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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's
Autoren: Holly Greene
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hatte sie ihm ja diese supertolle Reise zum Geburtstag geschenkt. Bestimmt hatte er sich da im Gegenzug auch etwas Entsprechendes ausgedacht? Nicht, dass sie bei ihrem Geschenk heimliche Hintergedanken gehabt hätte, auch wenn Justin das anscheinend so sah. Justin war der Küchenchef im Stromboli, dem Bistro in Dublin, das Rachel zusammen mit einer Freundin führte.
    «Wow, das ist ja eine Investition», hatte Justin sie geneckt. «Da hoffst du sicher, dass etwas Ähnliches zurückkommt?»
    Justin war nicht nur ihr Angestellter, sondern auch ihr Freund. Inzwischen hatte sie sich an seine direkte, manchmal spöttische Art gewöhnt, aber diese Frage verblüffte sie dann doch.
    «Hör nicht auf ihn», hatte Terri, ihre beste Freundin und Geschäftspartnerin, sie beruhigt. «Dass Justin Hintergedanken hat, wenn er jemandem eine Freude macht, heißt ja nicht, dass das für jeden gilt.»
    Doch Rachel spürte, dass auch ihre Freundin etwas überrascht war von ihrer Großzügigkeit, zumal sie noch gar nicht so lange mit Gary zusammen war. Obwohl er sein Bestes tat, um es zu verbergen, wusste Rachel, dass Garys Firma harte Zeiten durchmachte. Da ihr Bistro im Gegensatz dazu super lief, wollte sie gern etwas tun, um ihn aufzumuntern. Mehr hatte sie sich bei ihrem Geschenk nicht gedacht.
    Bisher war die Reise wunderschön gewesen. Gestern Abend hatten sie am Broadway den
König der Löwen
gesehen, und zu ihrer Überraschung hatte es Gary tatsächlich Spaß gemacht. Für heute hatten sie ein ganz entspanntes Heiligabend-Dinner in einem Steakhouse in der Nähe geplant, mit ein paar Drinks, und danach wollten sie wieder ins Hotel zurück und … Rachel lächelte. Sie sollte sich jetzt wohl lieber fertig machen. Gary hatte gesagt, er sei so um sieben wieder da, obwohl – sie wusste ja, dass er es mit der Pünktlichkeit nicht so genau nahm. Sicher hatte sie mindestens noch eine halbe Stunde zusätzlich.
    Nachdem sie schnell unter die Dusche gesprungen war und ihr festliches rotes Kleid angezogen hatte, betrachtete Rachel sich von oben bis unten im Spiegel.
    Wie immer war sie froh, dass sie ihr dunkles Haar relativ kurz trug. So hatte sie nicht viel Arbeit damit, und fürs Kochen im Bistro war es auch viel hygienischer. Der fransige Stufenschnitt, den ihre Friseurin ihr beim letzten Mal verpasst hatte, gefiel ihr gut. Er war ein bisschen strubblig und sah kokett aus. Rachel schüttelte den Kopf, als sie sich daran erinnerte, wie unzufrieden sie als Teenager mit ihrem zierlichen Körperbau gewesen war. Damals wäre sie gern so groß wie ein Supermodel gewesen. Inzwischen allerdings mochte sie ihre Figur sehr. Ihre schön gerundeten Hüften harmonierten mit der schlanken Taille und den verhältnismäßig großen Brüsten – mehr als eine Handvoll, wie Gary immer sagte. Das war ihr sizilianisches Erbe, genauso wie die relativ ungewöhnliche Kombination aus blauen Augen und dunklem Teint.
    Rachel lächelte. Ja, ihr Freund hatte bestimmt eine wunderbare Überraschung für sie – das spürte sie einfach. Sie wollte ja nichts Großartiges oder Teures, nur etwas Besonderes, ein Geschenk, das er sich speziell für sie ausgedacht hatte.
    Während sie die Schnallen an ihren hochhackigen silbernen Riemchensandalen schloss, beugte sie sich absichtlich vornüber, um zu testen, ob ihre Brüste in dem tief ausgeschnittenen Kleid guten Halt hatten. Dann beschloss sie, Garys Geschenke schon auf sein Kopfkissen zu legen, damit er sie gleich fand, wenn sie vom Essen zurückkamen.
    Eine Stunde später hatte Rachel die Päckchen einige Male umsortiert, beim Zimmerservice noch mehr Glühwein bestellt, drei Kekse aus der Minibar gegessen und mindestens zwanzigmal ihr Lipgloss aufgefrischt.
    Aber so war Gary eben: chronisch unpünktlich und immer bereit, bis an die Grenzen zu gehen. Meistens war das liebenswert, aber diesmal fand sie es ärgerlich, schließlich war heute ein ganz besonderer Abend. Als Rachel gerade nach einem weiteren Keks griff, klingelte das Hoteltelefon, und sie erschrak. Komisch, dass Gary sie nicht auf dem Handy anrief.
    «Guten Abend, hier ist Nancy Moore, ich rufe vom Mount Sinai Hospital an», sagte eine fremde Stimme. Rachel wurde flau. Ein Krankenhaus? «Ist Ihnen ein Mr. Gary Knowles bekannt?»
    «Ja … natürlich.» Rachels Herz klopfte jetzt wie wild. «Warum?»
    «Es tut mir leid, dass ich Sie mit meinem Anruf beunruhige, aber Mr. Knowles hat einen Unfall gehabt», fuhr die Frau mit sachlicher Stimme fort. «Sein Zustand
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