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Ich schau dir zu: Roman (German Edition)

Ich schau dir zu: Roman (German Edition)

Titel: Ich schau dir zu: Roman (German Edition)
Autoren: Paule Angélique
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Rückgrat hinauf. Ich stöhnte ein erstes Mal auf. Der Mann hob mich leicht an, damit er meine Brüste mit den Händen umschließen konnte. Er suchte die Nippel, holte sie aus den Körbchen, damit er sie besser zwischen Daumen und Zeigefinger drehen konnte. Herrlich geschickt. Wieder konnte ich ein Stöhnen nicht unterdrücken. Ich hatte seit einer ganzen Weile keinen Sex mehr gehabt, und nun erwachte mein Körper, so empfindsam wie nie und leicht erregbar. Der Mann stand auf. Er lockerte die Fesseln an meinen Füßen, damit er mein Becken anheben konnte.
    Ich fühlte mich noch nackter, verwundbar. Sofort packte er meine Schenkel. Schob sein Gesicht hinein. Wieder schämte ich mich, dass ich mich hingeben musste, ohne mich makellos zu fühlen. Ich wollte mich zusammenkrümmen, aber die Fesseln und der Druck auf mich verhinderten es. Ich hörte mich selbst leise sagen, dass ich mich waschen gehen wollte.
    »Wehren Sie sich nicht«, sagte er, »ich mag Ihren Geruch. Und auch Ihren Geschmack. Ein bisschen Schmutz verleiht dieser Stelle noch mehr Reiz. Das wissen Sie, ich habe Ihnen von meiner Neigung geschrieben. Sie waren einverstanden. Lassen Sie mich Sie waschen. Mir wird keine Körperstelle entgehen.«
    Als er meine Schamlippen auseinanderzog, um seine Zunge besser hineinstecken zu können, schrie ich auf.
    »Schön. Sehr schön«, sagte Harry und wechselte die Position, um zu fotografieren. (Er kam so nah wie möglich heran, obwohl er einen Zoom hatte, dessen automatische Einstellungen ich hörte.) »Gehen Sie kurz zurück, Jérémie. Und jetzt schieben Sie Ihr Gesicht wieder ran. Perfekt. Sie zickt ein bisschen rum, aber die Schärfe der Aufnahme sagt das Gegenteil.«
    Es stimmte. Die Zunge des Fremden, meine eingeschränkte Bewegungsfreiheit, die Bilder, die mein Mann schoss – das alles hatte mich wahnsinnig erregt. Meine Hüften begannen zu kreisen. Eine Begierde höherer Ordnung stahl sich nach und nach in meinen Schoß. Eine unwiderstehliche Begierde. Stark wie nie. Das war der Moment, den Harry für eine Pause wählte. Ich hätte ihn umbringen können. Er bot dem Mann einen Drink aus der Minibar an. Die beiden stießen an, sie saßen auf einem Sofa, das ich auch nicht sehen konnte. Und da spürte ich wieder meinen Hunger.
    »Es reicht. Binde mich los, Harry. Es wird langsam spät. Ich will essen.«
    »Ja, natürlich. Ich veranlasse gleich alles Nötige.«
    Er griff zum Telefon. Bestellte einen großen Rohkostteller und ein Omelette. »Eine Riesenportion«, fügte er hinzu.
    »Dessert?«
    Der Mann lehnte ab. Ich sagte: »Ich würde lieber im Speisesaal essen.« Ich hatte es gesagt, aber ich wusste, dass ich dort liegen bleiben würde. Hilflos. Ihren Augen ausgeliefert. Harry antwortete nicht. Er bestellte noch eine Flasche Meursault und legte auf. Das Gespräch war angestrengt. Der Mann genehmigte sich einen zweiten Drink.
    Es klopfte an der Tür. Mein Mann stand auf und öffnete. Ganz ungezwungen. »Ihr Abendessen, Monsieur.« Ich hörte Schritte näher kommen. Das Klirren des Bestecks auf den Tabletts. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Ich drehte den Kopf zur Wand, um dem Blick des Zimmerkellners nicht zu begegnen. Noch ein Fremder, der mich mit den Augen verschlang. Ich war erniedrigt und mir gleichzeitig bewusst, dass es mich noch mehr erregte.
    »Der … der Salat. (Der Arme stammelte, als er die Glasglocke anhob.) Und hier die Eier. Brauchen Sie noch etwas, Monsieur?«
    »Danke, das ist alles.«
    Der Kellner steckte den Schein ein, den ihm mein Mann gegeben hatte – sicherlich ein großzügiges Trinkgeld für seine Diskretion. Er zog sich zurück, ohne nach Wechselgeld zu suchen. Harry trug auf.
    »Hier, Jérémie, bringen Sie das bitte meiner Frau.«
    Der Mann stellte den Teller vor meinem Gesicht aufs Laken. Beim Duft des Omelettes knurrte mein Magen. Mir war, als hätte ich seit Tagen nichts gegessen. Aber ich rührte mich nicht.
    »Kommen Sie schon, Ysé, worauf warten Sie?«
    »Der Herr hat recht, Ysé. Komm, mach schon. Gut. (Er machte ein schicksalsergebenes Gesicht.) Na gut, alles hat seine Zeit.«
    Sie aßen. Ohne zu sprechen. Da war nur das Kratzen auf den Tellern und in der Luft dieser verfluchte Duft nach gebratenen Eiern, der meine Geschmacksknospen reizte. Ich hörte das Klirren der Gläser, die mit Wein gefüllt wurden. Fast auch ihr Schlucken, was mich durch einen unbeherrschbaren Nachahmungsdrang zwang, meinen Speichel hinunterzuschlucken. Ich konnte nicht mehr. Ich
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