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Ich brauche dein Lachen

Ich brauche dein Lachen

Titel: Ich brauche dein Lachen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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„Ein Vorstellungsgespräch für eine … Arbeitsstelle? Wenn das ein Witz sein soll, wo ist die Pointe?“
    Holly versteifte sich. „Warum sollte es ein Witz sein?“
    Rio sah sie immer noch ungläubig an. „Ich will nicht, dass du arbeitest. Warum suchst du eine Stelle? Es geht auch nicht nur darum, was ich will. Was ist mit Timothy?“
    „Die meisten Frauen sind berufstätig“, verteidigte sich Holly. „Außerdem ist es nur eine Teilzeitstelle.“
    „Du bist nicht ‚die meisten Frauen‘. Du bist meine Frau. Was ist das für eine Tätigkeit?“
    „Ich wäre als Empfangsdame beschäftigt.“
    „Ist dir auch nur annähernd klar, wie reich wir sind?“
    „Ich bin nicht reich … du bist es.“
    „Es wäre völlig unangebracht, wenn du jemandem die Stelle wegnehmen würdest, der sie wirklich nötig braucht, und das ist mein letztes Wort zu diesem Thema.“
    „Nun, bei mir ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.“ Holly war außer sich vor Wut. „Ich habe den Vorstellungstermin aufgrund meiner eigenen Verdienste bekommen, ich bin stolz darauf und werde beweisen …“
    „Ich habe Nein gesagt.“
    Holly strich sich mit unsicherer Hand den Rock glatt, doch noch immer hielt sie das Kinn hoch. „Habe ich nicht das Recht, anderer Meinung zu sein als du?“
    „Nicht, wenn ich es besser weiß. Du wirst den Namen Lombardi nicht zum allgemeinen Gespött machen, indem du eine niedrige Arbeit annimmst“, verlangte Rio mit scharfer Stimme.
    Holly wurde blass. „Damit wir uns richtig verstehen … Wäre ich Gehirnchirurgin oder eine sonstige Kapazität oder etwas sehr Wichtiges oder Versnobtes, würdest du anders darüber denken. Da ich aber nur zu einer Arbeit fähig bin, die du als ‚niedrig‘ betrachtest, muss ich zu Hause bleiben, um deine Würde zu wahren.“
    „Da du keine Gehirnchirurgin bist, brauchen wir darüber wohl nicht zu diskutieren. Komm schon“, drängte Rio. „Zieh dir jetzt was Flottes an für das Pferderennen.“
    „Nein.“
    „Gleich wirst du dich draußen an den Zaun ketten wie eine Suffragette, die um ihr Recht kämpft“, erwiderte Rio trocken. „Sei vernünftig. Ich habe immer einen sehr langen Arbeitstag. Wenn ich zu Hause bin, will ich dich um mich haben …“
    „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du herrschsüchtig bist? Und genau der Typ, der seine ganze Umgebung unter Kontrolle haben muss?“ Holly machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Wenn ich arbeiten will, werde ich arbeiten.“
    „Ist das dein letztes Wort?“
    Ohne zu zögern, nickte Holly.
    Rio musterte sie nachdenklich, machte auf dem Absatz kehrt, ging die Treppe hinauf und ließ Holly einfach stehen.
    Eine Stunde später, während Holly mit den anderen Bewerbern darauf wartete, dass sie zu dem Vorstellungsgespräch aufgerufen wurde, fing sie an, sich zu fragen, was sie hier eigentlich tat. Ließ sie Timothy gern eine halbe Woche allein in Sarahs Obhut? Wollte sie keine Italienisch-Stunden mehr nehmen? Sollte sie nicht mehr Interesse daran haben, bei der Haushaltsführung die Zügel fest in der Hand zu halten?
    Außerdem unternahm Rio gesellschaftlich sehr viel. In dieser Woche hatten sie schon einmal außerhalb zu Abend gegessen, zusammen mit den Direktoren der Lombardi-Stiftung. Und dieses Treffen war bei Weitem nicht so einschüchternd gewesen wie von ihr befürchtet. Noch an diesem Abend mussten sie eine Party besuchen. Als Rios Ehefrau hatte sie bei solchen Anlässen gut auszusehen, und das hieß ein bisschen mehr, als in letzter Minute mit der Bürste mal kurz durchs Haar zu fahren und das erstbeste Stück anzuziehen, das aus dem Kleiderschrank hervorkam.
    Holly unterdrückte ein reuevolles Seufzen und sagte sich, es sei völlig sinnlos, ein Vorstellungsgespräch zu führen für einen Job, den sie gar nicht haben wollte. Nur ihr Stolz und die Unterstellung, sie könnte es auf Rios Geld abgesehen haben, hatten sie auf die Idee gebracht. Nur aus Prinzip hatte sie sich Rio gegenüber behauptet, und sie wusste, dass ihre sture Weigerung ihn schockiert hatte.
    Offensichtlich hatte Rio es nicht ernst gemeint, als er sagte, sie müsse ihr eigenes Leben führen. Holly lächelte. Wie er selbst einmal zugegeben hatte, war er durch und durch verwöhnt. Alice Lombardi bewunderte ihren einzigen Sohn. Er sah umwerfend gut aus, war reich und total charmant … solange er seinen Willen bekam. Was meist auch geschah. Und warum auch nicht, wenn er sie dabei glücklich machte?
    Holly war enttäuscht, als sie bei
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