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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe
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zurückgelassen. Er ist ein Science- Fiction-Fan, und dies ist ein Science-Fiction-Buch. Gelesen habe ich es nicht."
    „Das will ich alles gar nicht ..." Geduld! mahnte er sich. Leider hatte er davon noch nie viel besessen, aber jetzt benötigte er sie dringend. „Schlagen Sie die Seite mit dem Impressum auf."
    „Sofort, vorausgesetzt, Sie nehmen Platz. Sie sehen gar nicht gut aus."
    Mit zwei unsicheren Schritten erreichte er den Sessel. „Jetzt schlagen Sie das Buch auf. Lesen Sie doch bitte das Erscheinungsdatum."
    Kopfverletzungen verursachten oft nicht vorauszusehende Verhaltensstörungen, wie Libby wusste. Dass Caleb Hornblower gefährlich war, glaubte sie trotzdem nicht, beschloss jedoch, ihm vorsichtshalber den kleinen Gefallen zu tun.
    Sie schlug das Buch auf. „1990." Sie lächelte ihm zu. „Die Druckerschwärze ist noch ganz frisch."
    „Soll das ein Witz sein?"
    Sie erkannte, dass er wirklich wütend war - und total verängstigt. „Caleb." Sie sprach seinen Namen ganz leise aus und hockte sich neben den Sessel.
    „Hat dieses Buch irgendetwas mit Ihrer Arbeit zu tun?"
    Verwirrt über diese Frage, schaute sie erst ihn, dann ihren Computer an. „Mit meiner Arbeit? Ich bin Anthropologin. Das bedeutet, ich studiere ..."
    „Ich weiß, was Anthropologie ist." Zum Teufel mit der Geduld! Er riss Libby das Buch wieder aus der Hand. „Ich will wissen, was dies hier bedeutet."
    „Es ist einfach nur ein Buch. Wie ich meinen Vater kenne, ist das eine ziemlich zweitklassige Geschichte über Invasionen vom Planeten Kriswold. So etwas in der Art." Sie zog ihm das Buch wieder aus der Hand. „Und jetzt bringe ich Sie ins Bett zurück. Ich werde Ihnen eine schöne Suppe zubereiten, einverstanden?"
    Cal blickte sie an. Er sah ihre sanften, von Sorge erfüllten Augen und ihr aufmunterndes Lächeln. Und er erkannte ihre Nervosität. Er senkte den Blick auf ihre Hand, die beschützend über seiner lag, obwohl er sie, Libby, doch ganz offenkundig erschreckt hatte.
    Möglicherweise gab es hier eine Verbindung, obwohl es widersinnig war, an so etwas zu glauben - genauso widersinnig wie das Erscheinungsdatum in dem Buch. „Vielleicht verliere ich meinen Verstand."
    „Nicht doch." Ihre Angst war vergessen. Libby hob die freie Hand und streichelte Calebs Wange, wie sie es bei jedem getan hätte, der einen so fürchterlich verlorenen Eindruck machte. „Sie sind nur verletzt."
    Mit erstaunlich festem Griff fasste er ihr Handgelenk. „Und meine Datenbank hat einen Stoß abbekommen, was? Ja, vielleicht. Libby ..." Sein Blick war ausgesprochen verzweifelt. „Welches Datum haben wir heute?"
    „Den 23. oder 24. Mai. Ganz genau weiß ich es nicht."
    „Nein, das vollständige Datum." Er bemühte sich, so gelassen wie möglich zu sprechen. „Bitte."
    „Okay. Also, wir haben wahrscheinlich Mittwoch, den 23. Mai 1990. Zufrieden?"
    „Ja." Er nahm seine ganze Beherrschung zusammen und brachte sogar ein Lächeln zustande. Einer von ihnen beiden war verrückt, und er hoffte inständig, dass es Libby war. „Haben Sie außer diesem Tee noch etwas Trinkbares im Haus?"
    Sie runzelte einen Moment die Stirn, doch dann hellte sich ihr Gesicht auf. „Brandy. Unten ist immer welcher. Warten Sie einen Augenblick."
    „Ja, danke."
    Cal wartete, bis er Libby die Treppe hinuntersteigen hörte. Dann stand er vorsichtig auf und öffnete die erste Schublade, die er greifen konnte. In diesem komischen Haus musste sich doch irgendetwas befinden, das ihm Auskunft darüber gab, was sich hier abspielte.
    Er fand Damenunterwäsche, die ganz im Gegensatz zu dem Chaos, das sonst in diesem Raum herrschte, sorgfältig geordnet war. Die Art und das Material dieser Wäschestücke brachten ihn ein wenig ins Grübeln.
    Libby hatte gesagt, sie sei noch nicht zugeordnet. Dennoch war es offensichtlich, dass ihre Unterwäsche einen Mann erfreuen sollte. Was diese Kleidungsstücke selbst betraf, so bevorzugte sie allem Anschein nach die romantische Mode eines vergangenen Zeitalters.
    Dass er sich Libby so mühelos in diesem kleinen schokoladenbraunen, mit weißer Spitze besetzten Nichts vorstellen konnte, trug nicht eben zu seinem Seelenfrieden bei. Rasch schob er die Schublade zu. Das nächste Fach war genauso aufgeräumt und enthielt Jeans sowie eine strapazierfähige Kniehose. Einen Moment lang rätselte er über einen Reißverschluss, zog ihn auf und wieder zu und legte dann das Kleidungsstück zurück.
    Unzufrieden drehte er sich um und ging zum
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