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Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Titel: Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)
Autoren: Volker Ferkau
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erkannte nicht, ob sie bewusstlos war oder mitbekam, was um sie vorging.
    Burgmester kam auf Oliver zu und reichte ihm ein großes Messer. »Die Leinwand an. Show unterbrechen!«, befahl er.
    Nebenan wurde es still. Die Musik schwieg.
    Oliver ging zu Antje, die unversehens den Kopf hob und ihn aus großen Augen anstarrte. Sie quiekte leise, wirkte so hilflos, hilfloser als die Ratte, als die Katze, als der Penner. Wirkte so, wie ein Kind, das sich nach den Eltern sehnte, wie auch Oliver sich nach seinen Eltern sehnte.
    Sie waren sich so unglaublich ähnlich.
    Einsam und alleine in der Hölle.
    Burgmester trat zwei Schritte zur Seite, blieb aber in Olivers Nähe. Er nickte auffordernd.
    Antje begriff, was geschehen würde , und begann zu kreischen. Ihre Laute ähnelten denen der Katze, die Oliver auf das Brett genagelt hatte. Grell und durchdringend. So klein das Mädchen war, empfand es tiefste Todesfurcht. Sein Verstand würde sowieso für alle Zeiten geschädigt sein, vermutete Oliver und sprach sich auf diese Weise Mut zu. Es war besser, sie starb, denn ihr Verstand stand sowie kurz vor dem Exitus.
    Er hob das Messer.
    Es blitzte im hellen weißen Licht.
    Der Hüne hinter ihm schnaufte.
    Die Beiköche wirkten wie gelähmt.
    Die Kellner standen an der Tür.
    » Meine Damen und Herren«, begann Burgmester und wandte sich zu einer Kamera. »Es ist mir eine große Freude, Sie begrüßen zu dürfen. Die bisherigen Geschehnisse waren für Sie, so hoffe ich, erfreulich. Auch in diesem Jahr bemühen wir uns, Ihnen eine unvergessliche Nacht zu bieten. Bevor ich Ihnen voller Stolz die einzelnen Punkte des heutigen Sechs-Gang-Menüs offenbare, kommen wir zur Schlachtung. In diesem Jahr wird diese nicht von unserem alten Freund Huber«, er nickte dem Hünen zu. »sondern von einem zwölfjährigen Jungen durchgeführt. Dieser Junge empfindet keine Gefühle. Es handelt sich um eine außergewöhnliche seltene Gehirnschädigung. Nur Sie werden heute Zeuge dieser Schädigung, wodurch unser Oliver zu etwas ganz Besonderem wird. Ab sofort werden wir ihn Slaughter nennen. Vermutlich haben wir mit der gezeigten Enthauptung Ihre Sinne so sensibilisiert, dass Sie nun voller Freude zuschauen. Das ganze Team wünscht Ihnen viel Freude mit ... Slaughter!«
    Danach die ganze Rede noch einmal auf Englisch.
    Antje zuckte und wand sich wie ein Regenwurm. Erstaunlich, wie viel Kraft in ihr steckte.
    Slaughter!
    Schlächter!
    Oliver traute seinen Ohren ni cht. Sie feierten ihn wie einen Helden. Endlich war er jemand. Er wurde im Internet gezeigt und nebenan auf einer Leinwand. Er war ein Star. Er wurde ernst genommen. Diese Menschen schämten sich nicht, seine Schädigung anzunehmen und ihn als den zu präsentieren, der er war.
    Ein Freak!
    Ich bin ein gottverschissener Freak!
    Oliver trat zu Antje. Das Mädchen kreischte wie am Spieß.
    Er setzte das Messer an.
    Weiße panische Augen, die ihn aufzufressen drohten.
    Speichel und Tränen, die in die Wanne tropften.
    Urin, der von dem kleinen nackten Körper tropfte.
    Und Olivers unbedingter Wille, die Sache hier und jetzt zu beenden.
     
     
    Oliver drehte ab und rannte in Vincent Burgmester hinein. Er stieß dem Koch das Messer bis zum Heft im Körper. Er zog es sofort wieder heraus. Es flutschte zurück und bevor jemand reagieren konnte, rammte er es dem Fernsehkoch in den Hals. Burgmester riss die Hände hoch, taumelte zurück, während neben seinem Kehlkopf das Messer auf und ab wippte.
    Nebenan wurde es lauter.
    Zuerst Stimmen, die durcheinander riefen. Die Gäste hatten alles auf der Leinwand verfolgt und schienen zu ahnen, dass die Dinge aus dem Ruder liefen.
    Oliver konzentrierte sich auf Burgmester, der gegen einen Ofen taumelte, die Hände an der Kehle mit dem Messer, auf dem sich das helle Deckenlicht brach.
    Hinter Oliver ein Geräusch. Die Motorsäge wurde angelassen.
    Ihr blechern grelles Schreien übertönte die verzweifelten Laute von Antje, die jetzt wie versessen an ihrem Strick zappelte.
    Der Hüne, Burgmester hatte ihn Huber genannt, kam auf Oliver zu wie ein Monster aus einem Videospiel.
    Oliver war jung, geschmeidig und schnell. Er machte zwei Sprünge und war bei der großen Pfanne, in der Burgmester Speck erhitzt hatte. Er nahm sie wie einen Tennisschläger und schleuderte Huber das siedende Fett mitten ins Gesicht. Der Hüne ließ die Motorsäge fallen, sie tanzte auf und ab, ging aber nicht aus. Huber stolperte grell kreischend über die Maschine und stürzte. Er tastete
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