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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition)
Autoren: Anders de la Motte
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sein Facebook-Profil überprüfen. Und da standen in der Tat all diese Filme, ordentlich aufgelistet auf seiner Seite, inklusive der Tatsache, dass er auf ein IT-Gymnasium ging.
    Im Internet kann man spielen, wen man will, hatte sie gedacht. Aber irgendwo im Netz fand sich auch die Wahrheit, wenn man nur wusste, wo man suchen musste.
    Apropos suchen …
    Sie zog ihr Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer.
    »Wo seid ihr?«, fragte sie, als sich der Mann am anderen Ende meldete.
    *
    Sie führten ihn wie ein Schaf zwischen sich.
    Elroy hielt ihn am Oberarm, aber eigentlich war das unnötig. Sie hatten zwar das Plastikband um seine Hände zerschnitten, aber er war völlig fertig. Der Schock von der Elektropistole, mit der sie ihn außer Gefecht gesetzt hatten, saß ihm noch immer in den Knochen und machte seine Bewegungen schwerfällig. Das ganze Albtraumszenario auf dem Dach hatte seinen Willen schließlich endgültig gebrochen.
    Er wischte sich mit dem Unterarm über die Nase und die Augen, aber die Tränen sickerten stur weiter aus seinen Augenwinkeln.
    Als sie in den großen weiten Raum kamen, drangen Stimmen aus Philips’ Büro. Er nahm die Umrisse einiger Personen durch die milchigen Glaswände wahr.
    Klirrende Gläser, dann ein perlendes Lachen, das er so gut kannte …
    Ohne Vorwarnung gaben plötzlich seine Beine nach, und er stürzte zu Boden. Sein Kopf schlug gegen die Kante von Sophies Schreibtisch, und er spürte, wie die Haut an seiner Stirn aufplatzte.
    Sie machten keine Anstalten, ihn wieder hochzuheben, stattdessen ließen sie ihn eine Weile auf dem Boden herumkrabbeln.
    Sie grinsten, während seine Hände unter dem Schreibtisch Halt suchten.
    Dann bekam er den Schreibtischstuhl zu fassen und schaffte es, sich daran hochzuziehen. Er fühlte, dass ein warmes Blutrinnsal langsam über seine Augenbraue floss.
    »Da!«, knurrte Elroy und drückte HP ein Taschentuch in die Hand, während er ihn vorwärtsschubste.
    Im nächsten Augenblick öffnete sich die Tür, und sie waren im Büro.
    Sechs Personen standen im Raum, sämtliche Gruppenchefs, und alle hatten ein Champagnerglas in der Hand.
    »Willkommen, Henrik, wir haben dich schon erwartet«, sagte Philip Argus munter.
    Neben ihm, nur ein klein bisschen zu dicht an seiner Seite, lächelte Rilke ihr allerschönstes Lächeln.
    »Hier.«
    Elroy legte den kleinen USB-Stick auf Philips Schreibtisch.
    »Dejan, wärst du so nett?«, meinte Philip nickend.
    Dejan durchquerte den Raum mit ein paar Schritten, nahm den Stick und steckte ihn in einen Laptop, der auf dem Schreibtisch stand.
    »Wireless network off …«, murmelte er schadenfroh und warf HP einen raschen Blick zu. »Wir wollen ja nicht riskieren, dass wir uns einen Virus einfangen.«
    Die anderen Teamleiter, Rilke ausgenommen, versammelten sich um den Bildschirm.
    HP konnte nicht umhin, in ihre Richtung zu sehen. Aber sie würdigte ihn keines Blickes.
    Er drückte das Taschentuch fester auf die Wunde an seiner Stirn, doch das Blut wollte nicht aufhören zu fließen.
    »Huiuiui, seht her«, sagte Beens und deutete über Dejans Schulter. »Keine schlechten Dinger!«
    Dejan klickte noch ein wenig mit der Maus und tippte ein paar Kurzbefehle ein.
    »Ja, da kann ich Beens nur zustimmen. Wer auch immer dieses Spionageprogramm gebaut hat, weiß, was er tut.«
    Er gab erneut ein paar Kommandos ein, stand dann auf und zog den USB-Stick aus dem Rechner.
    »Wäre der Trojaner auf den Mainframe gelangt, hätten wir Probleme gekriegt. Wahrscheinlich hätte er angefangen, vertrauliche Informationen an einen externen Klienten zu schicken. Kundendaten, Anwender-IDs, Bloggalias und so weiter. Wer weiß, was dann passiert wäre …«
    Er deutete mit dem Stick auf HP. »Du hast wirklich versucht, uns in die Scheiße zu reiten, Junge …«, sagte er in einem beinahe überrascht klingenden Ton.
    Plötzlich schienen alle im Raum ihn anzustarren.
    Er konnte den Hass in ihren Blicken spüren.
    Frank machte mit geballten Fäusten einen Schritt nach vorn, aber HP verzog keine Miene. Der Schlag war nicht einmal besonders hart, ein Hieb in den Magen, auf den er sich halbwegs vorbereitet hatte. Mit den Knien auf den Teppich, ein Seufzer, als ihm die Luft ausging. Der Typ hatte nicht einmal die Eier, ihn ins Gesicht zu schlagen.
    »Das reicht, Frank«, sagte Philip, während Sophie und ihr Bruder HP auf die Beine halfen.
    »Ich glaube, dass Henrik den Ernst seiner Lage bereits begriffen hat, nicht wahr?«
    HP nickte
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