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Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein

Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein

Titel: Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein
Autoren: Ruth Omphalius
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waren im Jahr 2000 noch 28% Raucher. Die aktuellen Ergebnisse einer repräsentativen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2011 zeigen, dass nur noch 13% der Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren zur Zigarette greifen. Damit hat sich ihr Anteil von 2.000 bis heute mehr als halbiert.
    Seit 2007 herrscht Rauchverbot in öffentlichen Räumen und Gaststätten in Deutschland. Das Gesetz zum Schutz der Nichtraucher trat aber erst nach langer Diskussion in Kraft. Die großen Tabakkonzerne haben die Politik z. B. mit der versteckten Finanzierung von scheinbar unabhängigen Studien, die die Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen verharmlosen, beeinflusst. Sogar mit Parteispenden nahmen sie Einfluss und verhinderten lange den Gesundheitsschutz der Bürger. Diese Einflussnahme aus wirtschaftlichen Interessen auf die Politik nennt man Lobbyismus.
    Und wie sieht es mit der legalen Droge Alkohol aus? Für alkoholische Getränke werden vom Staat ebenfalls Steuern erhoben. Doch die Preise für alkoholische Getränke sind in Deutschland relativ niedrig. Dies trägt dazu bei, dass es auch für Jugendliche einfacher ist, sich Alkohol zu kaufen und zu trinken. Der Jahresumsatz der Alkoholwirtschaft in Deutschland liegt bei rund 15 Mrd. Euro. Im Vergleich dazu beträgt der Umsatz der deutschen Milchindustrie, der größten Lebensmittelbranche in Deutschland, etwas über 20 Mrd. Euro.

    Für Alkohol gibt es kein Werbeverbot. Jährlich wird in Deutschland mit fast 500 Millionen Euro für alkoholische Getränke geworben. Zur Normalität gehört in Deutschland auch das Sponsoring von Sportveranstaltungen durch Produzenten von alkoholischen Getränken. Dies ist in Europa, außer in Deutschland, nur noch in Frankreich und Irland erlaubt. Der Alkoholkonsum wird in der Werbung vor allem mit Spaß, Party und Jugendkultur in Verbindung gesetzt. Das verfehlt seine Wirkung nicht. Forderungen von Eltern, Suchtexperten und Ärzteverbänden nach einer Beschränkung der Werbung oder einem Werbeverbot sind bisher nicht erfolgreich, obwohl wissenschaftliche Studien belegen, wie sehr Werbung das Konsumverhalten beeinflusst.
    Was ist erlaubt, was ist verboten?
    Mithilfe von Gesetzen bekämpft der Staat Drogenkriminalität, illegalen Drogenhandel und Drogenkonsum. Er legt fest, was verboten ist. Wer diese Regeln übertritt, muss mit Bestrafung rechnen.
    Fahren unter Einfluss von Drogen oder Alkohol im Straßenverkehr ist extrem gefährlich und streng verboten. In Deutschland macht man sich als Autofahrer schon mit 0,3 Promille Alkohol im Blut strafbar, ab dieser Menge fährt man in Schlangenlinien oder zeigt andere alkoholbedingte Ausfallerscheinungen wie etwa verlangsamte Reaktionen. 0,5 Promille hat ein 75-Kilo-Durchschnittsmann schon nach zwei Flaschen Bier (0,33 Liter).
    Nicht nur beim Autofahren ist Alkohol verboten. Wer mit 1,6 Promille oder mehr Alkohol im Blut beim Fahrradfahren erwischt wird, macht sich ebenfalls strafbar und kann seinen Autoführerschein verlieren. Für Fahrer bis zum 21. Lebensjahr und für alle Fahranfänger während der Führerschein-Probezeit gilt absolutes Alkoholverbot am Steuer. Ein Verstoß dagegen, auch wenn keine Gefährdung bestand und kein Unfall passiert ist, wird richtig teuer, ca. 300 Euro für eine Nachschulung als Probeführerschein-Inhaber plus etwa 250 Euro Bußgeld sowie eine befristete Führerscheinsperre und die Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre.
    Ab welchem Alter ist Alkoholtrinken erlaubt?
    Alkohol ist frei verkäuflich. Allerdings hat der Staat im Jugendschutzgesetz Regelungen verankert, die den Verkauf von Alkohol und Tabak an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren verbieten.
    Für den Konsum von Alkohol gelten folgende Regeln: Ab 16 ist es gesetzlich erlaubt, Wein, Bier und Sekt zu trinken, aber keine Spirituosen (Mixgetränke mit Spirituosen). 14- bis 15-Jährige dürfen nur in Begleitung und mit Erlaubnis ihrer Eltern Bier, Wein und Sekt trinken, aber auf keinen Fall Spirituosen. Unter 14 Jahren ist Alkohol in jeder Form verboten.
    Bei Privatpartys liegt die Verantwortung bei den Eltern, diese machen sich strafbar, wenn die gesetzlichen Regelungen nicht beachtet werden. Natürlich müssen auch Händler und Wirte für die Einhaltung der Bestimmungen sorgen, andernfalls droht ihnen ein Bußgeld.
    Bis der konsumierte Alkohol abgebaut ist, vergehen Stunden, bei Männern sinkt der Alkoholgehalt im Blut stündlich durchschnittlich um 0,15 Promille, bei Frauen
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