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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition)
Autoren: Hortense Ullrich
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Greta. «Zeig Lilith doch mal dein Zimmer. Und ich mach inzwischen schnell Essen. Bestimmt habt ihr Hunger.»
    «Jaaa!», brüllten die Zwillinge wie aus einem Mund. «Hunger!»
    Ich warf den beiden Kröten einen bösen Blick zu. Wir würden keine Freunde werden. Hatte Paps wegen ihnen diese Familie für mich ausgewählt? Sollte das eine besondere Prüfung werden?
    Wieselflink huschten Hanna und Lotta ins Haus, Sybille folgte ihnen, während Gabriel sein Schwätzchen mit der Kiwi wieder aufnahm.
    Greta teilte mir auf dem Weg zu ihrem Zimmer strahlend mit: «Du wirst bei mir wohnen. Ich hoffe, du freust dich.»
    Hm, lass mal überlegen. Nein.
    «Danke, aber ich hätte lieber ein eigenes Zimmer», erwiderte ich.
    Greta überlegte kurz. Dann sagte sie: «Okay.»
    Sie führte mich in das Zimmer, in dem bereits mein Koffer stand. Zwei Betten, ein Kleiderschrank, eine Kommode, ein Schreibtisch, davor zwei Stühle – alles sah sehr selbst gezimmert aus und war bunt angestrichen. Greta fragte, ob mir das Zimmer gefiele. Ich sagte ja, obwohl es nicht wirklich mein Geschmack war. Sie freute sich und fing an, Kleider aus dem Schrank zu räumen.
    «Was machst du da?»
    «Ich mach das Zimmer für dich frei.»
    «Wieso? Wer wohnt denn normalerweise hier?»
    «Ich.»
    «Ach. Und wo schläfst du jetzt?»
    «Bei meinen Schwestern.»
    «Bei diesen kleinen Wilden?»
    «Ja.»
    «Na, viel Spaß.»
    In dem Moment rief Sybille nach Greta. Greta setzte sich auf der Stelle in Bewegung, was mich etwas verwirrte, denn bitte, welcher Teenager reagiert auf elterliche Rufe beim ersten Mal? Man wartet ab, ob sie mehrmals rufen, nur dann kann man sicher sein, dass sie es auch ernst meinen.
    Wo hatte mein Vater mich bloß hingeschickt?

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 3
    Von Familie, Haus und Garten hatte ich am nächsten Morgen genug.
    Gestern Abend hatte man mir nicht nur die Gefühlslage sämtlicher Pflanzen ausführlich erklärt und die neuesten Kochrezepte, selbstverständlich alles biologisch-dynamisch, erläutert, ich musste auch noch mit den Zwillingen spielen. «Mensch, ärgere dich nicht». Das hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Die Kröten schummeln übrigens.
    «Ich mach einen Ausflug in die Stadt», teilte ich der versammelten Mannschaft nach dem Frühstück mit. Greta spülte Geschirr, ihre Mutter trocknete ab.
    Sybille Birnstein drehte sich zu mir um. Sie wirkte beinahe erschrocken.
    «Wieso möchtest du denn in die Stadt?»
    Ich zuckte die Schultern. «Mich amüsieren.»
    «Aber das kannst du doch auch hier!»
    Das war ein Witz, nicht wahr? Sollte ich ein Date mit den Gurken vereinbaren? Gab es ein Aquarium als Fernseher?
    Ein Blick in Sybilles Gesicht: Nein, es war kein Scherz.
    «Danke für das Angebot, aber ich geh lieber in die Stadt.»
    Greta hatte sich weggedreht, Sybille druckste etwas herum. Schließlich sagte sie: «Weißt du, also eigentlich hab ich es nicht so gerne, wenn meine Tochter sich in der Stadt herumtreibt.»
    «Na, dann ist ja gut, dass ich nicht Ihre Tochter bin.»
    Sie lächelte schwach, aber geduldig. «Aber ich habe doch jetzt die Verantwortung für dich.»
    «Schon okay, ich übernehme die Verantwortung. Das krieg ich hin.»
    «Es tut mir wirklich leid, aber solange du bei uns lebst, gelten für dich dieselben Regeln wie für Greta.»
    «Was? Im Ernst?»
    «Ja, das ist mit der Agentur so abgesprochen.»
    Ich grummelte ärgerlich vor mich hin. Mein Vater ist echt durchtrieben!
    Ich nahm einen neuen Anlauf: «Soll das etwa heißen, Greta darf nie alleine in die Stadt?»
    «Oh doch, natürlich, aber eben nur, wenn es was zu erledigen gibt. Nicht zum Herumlungern. Greta geht oft zur Stadtbibliothek, um sich Bücher auszuleihen. Ich weiß, wo sie ist und wann sie wiederkommt. Das ist in Ordnung.»
    «Okay. Dann will ich jetzt zur Bibliothek. Mir ein Buch ausleihen.»
    «Sieh doch erst mal nach, was Greta dahat. Vielleicht ist ja ein Buch für dich dabei.»
    «Nein. Bestimmt nicht.»
    «Das weißt du doch noch gar nicht.»
    Mann, die war ja hartnäckig!
    «Hat sie ein Buch über Flederratten?»
    Rätselhafter Gesichtsausdruck von Sybille.
    «Eine Kreuzung zwischen Fledermäusen und Ratten», informierte ich sie.
    Sie schüttelte den Kopf. «Noch nie davon gehört. Bist du sicher, dass du das brauchst?»
    «Ganz sicher.» Und bevor sie wieder nachfragen würde, sagte ich: «Ich muss einen Aufsatz darüber schreiben. Für meine Schule in Nebraska.»
    «Du wirst doch jetzt hier in die Schule gehen.»
    Das
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