Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hunde wuerden laenger leben, wenn

Hunde wuerden laenger leben, wenn

Titel: Hunde wuerden laenger leben, wenn
Autoren: Jutta Ziegler
Vom Netzwerk:
aufzuspalten und zu verwerten. Somit kann kein Trockenfutter den
Bedarf einer Katze an hochwertigem Eiweiß
erfüllen. Die Folge: Der zu hohe
Getreideanteil im Futter der Katze bewirkt
ph-Wert-Verschiebungen im Urin, was der
Bildung von Blasensteinen Tür und Tor
öffnet. Abgesehen davon bekommt die Katze
beim Verzehr ihrer »natürlichen Nahrung«,
nämlich Mäusen oder rohem Fleisch, ausreichend Flüssigkeit zugeliefert, was beim
Trockenfutter nicht der Fall ist. Um bei
Trockenfutternahrung
ausreichend
Flüssigkeit zu erhalten, müsste die Katze
analog zur gefressenen Menge an Trockenfutter die dreifache Menge an Wasser
trinken. Das tut sie aber nicht – denn sie ist
ein Wüstentier und trinkt damit nur wenig.
Um nun den Flüssigkeitsverlust durch das
Trockenfutter
zu
kompensieren,
konzentriert der Katzenorganismus den
Harn stärker und die Blase wird weniger oft
entleert. Das Ergebnis dieser Konzentration
an Harn sowie die ph-Verschiebung in den
alkalischen Bereich durch den viel zu hohen
Anteil an Getreide im Trockenfutter führt
schließlich zur Bildung von Struvitsteinen.
    Und Felix? Johanna P. hat mittlerweile
genug vom nur spärlich ge fressenen, teuren
Diätfutter, das größtenteils im Müll gelandet
ist. Sie gibt Felix nun wieder das Futter, das
er immer bekommen hat und das er mag.
Sie rührt ihm die Ansäuerungspaste vorsichtig darunter. Das funktioniert ganz gut.
Manchmal kann sie ihm sogar auch ein paar
Diät trockenfutterkörnchen unterjubeln. Da
Felix mittlerweile natürlich schon ziemlich
ausgehungert ist, frisst er diese, wenn auch
widerwillig, mit.
    Es vergehen einige Monate, in denen es
Felix recht gut geht. Doch eines Tages sitzt
er wieder in seinem Kistchen und versucht,
Harn abzusetzen. Es gehen aber wieder nur
ein paar Tröpfchen ab und er schreit dazu
erbärmlich. Nicht schon wieder, denkt Johanna P., packt ihren Felix ein und wieder
geht es zur Tierklinik. Die gleiche Prozedur
wie vormals: Narkose, Katheder, Spritzen,
Tabletten. Diagnose diesmal: Oxalatsteine,
also Nierensteine. »Wie das?«, fragt Frau P.
den diensthabenden Tierarzt und berichtet
ihm von ihren Schwierigkeiten mit Felix’
Diätfutterverweigerung, aber auch von der
regelmäßig gegebenen Ansäuerungspaste.
Der Tierarzt reagiert ungehalten und macht
Frau P. für die Entstehung der Oxalatsteine
verantwortlich. Vermutlich habe sie zu viel
Ansäuerungspaste unter das Futter
gemischt. Nun sei der Urin zu sauer und
dadurch seien die Steine entstanden. Kater
Felix geht es diesmal nicht so schnell wieder
gut. Er braucht länger, um sich zu erholen,
er trinkt nun mehr und frisst immer weniger. Sein neues Diätfutter, diesmal eben gegen Oxalatsteine, mag er sowieso nicht,
lieber hungert er.
    Nach einigen weiteren Monaten ist Felix
stark abgemagert und sieht schon richtig
struppig aus. Nicht viel ist mehr übrig von
dem einst so stolzen Kater. Johanna P. setzt
sich abermals mit der Tierklinik in Verbindung und berichtet von Felix’ schlechtem
Befinden. Der Tierarzt bestellt sie zur Untersuchung, Felix soll schnellstmöglich Blut abgenommen werden. Als Felix auf dem Behandlungstisch muss, kratzt und beißt er um
sich. Der sonst so gutmütige Kater ist mittlerweile richtig aggressiv. Die Blutabnahme
gelingt nur unter erneuter Narkose. Das
Ergebnis der Untersuchung sieht nicht gut
aus: Sie zeigt hohe Harnstoff- und Kreatininwerte und auch der Phosphorgehalt ist zu
hoch. Felix ist nierenkrank.
    Der Kater bekommt Infusionen und einige Spritzen. Wie zuvor wird Johanna P.
dann mit 48 Frischebeuteln und vier Kilo
Trockenfutter, diesmal eben Nieren-Diätfutter, Tabletten und einem Pulver, das Felix
einmal täglich schlucken soll, um den Phosphorgehalt im Blut zu senken, versorgt. Das
Diätfutter müsse unbedingt sein, erklärt der
Tierarzt, als er Frau P.s verzweifelte Miene
beim Anblick der erneuten, teuren Fertigkost bemerkt: Denn Felix brauche jetzt
aufgrund seiner Nierenerkrankung unbedingt eiweißreduzierte Kost. Auf die Frage
von Johanna P. nach den möglichen Ursachen der Nierenerkrankung bekommt sie
zur Antwort, die Nieren seien generell die
Schwachstellen vieler Katzen und bei der
Krankengeschichte von Felix sei die
Erkrankung abzusehen gewesen. Nach
Harnsteinen folgten meist Nierenschwächen, manchmal kämen diese erst
Jahre später auf, oft aber schon nach wenigen Monaten.
    Doch die Nierenerkrankung ist ebenfalls
die Folge verkehrter Ernährung. Egal, ob
Diättrockenfutter oder normales Trockenfutter: Der Getreideanteil von beiden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher