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Ich krieg die Krise! (German Edition)

Ich krieg die Krise! (German Edition)

Titel: Ich krieg die Krise! (German Edition)
Autoren: Horst Dieter;Evers Claus;Nuhr Wiglaf;von Wagner Dagmar;Droste Katinka;Schönleber Buddenkotte
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gerissen.
    Kein Mensch wird euch vermissen.
    Ihr werdet weggelacht. Ihr werdet niedergegrölt. Ihr seid angezählt.
    Wir werden euch durch den Ring prügeln, bis ihr um Gnade winselnd in den Seilen hängt, aber niemand wird ein Handtuch werfen.
    Wir werden jedes eurer aufgeblasenen Machtworte auf die Goldwaage legen und für zu leicht befinden.
    Wir werden aus euren leeren Versprechen und hohlen Sprüchen Barrikaden bauen, und diese Barrikaden werden brennen wie Scheunen voll Bohnenstroh.
    Wir werden eure verlogenen Programme plündern, eure fadenscheinigen Rezepte rauben und eure Phrasen-Paläste brandschatzen.
    Wir werden euch in euren neuen Altkleidern durch die Straßen treiben, bis auch der Letzte sieht, dass ihr in Wahrheit pudelnackt seid.
    Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist!
    Also: Gebt ihm Saures! Gebt ihm Prügel! Gebt ihm den allerletzten Rest. Und vor allem: Gebt ihm keine Ruhe.
    Geht dahin, wo es ihm so richtig weh tut.
    Geht ans Eingemachte.
    Geht aufs Ganze.
    Geht auf die Straße.
    Wir sehen uns!«

Sebastian 23: Bua mit Bruin (Tougher Text mit tightem Ende, ihr Opfer)
     
    Hab mir eine neue Brille gekauft.
    Rosa Brille.
    Sieht alles gut aus durch.
    Wurde auch Zeit.
    Sah ganz schön scheiße aus – die Welt und so.
    Aber durch die rosa Brille
    Sah
    Regen aus wie Sonnenblau
    Backstein wie Graffiti
    Zement wie Karamell
    Straßen wie Wiesen
    Finanzkrisen wie tropische Cocktails
    Politiker wie Menschen
    Ampeln wie Blumen
    Blumen wie Zuckerwatte
    Hässliche Männer wie schöne Frauen
    Schöne Männer wie schöne Frauen
    Hässliche Frauen wie schöne Frauen
    Und schöne Frauen waren nackt
    Fing ja gut an.
    Lief ein bisschen rum, was sich natürlich anfühlte wie das Schweben auf Wolken aus Rehkitzschweiß und Kaninchenatem. Wie die Brille sich auf mein Laufgefühl auswirkte, hab ich nicht wirklich geschnallt, aber wer will das schon so genau wissen, wenn er knapp über einer sanft geschwungenen Aue auf Kaninchenatem umherschwebt.
    Sah mich lieber weiter um.
    Autos sahen aus wie frisch gestriegelte Pferde
    Ranzige Pinten wie wilde Saloons.
    McDonald’s sah aus wie McDonald’s.
    Aber das meinte die Brille wohl als Witz.
    Starbucks sah aus wie ein gutes und günstiges Café.
    Douglas roch wie nichts.
    Denn nichts riecht besser als eine Douglas-Filiale. Oder so.
    Beamte waren fleißig, die Deutsche Bahn war pünktlich und meine Texte waren endlich klischeefrei!
    Sogar Mario Barth war lustig.
    Streunend sprach ich eine junge hochgradig attraktive Frau an.
    Sagte lediglich »Hallo«. Hochgradig attraktive Frau äu-ßerte umgehend den unausweichlichen Wunsch, mit mir zu schlafen.
    Brille funktionierte ja super.
    Nahm die Dame bei der Hand. Stiegen auf ein koksweißes Einhorn und galoppierten runter zum Strand, an dem ein sternhagelroter Sonnenuntergang soeben mit sanften Lippen den sinnschwangeren Ozean an seiner Kante küsste.
    Bettete die Schönheit auf prachtvollen Bastdecken und Seidenkissen, die zufällig bereitlagen.
    Sie stöhnte leise unter meinem kräftigen, aber zärtlichen Griff.
    Formte umgehend aus dem kristallfeinen Sand ihren himmelschreiend wundervollen Körper nach, was sie mit Ablegen ihrer Kleider quittierte.
    Angemessen, wie ich fand.
    Sank dann sacht auf sie nieder und begattete sie mit meinem prachtvollen Genital derartig formvollendet, dass Aphrodite höchstselbst bei diesem Anblick der linke Nippel vor Neid abgefallen wäre.
    Vom Himmel her begann es ölschimmernde Seifenblasen zu regnen, zwischen den fluffigen Wolken des Abends sprangen verspielte Flugdelfine umher.
    Love, love, love, dachte ich.
    Die rosa Brille funktionierte hervorragend.
    Die 1,50 Euro hatten sich jetzt schon gelohnt.
    Weil mitten im Akt die Gläser beschlugen, machte ich jedoch den großen Fehler, die Brille abzunehmen.
     
    (Werbeunterbrechung)
     
    Fand mich wieder, onanierend in einer Lache aus Kotze in einer zerranzten Seitenstraße, in der die Kotzlache noch das Schönste war.
    Es schneite graue schwere Flocken und neben mir war ein arschhässlicher Köter mit drei Beinen, der versonnen auf meinem Handy rumkaute, während er mir ans Bein pinkelte. Multitasking.
    Statt einem Strand mit Sonnenuntergang gab es eine verkommene Wand mit FDP -Wahlplakaten, von denen mich eine Garnison menschenähnlicher Zombies mit abwegigen Doppelnamen unheilvoll anstarrte.
    Hate, hate, hate, dachte ich.
    Sah runter auf meinen Schwanz.
    Setzte die Brille wieder auf.
    Keep it unreal!
    Wer braucht schon die Realität?
    Ich
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