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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung
Autoren: Michelle Raven
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bereits vier Kinder hat, die fest verbandelt sind.«
    »Du Ärmster! Ich glaube, ich habe noch ein paar Jahre Welpenschutz. Und danach …« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich lasse mich sicher nicht von ihr in eine Beziehung drängen. Wenn es irgendwann passiert, okay, wenn nicht, muss ich ihre Kommentare eben ertragen.« Chloe blickte über ihre Schulter und erstarrte, als Zach den Pavillon betrat. Mit Mühe unterdrückte sie einen Seufzer und drehte sich wieder zu ihrem Bruder um.
    Der zwinkerte ihr zu. »Na, schon einen geeigneten Kandidaten entdeckt? Obwohl ich finde, dass er eindeutig zu alt für dich ist.«
    »Jay …« Warnend funkelte sie ihn an.
    Beschwichtigend hob er die Hände. »Schon gut, ich bin schon still.«
    Sie hatte es noch nie geschafft, längere Zeit auf Jay böse zu sein. Obwohl er acht Jahre älter war als sie, hatte sie sich immer gut mit ihm verstanden. Auch wenn er nach außen stets gut gelaunt wirkte und nichts ernst zu nehmen schien, wusste sie insgeheim, dass er seine wahren Gefühle nur versteckte. Sie vermutete, dass es an seiner Arbeit als Detective in San Francisco lag und den Dingen, die er dabei tagtäglich erlebte, worüber er aber nie mit jemandem redete.
    Lächelnd legte sie ihre Hand auf seine. »Ich hoffe, dass du noch etwas länger ungebunden bleibst, sonst sitze ich irgendwann ganz allein auf den Familienfeiern herum.«
    »Garantiert. Ich habe nicht die Absicht, mich anketten zu lassen. Wahrscheinlich wirst du noch vor mir dein Gegenstück finden.«
    Das konnte tatsächlich sein, wenn Jay bei dem Frauentyp blieb, den er zu bevorzugen schien: schlank, schön und sexy und nur an einer kurzen Affäre interessiert.
    Ein Klirren holte sie aus ihren Gedanken. Gespannt blickte sie dorthin, wo das Brautpaar mit den Trauzeugen saß. Clint hatte sich erhoben und wirkte, als müsste er es mit einem ganzen Bataillon bewaffneter Feinde aufnehmen. Er räusperte sich und hielt eine recht kurze, aber wunderschöne Rede über das Brautpaar, wie sie sich kennengelernt und sich ihr gemeinsames Leben aufgebaut hatten. Nachdem der Applaus abgeklungen war, setzte er sich wieder und gab an Zach weiter, der nun aufstand. Es war ihm anzusehen, wie unwohl er sich in seiner Haut fühlte, aber die meisten hielten es wahrscheinlich für Nervosität.
    Seine Stimme klang gepresst, als er schließlich sprach. Dabei wandte er sich direkt an das Brautpaar. »Autumn, als wir uns vor knapp drei Jahren in New York zum ersten Mal trafen, hätte ich nie gedacht, dass wir heute hier stehen würden.« Er lächelte leicht. »Ich wünsche euch beiden alles Glück dieser Welt, ihr habt es verdient.« Er hob sein Glas und prostete ihnen zu.
    Chloe wusste nicht, warum, aber seine Worte machten sie unsagbar traurig. Vielleicht, weil sie zu spüren glaubte, dass er die Glückwünsche zwar völlig ernst meinte, gleichzeitig aber daran zerbrach, dass er nicht selbst der Bräutigam war. So ein Unsinn, sie wusste rein gar nichts über Zach Murdock, erst recht nicht, was in seinem Kopf vor sich ging. Auch wenn sie glaubte, selbst über die Entfernung den Schmerz in seinen Augen sehen zu können, während er Shane die Hand reichte.
    Genervt schüttelte Chloe den Kopf. Sie hatte eindeutig zu viel Fantasie, eine Eigenschaft, die unter den Frauen in ihrer Familie weit verbreitet war. Allerdings überließ sie das doch besser ihrer Schwester Shannon, die spannende Liebesromane schrieb oder Leigh, die sich als Innendesignerin und mit der Produktion von eigenen Tiffany-Stücken ihr Geld verdiente. Nein, es war besser, bei den Gesetzestexten zu bleiben, die waren präzise und meistens eindeutig. Andererseits konnten sie aber auch furchtbar langweilig sein. Außerdem war sie hier, um sich zu amüsieren und ein wenig von der vielen Arbeit der letzten Zeit zu erholen. Und was gab es da Besseres, als einen gut aussehenden Mann zu beobachten? Zufrieden lehnte sich Chloe in ihrem Stuhl zurück und beschloss, den Tag zu genießen.
    Nach dem Essen schlenderte sie zur Tanzfläche hinüber und beobachtete eine Weile das Treiben. Autumn und Shane tanzten beinahe zu jedem Stück der kleinen Band und schienen dabei gar nicht genug voneinander bekommen zu können. Der Anblick von Leigh, die in Barkers Armen langsam über das Parkett schwebte, trieb Chloe die Tränen in die Augen. Ein Lächeln lag auf Leighs Lippen, und sie wirkte so glücklich wie seit sehr langer Zeit nicht mehr. Es war nur Barker zu verdanken, dass sie jetzt hier war und
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