Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition)
Autoren: Monika Weithofer
Vom Netzwerk:
Hirn und nehmen dir die Sicht auf das Wesentliche.«
    »Womit wir wieder beim Thema wären!« Jetzt war es an Astos zu grinsen. »Komm heute Abend mit auf das Bankett! Da gibt es noch mehr von diesen feinen Dämchen. Irgendeine muss dir doch einmal den Kopf verdrehen ... du wirst auch nicht jünger mein Freund!«
    Kommentarlos warf Helwyr mit der Seife nach ihm.

W o bist du nur gewesen?« Ihre Hoheit Ardianna, Schwester des Königs und Mutter der süßen Prinzessin stand erhobenen Hauptes vor dem Spiegel in ihren Gemächern und bedachte Euphena mit einem strengen Blick.
    »Verzeiht Hoheit, ich habe die Zeit vergessen!« Atemlos durchquerte sie den Raum und half mit schnellen Fingern einer Zofe Ardiannas Kleid zu richten.
    »Warst du wieder bei der alten Pollia? Na ist ja auch egal!« Sie verscheuchte die beiden jungen Mädchen und setzte sich an ihre Frisierkommode. »Komm, mach mir jetzt die Haare! Irgendetwas Schlichtes ... es ist ja nur ein Bankett.«
    »Sehr wohl, Hoheit!« Euphena stellte sich hinter sie und begann behutsam ihr blondes Haar durchzukämmen. Die Zofe widmete sich inzwischen der Prinzessin, die zum Spiegel hüpfte und sich stolz in ihrem neuen Kleidchen drehte. Es bestand zum größten Teil aus zartblauen Rüschen und einer gigantischen weißen Masche am Rücken. Euphena zwinkerte ihr zu. Sie war schon ganz die Mama.
    »Hat mein Bruder mit dir gesprochen?« Ardianna blickte sie durch den Spiegel an.
    »Ja hat er, Hoheit.« Euphena vertiefte sich wieder in ihre Aufgabe. Sie wollte ihrer Herrin nicht in die Augen schauen. Nicht nach dem Vorfall von letzter Nacht. Schließlich verdankte sie Ardianna einfach alles. Der bittere Geschmack, des schlechten Gewissens stieg dennoch unaufhörlich in ihr hoch.
    »Was du getan hast, war äußerst töricht von dir! Wie kann man nur auf die Idee kommen, etwas derart Dummes zu tun? Du hast mich enttäuscht!« Ihre Stimme war hart wie der Boden des königlichen Tanzparketts.
    »Sind Hoheit mir sehr böse?« Euphenas Stimme klang schwach. Sie hielt den Griff des Kammes fest umklammert.
    Ardianna seufzte. »Als Mutter, ja! Als Frau, die auch einmal jung war, nicht sehr! Tu es einfach nicht wieder! Versprich mir das!« Sie suchte Euphenas Blick.
    »Versprochen!« Erleichtert lächelte Euphena und drehte die Haare in einem lockeren Knoten hoch.
    »Und was hat mein Bruder zu dir gesagt?«
    »Er meinte ich soll heiraten und Kinder kriegen.« Sie befestigte die Frisur mit drei dünnen Holzstäbchen und schob zur Sicherheit noch ein paar Haarnadeln hinein.
    »Keine schlechte Idee!« Ardianna lachte. »Das würde dir gewiss guttun!«
    »Meint Ihr?« Zum Abschluss legte Euphena ein paar Locken um die königliche Stirn und benetzte das Kunstwerk mit Zuckerwasser.
    »Natürlich, meine Liebe, denn dann würdest du gewiss keinen Schaden mehr anrichten!« Ardianna kicherte.
    Euphena zog ein Gesicht. War sie wirklich so schlimm, wie alle taten? Sie wischte den Gedanken beiseite. Es war ja auch egal. Immerhin konnte sie froh sein, dass es kein böses Blut zwischen Ardianna und ihr gab, zumindest nicht allzu viel. Wenn sie ihr vergeben hatte, würden die anderen es ihr eines Tages gleichtun. Die Geschichte war bestimmt bald vergessen!

    Der Saal war gesteckt voll. Wer keinen Sitzplatz mehr ergattert hatte, musste stehen. Euphena hielt sich mit den übrigen Hofdamen in der Nähe Ardiannas auf, um ihr jederzeit zu Diensten sein zu können. Sie saß eingeklemmt zwischen einem älteren Herrn, vermutlich ein Kämmerer seiner Majestät und einem noch sehr jungen Mädchen, das sie ständig kichernd auf einen Offizier nach dem anderen hinwies. Mit jedem Augenblick, den sie länger mit ihren Sitznachbarn verbringen musste, sank Euphenas ohnehin nicht besonders rosige Laune um Längen.
    Das Bankett war, soviel sie wusste für einen aufstrebenden Edelmann ausgerichtet worden, der sich im letzten Feldzug besonders hervorgetan hatte. Zu Gesicht hatte sie ihn noch nicht bekommen. Man konnte nur vermuten, dass er irgendwo in der Menge damit beschäftigt war, Gratulanten und Speichellecker abzufertigen.
    Der Kämmerer verlagerte sein Gewicht und nahm Euphena noch mehr Platz zum Atmen. Verzweifelt versuchte sie ihren Arm zu befreien, der sich mit ihrem Ärmel irgendwo verhängt hatte. Der Nachtisch würde bald aufgetragen werden und dann brauchte sie beide Hände, um rechtzeitig zuschlagen zu können, wenn sie etwas von den begehrten Torten ergattern wollte. Euphena drehte sich halb um. Fengus sah
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher