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Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Titel: Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)
Autoren: Martina Violetta Jung
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begriff nicht einmal mehr, was der Nachrichtensprecher erzählte. Es war eine absolut beängstigende Situation. Ich, die immer alles allein geschafft, organisiert und geregelt hatte, war nun völlig hilflos.
    Die Freundin, die mich am ersten Tag meines körperlichen Kollapses zu einer ganzheitlich arbeitenden Internistin gefahren hatte, schickte mich gegen Ende der medizinischen Behandlung zu ihrer besten Freundin Christa. Sie sollte mir die Angst vor dem nehmen, was ich nun zu bewältigen hatte, nämlich beruflich einen neuen Anfang zu machen. Christa ist eine in den verschiedensten Branchen erfahrene und hoch sensitive Geschäftsfrau mit dem herzerfrischenden Lachen eines kleinen Kindes und der Weisheit eines Professor Hans. Mit beruflichen Neustarts kannte sie sich bestens aus. Meine Zukunftsangst, so machte Christa mir klar, entsprang der sorgenvollen Gedankenflut in meinem Gehirn. Mehr aber auch nicht. Sie wies mich darauf hin, dass ich in meinem noch jungen Leben schon viele Herausforderungen gemeistert hatte. Nun allerdings war ich zum ersten Mal an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht selbst entschieden hatte, mich in eine bestimmte Richtung zu bewegen.
Unser Körper zwingt uns, innezuhalten, zu reflektieren und uns in eine andere Richtung zu bewegen, obwohl oder gerade weil wir uns davor fürchten.
    So hatte ich meine Krise noch nicht betrachtet und schöpfte wieder Hoffnung. Christa empfahl mir, das Buch Gesundheit für Körper und Seele von Louise L. Hay zu lesen, um so das ängstliche Geplapper in meinem Kopf abzustellen, ruhig zu werden und zu mir selbst zu finden. Anschließend würde die Außenwelt schon an mich herantragen, wie es beruflich weitergehe. Aber erst sei es an mir, meine Hausaufgaben zu machen. Zaghaft fasste ich wieder Vertrauen in mich selbst. Noch etwas widerwillig verabschiedete ich mich gedanklich aus der Rolle des vom Schicksal gebeutelten Opfers.
    In Windeseile las ich das empfohlene Buch und betrachtete mich darin wie in einem Spiegel. Dann fasste ich auf einem postkartengroßen Notizblock die wesentlichen Aussagen und Affirmationen zusammen, die mich auf den Weg zu mir selbst führen sollten. Affirmationen, so lernte ich, sind positiv formulierte Gedanken, mit denen ich eine bewusste Wandlung meiner gedanklichen Beschränkungen bewirken konnte. Durch ständiges Wiederholen verankerte ich neue Überzeugungen in meinem Denken und Sprechen. Jeden Morgen in der S-Bahn zum Büro und jeden Abend auf dem Weg nach Hause las ich meine Affirmationen wieder und wieder. Um meine Existenz- und Zukunftsängste loszuwerden hatte ich rund zwanzig Sätze aus dem Buch herausgeschrieben und mit selbst entwickelten Affirmationen kombiniert. Es waren einfache Sätze wie: Ich bin willens, mich zu verändern. Ich bin bereit, mir und anderen zu vergeben. Ich schaffe mir ein neues Bewusstsein für Erfolg. Ich lasse das Alte dankbar los. Und: Ich finde meinen neuen Berufsweg mit Leichtigkeit. Die richtigen Gelegenheiten kreuzen meinen Weg. » Nichts Dolles«, werden Sie jetzt denken. In der Tat. Aber es half und war frei von Nebenwirkungen. Ich lernte etwas Wesentliches:
Es ist möglich, sich selbst anzunehmen, wie man wirklich ist, sich zu verzeihen, etwas nicht geschafft zu haben, und zu akzeptieren, dass die Dinge sich anders entwickeln, als man es erwartet hatte.
    Die täglichen Affirmationsübungen beruhigten meine ängstlichen Gedanken, öffneten meinen Geist für neue Wege und ließen mich das Vergangene Stück für Stück in Frieden loslassen. Ich lernte in dieser Zeit jeden Tag besser, auf die Signale meines Körpers zu hören, sie zu entschlüsseln und mich entsprechend zu verhalten. So arbeitete ich, nachdem ich vier Wochen körperlichen und seelischen Horror überstanden hatte, zunächst weiter als Anwältin und gab jeden Tag mein Bestes. Es dauerte neun Monate, bis ich meine Ängste beruhigt hatte und zu dem Schluss kam, dass ich mit meiner Leidenschaft für Menschen in ein Wirtschaftsunternehmen überwechseln könnte. Als ich diesen Gedanken nicht nur erwogen, sondern mich auch entschieden hatte, den Schritt zu wagen, und meine Pläne in meinem beruflichen Netzwerk zaghaft erwähnte, ging plötzlich alles wie von selbst. Innerhalb weniger Wochen bot mir die Reederei Hapag-Lloyd, die im internationalen Containerlinienverkehr aktiv ist, pauschal an, die Abteilungen Marketing für Europa zu leiten.
    Ohne Vertrag in der Tasche, ja selbst ohne das Gehalt verhandelt zu haben und mit der nur
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