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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung
Autoren: Michelle Raven
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irgendwann Kinder haben möchte, aber im Moment will ich erst einmal genießen, dass ich dich gefunden habe.« Besorgt blickte er sie an. »Ist das für dich okay?«
    Chloe lächelte ihn an. »Absolut. Ich bin ganz selbstsüchtig und möchte dich erst mal ganz für mich allein haben.« Sie wurde ernst. »Außerdem muss ich mir erst überlegen, wie es beruflich weitergehen soll.« Noch im Krankenhaus hatte sie beschlossen, der Anwaltskammer ihren Verstoß gegen die Berufsethik zu melden. Sie wollte die Sache endlich zu einem Abschluss bringen, damit sie nicht wie ein Damoklesschwert ständig über ihr schwebte. Es würde noch einige Zeit dauern, bis das Verfahren eröffnet und sie zu einer Anhörung gerufen wurde. Bis dahin war sie beim Büro der Pflichtverteidigung beurlaubt.
    »Egal, was du tust, ich stehe hinter dir.« Dafür, dass er sie nicht mit aufmunternden Sprüchen besänftigte, dass schon alles gut gehen würde, liebte sie ihn noch mehr.
    »Danke.« Forschend blickte sie ihn an. »Wie geht es deinem Kopf?« Er war unter der strengen Auflage aus dem Krankenhaus entlassen worden, sich sofort bei einem Arzt zu melden, wenn wieder Schwindelgefühl oder Schmerzen auftauchen würden. Außerdem musste er die nächsten Monate regelmäßig zur Kontrolle, damit jedes kleinste Blutgerinnsel sofort entdeckt wurde.
    »Gut. Ich würde garantiert nicht dein Leben aufs Spiel setzen, indem ich mich hinters Steuer setze, wenn ich nicht hundertprozentig fit bin.«
    »Das finde ich gut, aber ich wünschte, du würdest es auch machen, damit du selbst nicht verletzt wirst.«
    Zach grinste sie schief an. »So schnell wirst du mich nicht los, Chloe Hunter. Von daher brauchst du keine Angst zu haben, dass ich leichtsinnig mit meinem Leben umgehen werde.«
    Zufrieden lehnte Chloe sich im Sitz zurück. Genau das hatte sie hören wollen. Was ihr die Kraft gegeben hatte, aus dem Koma aufzuwachen, war die Verzweiflung, die sie bei Zach gespürt hatte. Sie hatte instinktiv gewusst, dass er aufgeben würde, sollte sie nicht wieder aufwachen oder sogar sterben. Und das konnte sie nicht zulassen – damals nicht und jetzt auch nicht. Im Leben gab es keine Sicherheiten, und sie wollte nicht, dass Zach den Lebensmut verlor, sollte ihr je etwas zustoßen.
    Ihr war auch klar, dass er in den letzten Jahren viel zu zurückgezogen gelebt hatte, und sie würde garantiert lange Zeit brauchen, um ihn aus dieser Isolation ganz herauszuholen. Und ihre Familie würde dabei helfen. Jays Lebensgefährtin Jocelyn war nach der Tortur, die sie durchgemacht hatte, geradezu aufgeblüht, seit die Hunters sie in ihre Mitte aufgenommen hatten. Die Schatten unter ihren Augen waren verschwunden, und auch wenn sie sicher noch oft an ihre Zeit im Zeugenschutzprogramm dachte und an die Lebensgefahr, in der sie geschwebt hatte, ließ sie ihr Leben nicht mehr davon bestimmen.
    Chloe deutete aus dem Fenster. »Das ist unsere Abfahrt.«
    Schweigend steuerte Zach den Wagen vom Highway, wobei ihm deutlich anzusehen war, dass er am liebsten wieder umgekehrt wäre. Dass er es nicht tat, rechnete sie ihm hoch an.
    Wenige Minuten später parkten sie vor Clints und Karens Stadthaus und stiegen aus. Chloe nahm ihre Tasche vom Rücksitz, während Zach sein Jackett überstreifte. Das war bei der Hitze zwar völlig unnötig, aber wenn er sich damit sicherer fühlte, würde sie ihn bestimmt nicht davon abhalten. Sie legte ihre Hand in seine, als sie zur Tür gingen, und Zach drückte sie dankbar. Als sie sich umsah, bemerkte sie die anderen in der Nähe parkenden Autos. Eines hatte das Kennzeichen von Bethesda, Maryland, die anderen waren Mietwagen.
    Sie versuchte, das Grinsen zu unterdrücken, aber es gelang ihr nicht ganz.
    Fragend blickte Zach sie an. »Was hast du?«
    »Reg dich jetzt bitte nicht auf. Ich fürchte, es sind doch ein paar mehr Mitglieder meiner Familie hier versammelt als angekündigt.«
    Zach blieb stehen. Wenn sie seinen Gesichtsausdruck deuten sollte, würde sie auf eine Mischung aus Unbehagen und blanker Panik tippen. »Wie viel mehr? Und woher weißt du das?«
    Chloe deutete auf die Autos. »Leigh und Barker sind auf jeden Fall da, und wenn ich mir die ganzen Mietwagen so ansehe, fürchte ich, dass auch alle anderen da sind. Tut mir leid.«
    Zach schluckte schwer, dann fuhr er noch einmal mit der Hand durch die Haare. »Ich fürchte, da muss ich wohl durch, oder?«
    Besänftigend lächelte Chloe ihn an. »Sieh es mal so: Dann hast du es hinter dir und kannst
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