unterziehen.«
    »Sie ist nicht schwanger.« Ich massierte meine Nasenwurzel. Abgesehen von einer schwachen Minute bei meiner Mutter hatte ich mich bisher ganz gut gehalten. Ich durfte die letztenStunden mit Elle nicht mit Heulerei vergeuden. Dazu war später immer noch genügend Zeit.
    »Nun, der Schwangerschaftstest in der Notaufnahme war positiv«, fuhr Blythe fort. »Die Konzentration von Beta hCG zeigt uns, dass sie fast in der achten Woche ist.«
    Phil räusperte sich. »Wir haben diesen Umstand leider übersehen, als wir sie für die OP vorbereiteten. Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte.«
    »Aber das ist unmöglich!«, sagte ich. Mir fiel der Schnelltest neben dem Waschbecken im Bad ein. Sie hatte ihn vergangenen Monat gekauft, dann aber nicht benutzt, weil auf dem Heimweg ihre Blutung einsetzte. Das war erst zwei Wochen her. Außerdem hatten wir immer aufgepasst.
    »Hat sie ihr Babyaspirin genommen?«, fragte Blythe.
    »Ja.« Nach Elles dritter Fehlgeburt hatte Blythe herausgefunden, dass Elle ihre Babys verlor, weil sie an einer Fehlsteuerung des Autoimmunsystems litt. Aspirin ist wirklich ein Wundermittel – man konnte damit sogar Elles APS behandeln.
    Blythe reichte mir den Ausdruck des Labors.
    Ich griff nach dem Blatt. Elle war tatsächlich schwanger. »Aber ist das denn möglich? Sie hatte vor zwei Wochen ihre Periode. Könnte da eine Verwechslung vorliegen?«
    »Möglicherweise war es nur eine kleine Zwischenblutung. Auf jeden Fall möchte ich eine Ultraschalluntersuchung machen, um herauszufinden, ob überhaupt ein fetaler Herzschlag feststellbar ist. Nach allem, was
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