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Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit

Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit

Titel: Hotshots - Firefighters 2: Schatten Der Vergangenheit
Autoren: Bella Andre
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Sein Vater hatte ihr Zuhause gemieden. Als Sam ins Teenageralter kam, begann die Fassade seiner Mutter zu bröckeln, und seine Eltern fingen an sich zu streiten. Er hatte versucht, die scheinbar endlosen, schrillen Auseinandersetzungen zwischen seiner Mutter und seinem Vater mit laut aufgedrehter Musik zu übertönen.
    Irgendwann wusste Sam nicht mehr, wohin mit all seiner Wut und Enttäuschung, und die Erwachsenen waren ganz offensichtlich auch keine Hilfe, denn sie kamen ja selbst nicht mit ihrem Leben zurecht. Also begann er zu trinken. Zog um die Häuser. Schwänzte die Schule. Schließlich wurde er von der Polizei aufgegriffen, als er mit einem Sixpack Bier im Auto unterwegs war.
    Gott sei Dank übernahm sein Football-Trainer damals die Verantwortung, die sein eigener Vater immer gescheut hatte. Er verfrachtete ihn hierher in die Sierras, um gemeinnützige Arbeit zu verrichten. Man könnte behaupten, dass Coach Rusmore ihm damit das Leben gerettet hatte, denn so fand Sam eine Möglichkeit, wie er seine Aggressionen herauslassen konnte. Gleichzeitig verschaffte ihm die Arbeit den Adrenalinkick, ohne den er inzwischen nicht mehr leben konnte.
    Sam wurde in kürzester Zeit zu einem richtigen Naturburschen. Der große See war das ganze Jahr über kühl und wildromantisch. Wenn Sam nicht gerade in den Bergen unterwegs war – ob nun im Dienst oder in seiner Freizeit –, dann war er auf dem Wasser. Er angelte, fuhr mit dem Boot raus, nahm sich ein Kajak, ging zum Rafting oder fuhr mit dem Kiteboard. Sam konnte sich gar nicht mehr vorstellen, dass er vor zehn Jahren ernsthaft darüber nachgedacht hatte, von hier wegzugehen, auch wenn er weder auf die Touristenmassen, die winters wie sommers hier einfielen, Wert legte, noch auf die Spielkasinos mit all ihren zwielichtigen Gestalten.
    Und das nur wegen einer Frau.
    Er war eben jung und dumm gewesen.
    »Sieht so aus, als ob Connor zu Besuch ist«, sagte Joe, der gerade über den Parkplatz der Einsatzzentrale flog. Connors Truck stand ganz in der Nähe des Heliports.
    Sam freute sich darüber, dass Connor mal wieder bei ihnen vorbeischaute. Das machte er viel zu selten. Es war natürlich allen klar, woran das lag.
    Nach einer ganzen Reihe schmerzhafter Hauttransplantationen und jeder Menge physiotherapeutischer Maßnahmen für Hände und Finger war Connor inzwischen zwar ganz klar auf dem Wege der Besserung, aber die eine große Frage stand nach wie vor im Raum: Würde er jemals wieder als Feuerwehrmann arbeiten können?
    Denn wie sehr sich Connor auch anstrengen mochte oder wie sehr er es sich wünschte, wieder auf dem Berg zu stehen, über seine Zukunft als Hotshot entschied nicht er selbst. Die Forstbehörde hatte in dieser Angelegenheit das letzte Wort, und die Verantwortlichen dort wollten keinen Mann in einen lodernden Flächenbrand hineinschicken, der körperlich nicht auf der Höhe war.
    Joe gab Connor die Hand und verschwand in Richtung der Duschen; Sam dagegen bemerkte gleich, dass etwas mit seinem Bruder nicht in Ordnung war.
    »Schieß los.«
    Connor legte ihm eine Hand auf den Arm. »Setz dich erst mal, Sam.«
    Er hatte verdammt noch mal nicht vor, sich hinzusetzen. Connor hatte ihn erst ein einziges Mal auf diese Weise angeschaut. Das war, als Diannas Auto vor zehn Jahren auf dem Highway 50 verunglückt war.
    Als sie das Kind verloren hatte.
    »Es geht um Dianna, habe ich recht?«
    Als Connor nicht gleich antwortete, ging Sam auf ihn los und griff sich eine Handvoll seines T-Shirts. Connor war genauso groß und kräftig wie Sam – beide hatten breite Schultern, eine schmale Taille und waren durchtrainiert –, aber Sam hatte die Verzweiflung auf seiner Seite.
    Wenn sein kleiner Bruder nicht gleich zu reden anfing, würde er die Antwort aus ihm herausprügeln.
    »Verdammt noch mal, sag mir endlich, was ihr zugestoßen ist!«
    »Sie hatte wieder einen Autounfall. Letzte Nacht, in Colorado. Vail. Es kam gerade in den Nachrichten. Ich bin hergekommen, um es dir persönlich zu sagen, ich wollte nicht, dass du es über Funk erfährst.«
    Sam ließ Connors T-Shirt wieder los und stolperte ein paar Schritte zurück gegen die Türen einer Reihe von Metallschränken. »Ist sie …«
    Er brachte das Wort »tot« nicht heraus. Sein Gehirn konnte es nicht einmal denken. Es kam ihm einfach nicht über die Lippen.
    »Die Nachrichtensprecher haben keine Einzelheiten genannt. Nur, dass beide Autos einen Totalschaden haben.«
    Sam hätte in diesem Moment alles dafür
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