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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst
Autoren: Lena Diaz
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erschießen würden.«
    »Wie lange stehen Sie da schon?«, fragte Pierce.
    »Lange genug.« Er warf Damon einen Blick zu und schaute dann wieder zu Pierce. »Mit diesem Bluff sind Sie ein ganz schön großes Risiko eingegangen.«
    Pierce hob eine Augenbraue. »Warum glauben Sie, dass ich geblufft habe?«
    Hamilton legte den Kopf schräg. »Das werde ich wohl niemals ganz genau wissen. Mrs McKinley, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass Ihr früherer Ehemann Sie noch einmal bedroht oder dass er mit dem Mord an Ihrem Vater davonkommt. Ihr Bruder hat hart an dem Fall gearbeitet und in Montana eine Menge zusammengetragen. Wir haben genügend Beweise, um Damon McKinley für den Mord am echten Damon McKinley zu verhaften. Und ich denke, ehe die Woche um ist, kann ich ihn auch wegen der ›Simon sagt‹-Morde anklagen. Er wird für sehr lange Zeit ins Gefängnis wandern.«
    Ein Wutschrei erklang, und alle drei drehten sich zu Damon um. Er hatte sich zur Seite geworfen und nach der Waffe gegriffen, die er vorher fallen gelassen hatte. Pistolenschüsse krachten, als Madison, Pierce und Hamilton gleichzeitig ihre Waffen hoben und sie auf Damon abfeuerten.
    Das Blaulicht der vor dem Haus parkenden Streifenwagen erhellte Madisons Wohnzimmer und das angrenzende Arbeitszimmer. Madison stand zusammen mit Agent Casey wartend neben der Couch. Hamilton hatte ihr diesen Platz zugewiesen, damit sie nicht im Weg war. Er, Pierce und ein Dutzend Polizisten kümmerten sich im Keller um die Folgen von Damons unglückseligem Versuch, sich freizuschießen.
    Damon würde nie wieder einem Menschen Schaden zufügen. Der Mörder ihres Vaters war tot.
    Schließlich tauchten der Lieutenant und Pierce wieder im Flur auf und betraten das Wohnzimmer. Pierce sah sich im Zimmer um, bis er sie gefunden hatte. Er ging auf sie zu, nahm ihre Hand und wurde auch nicht langsamer, als er sie aus dem Haus zerrte.
    Erst als sie den mehrere Blocks entfernten Forsyth Park erreicht hatten, blieb er stehen. Er ließ sich auf eine Bank fallen, zog sie auf seinen Schoß und vergrub das Gesicht in ihrem Haar. Erst da merkte sie, dass er am ganzen Körper zitterte.
    »Pierce«, flüsterte sie und drückte den Kopf an seine Brust, »ist alles in Ordnung mit dir?«
    Er lehnte sich zurück. Als sie die Wut in seinen Augen sah, hielt sie den Atem an.
    »Pierce?«
    »Was zur Hölle hast du dir nur dabei gedacht, dich allein mit Damon zu treffen? Du könntest tot sein.« Er zog sie noch fester an sich und streichelte ihr über das Haar. »Du darfst mir nie wieder solche Angst einjagen.«
    Sie versteifte sich und entzog sich seiner Umarmung. »Wie meinst du das, nie wieder? Hast du immer noch nicht genug von mir? Ich habe mich dir gegenüber fürchterlich verhalten. Zweimal. Ich habe schlimme, grausame Sachen zu dir gesagt.«
    »Ja, das hast du. Aber dann habe ich deine SMS gelesen.«
    Sie atmete hörbar aus. »Er tut mir so leid, dass ich dir wehgetan habe.«
    Sanft strich er ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. »Sag es.«
    »Es tut mir wirklich leid.«
    »Nicht das. Das, was in der SMS stand.«
    Sie runzelte die Stirn, doch dann dämmerte ihr, was er meinte. »Ich liebe dich«, sagte sie, und es klang, als würde sie ihm ein schreckliches Geheimnis gestehen.
    »Das wird auch verdammt noch mal Zeit, dass du’s endlich zugibst. Wollen wir es noch einmal versuchen?« Er stand auf, kramte in seiner Hosentasche herum und kniete dann vor ihr nieder.
    Ungläubig betrachtete sie den Diamantring in seiner Hand. »Nach allem, was ich dir angetan habe, kannst du das unmöglich ernst meinen.«
    »Es ist meine Pflicht«, sagte er. »Jemand muss dir die Zügel anlegen und die Welt vor dir beschützen.«
    Aufsteigende Tränen schnürten ihr die Kehle zu. »Etwas so Romantisches hat noch nie jemand zu mir gesagt.«
    Er lachte, beugte sich vor, gab ihr einen Kuss auf die Wange und strich ihr zärtlich ein paar Haarsträhnen aus den Augen. »Ich liebe dich, Mads. Ist das wirklich so schwer zu glauben?«
    »Aber … als ich mit dir Schluss gemacht habe, hast du mich einfach so gehen lassen. Du hast nicht versucht, mich aufzuhalten. Ich hätte nie gedacht, dass du dir genauso viel aus mir machst wie ich mir aus dir.«
    »Mir war klar, dass es eine Lüge war, als du behauptet hast, dass du dich langweilen würdest und neu anfangen wolltest. Du hast Zeit gebraucht. Ich wusste, dass du gerade etwas verarbeiten musstest. Ich wusste nicht, was es war, aber mir war klar, dass du noch
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