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Ich habe mich verträumt

Ich habe mich verträumt

Titel: Ich habe mich verträumt
Autoren: Kristan Higgins
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feines Schmunzeln schlich sich in seine Mundwinkel. „Seit dem Moment, als du mir mit deinem Feldhockeyschläger eins übergebraten hast …“
    „Das musst du wohl immer wieder erwähnen, wie?“, murmelte ich.
    Jetzt grinste er richtig. „… und auch, als du mich mit der Harke verletzt und meinen Truck verbeult und mir von deinem Dachboden aus nachspioniert hast und dein Hund mich ständig angegriffen hat – bei alledem wusste ich immer, dass du genau die Richtige für mich bist, Grace.“
    „Oh“, flüsterte ich und merkte, wie mir die Lippen zitterten, weil ich gleich losheulen würde. Es sah bestimmt nicht sehr vorteilhaft aus, aber ich konnte es nicht verhindern.
    „Gib uns noch eine Chance, Grace. Hm? Was sagst du?“ Sein Lächeln verriet, dass er sich meiner Antwort schon sehr sicher war.
    Doch statt zu antworten, schlang ich ihm einfach die Arme um den Nacken und küsste ihn lange und leidenschaftlich. Denn wenn man den einen trifft, dann weiß man einfach Bescheid.

EPILOG
    Zwei Jahre später
    W ir werden unseren Sohn nicht Abraham Lincoln O’Shea nennen. Überleg dir was anderes.“ Mein Ehemann versuchte, einen bösen Blick aufzusetzen, was jedoch nicht ganz gelang, da Angus ihm das Kinn ableckte. Es war Sonntagmorgen, wir lagen noch im Bett, die Sonne schien durch die Fenster, und der Geruch von Kaffee mischte sich mit dem süßen Duft der Rosen, die in einer kleinen Vase auf dem Nachtschrank standen.
    „Du hast doch schon Stonewall abgelehnt“, erinnerte ich ihn, während ich mir den gigantischen Bauch rieb. „Stonewall O’Shea. Es gäbe bestimmt keinen anderen Jungen mit dem Namen im Kindergarten.“
    „Grace. Du bist schon vier Tage über dem Termin. Jetzt sei ernst. Das ist unser Kind. Und wenn es schon einen Bürgerkriegsnamen tragen soll, dann Yankee. Okay? Schließlich stammen wir beide aus Neuengland. Angus, nimm deine Zunge aus meinem Ohr. Igitt.“
    Ich kicherte. Nachdem wir zusammengezogen waren, hatte Callahan meinen Hund einem achtwöchigen Gehorsamskurs unterzogen. Kinder brauchen Strukturen, hatte Cal gesagt, und seitdem betete Angus ihn an.
    Ich versuchte es erneut. „Wie wäre es mit Ulysses O’Shea?“
    „Wenn schon, dann Grant. Grant O’Shea. Das ist ein Kompromiss, Grace.“
    „Grant O’Shea … nein. Tut mir leid. Wie wär’s mit Jeb?“
    „Der ist es, Madam!“ Er beugte sich vor, kitzelte mich, und kurz darauf lachten und knutschten wir wie die Teenager.
    „Ich liebe dich“, flüsterte er, die Hand auf meinem Bauch.
    „Ich liebe dich auch“, flüsterte ich zurück.
    Ja, wir hatten geheiratet. Ich hatte den Jungen von nebenan bekommen. Und das Haus nebenan gleich dazu. Cal meinte, es sei nicht richtig, dass es jemand anderes bekommt als wir, undso ließen wir zwei Wochen nach Natalies Nichthochzeit einen gemeinsamen Kaufvertrag aufsetzen.
    Dass ich neben meinem alten Haus wohnte, störte mich kein bisschen. Ich war dankbar, dass mein trauriges, gebrochenes Herz dort langsam hatte heilen können. Und immerhin hatte ich meinen zukünftigen Ehemann dort zum ersten Mal gesehen.
    Natalie ging es gut. Sie war immer noch Single, arbeitete viel und wirkte glücklich. Sie war mit ein paar Männern ausgegangen, aber etwas Ernstes hatte sich noch nicht ergeben. Stuart und Margaret waren vor einem Jahr Eltern geworden – ihr Sohn James hatte die ersten vier Monate seines Lebens fast nur geschrien, um sich dann in einen properen Buddha mit Grübchen zu verwandeln, der ständig lächelte und sabberte und von seiner Mutter abgöttisch geliebt wurde.
    „Hmm, riechst du gut“, murmelte Cal an meinem Hals, den er auf höchst angenehme Weise küsste. „Sollen wir ein bisschen rummachen?“
    Ich sah ihn an, seine langen, geraden Wimpern, das ständig verwuschelte Haar, die warmen dunkelblauen Augen … Ich hoffe, unser Sohn sieht exakt so aus wie er, dachte ich und spürte vor lauter Liebe ein solches Ziehen im Herzen, dass ich nicht antworten konnte. Dann spürte ich ein anderes Ziehen und etwas Nasses noch dazu.
    „Liebling?“, fragte Callahan, als ich mich versteifte. „Ist alles in Ordnung?“
    „Weißt du was? Ich glaube, mir ist gerade die Fruchtblase geplatzt.“
    Eine halbe Stunde später versuchte Cal verzweifelt, mich aus dem Haus zu bekommen, während Angus im Keller wütend bellte, weil Callahan ihn so unsanft hinunterbefördert hatte. Doch Callahan war nicht in der Stimmung für Geduld und Nettigkeiten, stattdessen hastete er ein letztes Mal nervös durch
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