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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose
Autoren: S Beerwald
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sein, in den normalen Wachzustand zurückkommen. Sie werden sich aber so entspannt haben, dass Sie es schwierig finden werden, sich an irgendetwas zu erinnern. Die Dinge, die ich Ihnen gesagt habe, wissen Sie nicht mehr. Sie werden es sogar sehr mühsam finden und überhaupt keine Lust haben, sich zu erinnern. Sie werden es als angenehm und einfach empfinden, alles zu vergessen. Sie vergessen alles, bis ich Ihnen sage, dass Sie sich wieder erinnern sollen. Sobald Sie Ihre Augen geöffnet haben, verabschieden wir uns, und Sie kehren wieder in Ihren Alltag zurück.
    Und wenn das Stichwort fällt, werden Sie diese Inka für mich töten.

Kapitel 1
    Es tut noch weh,
    wieder neuen Platz zu schaffen,
    mit gutem Gefühl
    etwas Neues zuzulassen.
    In diesem Augenblick
    bist Du mir wieder nah,
    wie an jenem so geliebten vergangenen Tag.
    Unheilig, »Geboren um zu leben «
    K omme ich zu spät?«, fragte Rebecca.
    Inka schaute auf ihre Armbanduhr und dann amüsiert auf ihre atemlose Freundin. »Es ist halb acht. Wie immer eine halbe Stunde zu frü h ! Aber komm doch rein. Schön, dass du da bist.« Rebecca war grundsätzlich immer der erste Gast und hatte dabei stets Angst, zu spät zu kommen.
    Inka freute sich unbändig auf ihre Party. Das vergangene Halbjahr war ziemlich heftig gewesen, aber jetzt ging es ihr langsam wieder besser. Auch wenn sie seelisch noch angeschlagen war, fühlte sie sich dem Leben wieder ge wachsen. Deshalb hatte sie sich auch entschieden, eine Party zu geben, und sie konnte es kaum erwarten, endlich wieder ihre Freunde um sich zu haben, ausgelassen zu feiern und spannende Neuigkeiten zu hören.
    »Hübsch geworden!«, rief Rebecca und sah sich im renovierten Wohnzimmer um. »Der afrikanische Stil gefällt mir richtig gut.« Sie setzte sich auf die große hellbeige Couch und ließ anerkennend den Blick schweifen. Die Wände wa ren in spezieller Rauputztechnik gearbeitet und terrakottafarben gestrichen, dazu ein dunkler Esstisch, an dem sechs Personen Platz fanden. Das Schmuckstück aber war der Couchtisch mit der bunten Mosaikplatte.
    »Die Deko ist cool«, sagte Rebecca und zeigte auf die hüfthohe Giraffe, den Tiger und den Elefanten aus Holz. »Und wie schön mit den vielen Teelichtern und Kerzen überall … Viel gemütlicher als bei mir.«
    »Ach komm!«, wiegelte Inka ab. »Eure Villa ist doch wohl nicht zu verachten.«
    »Wenn ich dort nur nicht wie ein Mauerblümchen leben würde … Aber lassen wir das. Soll ich dir noch was bei den Vorbereitungen helfen?«
    Inka winkte ab. »Nicht nötig. Was möchtest du trinken? Eine Eisschokolade vielleicht? Mit einem Schuss Rum und viel Sahne?«
    »Wow, das hört sich sehr lecker an. Perfekt!«
    Inka freute sich, den Geschmack ihrer Freundin genau getroffen zu haben, und ging in die Küche. Dort zündete sie sich eine Zigarette an, die sie sogleich im Aschenbecher ablegte, und machte sich an die Zubereitung der Eisschokolade. Kopfschmerzen krochen hinter ihrer Stirn entlang. So als ob sich schwere Gedanken zusammenballten und mit aller Gewalt den Weg nach draußen suchten. Ausgerechnet jetzt. Aber davon würde sie sich nicht den Abend vermiesen lassen.
    Als sie den Oberschrank aufmachte, stieß sie anstelle der Gläser auf Suppenvorräte, Zucker und Mehl. Inka erkannte ihren Irrtum und öffnete seufzend den richtigen Schrank. Seit der Komplettrenovierung fühlte sie sich wie in einer fremden Wohnung, nichts fand sich mehr an seinem angestammten Platz, stattdessen suchte sie unentwegt etwas. Sie wusste, Peter hatte es mit seinem Renovierungs vorschlag gut gemeint, und für den afrikanischen Stil hatten sie sich schließlich beide entschieden, weil es eine Erinnerung an die fantastische Hochzeitsreise durch den Krüger Nationalpark war. Dennoch fühlte sich Inka in ihren eige nen Räumen wie in einem Möbelhaus beim Probesitzen. Dafür erinnerte in der Wohnung tatsächlich nichts mehr an die Zeit vor dem 22. Dezember. Nur in ihrem Kopf waren die Spuren auch sechs Monate später noch nicht verwischt.
    »Wo ist denn dein Mann?«, hörte sie Rebecca aus dem Wohnzimmer fragen.
    Inka stellte die fertige Eisschokolade sowie etliche Gläser und Teller auf ein Tablett. »Peter macht Überstunden«, rief sie zurück. Aber ich hoffe, er kommt rechtzeitig , setzte sie in Gedanken hinzu. Er hat es versprochen. Sie drückte die heruntergebrannte Zigarette aus.
    Rebecca entgegnete nichts. Es gab auch nichts dazu zu sagen. Peter machte seit einem halben Jahr bei der Kripo
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