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Ice

Ice

Titel: Ice
Autoren: Inka Loreen Minden
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ansonsten macht ihm die Sonne nicht so sehr zu schaffen. Die Strahlung ist auch hier enorm, aber unter den Kronen der Bäume, die nur noch wenig Licht hindurchlassen, sehr gut auszuhalten. Außerdem ist es angenehm warm, nicht zu heiß.
    Unter Ice’ Stiefeln knacken feine Zweige, es duftet nach Erde, Laub und allerlei Dingen, die ich nicht bestimmen kann. So viele neue, interessante Gerüche.
    Ich bin neugierig, wo Ice mich hinbringt, aber lange geht er nicht durch den Wald. Er setzt mich ab, zieht an einer Schnur und eine Strickleiter purzelt aus der Baumkrone.
    »Nach Ihnen, Mylady«, sagt er grinsend und hält die Leiter aus Schnüren und Ästen am unteren Ende fest.
    Ich rümpfe gespielt die Nase und stecke die Blume in mein Haar, damit ich die Hände frei habe. Dann beginne ich mit dem Aufstieg, wobei ich provozierend den Po in die Luft recke. Ice kann von unten alles sehen, und ich höre ihn etwas murmeln, das sich wie »freche Göre« anhört.
    Bald erreiche ich eine hölzerne Klapptür. Ich stoße sie auf, krabble hindurch und befinde mich auf einer großzügigen Plattform, die um den dicken Stamm des Baumes errichtet wurde. Darauf liegt nur eine große Matratze. Die Plattform hat sogar ein Dach aus durchsichtigen Kunststoffscheiben, statt Wänden sind drumherum Moskitonetze befestigt. Zu nah an den Rand sollte ich mich nicht wagen.
    »Hier oben bist du vor wilden Tieren geschützt«, sagt er hinter mir.
    Bis auf eines , denke ich, während ich ihn angrinse. »Was für eine schöne Überraschung, ein Haus in der Baumkrone. Ein Vogelnest für Menschen.«
    »Ich bin eben gut zu Vögeln«, raunt er, woraufhin ich ihm einen Klaps auf den Arm gebe.
    »Nein, du bist unmöglich ordinär.« Ich drehe mich im Kreis und schäme mich nicht, vor Ice nackt zu sein. Er kennt ohnehin jeden Zentimeter meines Körpers. »Hast du das gebaut?«
    »Ja, zusammen mit Crome. Erst dachten wir daran, einen Unterschlupf zu haben, wenn wir Männerausflüge machen, auf die Jagd gehen oder so, aber es eignet sich auch prima, um unsere Frauen zu überraschen. Jax hat ebenfalls schon Interesse angemeldet. In Zukunft müssen wir wohl eine Liste führen.«
    Er stellt den Rucksack am Baumstamm ab und zieht ein weinrotes Bettlaken heraus, das er mir zuwirft.
    »Ich hab gedacht, du hast Proviant dabei?« Hastig spanne ich das Laken über die Matratze, da ich es kaum erwarten kann, Ice in mir zu spüren. Ein Liebesnest … Ich kann es noch gar nicht glauben. Mein Warrior kann richtig romantisch sein.
    »Ich hab nur das dabei, was wir über das Wochenende wirklich brauchen, Essen kann ich uns jagen.«
    »Ist recht, Tarzan.« Er hatte mir ja erzählt, dass er es liebt, auf die Jagd zu gehen und sogar Vögel zubereiten kann. Zur Not hole ich mir einen Snack aus dem Shuttle, dort gibt es Getränke und Knabbersachen. Hauptsache, ich habe Ice ganz für mich, so viel mehr brauche ich die nächsten Tage auch nicht.
    Grinsend klopft er sich auf die Brust und lässt einen – ich kann es bloß vermuten – Tarzanschrei los, ein furchtbares Geheul. Es klingt wie das Jaulen des Hundes, der manchmal in Resur vor unserer Tür sitzt und nach Essen bettelt. Dann reißt er sich die Hose vom Leib.
    Ich halte mir den Bauch vor Lachen. »Du Tarzan, ich Jane?«
    Wir lesen uns gerade gegenseitig aus dem Buch vor. Ich hab es in der Resurer Stadtbibliothek gefunden. Da es in White City wegen der Zensur kaum Material aus den früheren Jahrhunderten gibt, sauge ich alles auf, was mich interessiert. In diesem Fall erregte das Cover meine Neugier. Ice schien ein wenig beleidigt, warum ich ein Buch lese, das einen nackten Mann im Lendenschurz zeigt, aber dann fand er die Geschichte amüsant. Er liest ebenso gerne wie ich.
    »Lach du nur. Keiner wird deine Schreie hören, Baby«, sagt er rau. »Ich werde deine kleine Pussy ficken, bis du um Gnade winselst.«
    »Niemals«, erwidere ich atemlos und wische mir Lachtränen aus dem Gesicht, wobei ich ständig auf seine gewaltige Erektion starren muss.
    Wie ein Raubtier stürzt er sich knurrend auf mich, und ich schreie tatsächlich überrascht auf. So wild war er noch nie. Seine Iriden scheinen zu glühen, seine Nasenflügel blähen sich. Vielleicht kommt er hier, wo wir wirklich ganz allein sind, erst ganz aus sich heraus?
    Er packt meine Handgelenke und drückt sie in die Matratze. Stöhnend werfe ich den Kopf zurück und stoße ihm meinen Unterleib entgegen. Mit einem schnellen Ruck dringt er tief in mich ein.
    Endlich …
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