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Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition)
Autoren: Leif Inselmann
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Calan hatten sie anscheinend noch nicht bemerkt. So leise wie möglich zog er seinen Gelúa und verfasste eine Nachricht an die Notrufzentrale, die seit dem Beginn des Terrors eingerichtet worden war:
"Eine Horde Rancoforme in Velastraße, Südviertel 3. Keine weiteren Zivilisten in der Nähe. Sobald wie möglich Hilfe senden. "
Unauffällig folgte Calan der Gruppe in sicherem Abstand.
Nach kurzer Zeit ließ sich das Brummen von Rotoren in der Nähe vernehmen.
Über den Dächern tauchten zwei Quadrokopter der Armee auf und versperrten den Rancoformen zu beiden Seiten den Weg.
Auch wenn es so manchen Bürger misstrauisch machte, das Sicherheitssystem der Neoraptoren war hervorragend. Seit dem Beginn der regelmäßigen Angriffe patrouillierten hunderte der wendigen, mit vier Rotoren ausgestatteten Luftfahrzeuge über Savigna.
Die schweren Maschinenkanonen der Quadrokopter richteten sich auf die Rancoformen und aus einem Lautsprecher schallte eine laute Stimme:
"Das Betreten der Stadt von Rancoformen ohne Erlaubnis ist nicht gestattet. Erklären sie ihre Anwesenheit rasch oder entfernen sie sich unverzüglich dahin, wo sie hergekommen sind, sonst müssen wir das Feuer eröffnen!"
Der Anführer des Trupps wandte sich zu dem über der Straße schwebenden Quadrokopter um und schrie: "Die Truppen des mächtigen Giznar brauchen euch keine Erklärung abgeben, Saurierabschaum! Diese Stadt wird onehin in Kürze brennen, ob mit oder ohne uns!"
Er hob seine Waffe und schoss eine Salve in Richtung des Quadrokopters. Der Angriff mit der kleinkalibrigen, wenn auch vollautomatischen Waffe richtete zwar keinen reellen Schaden an, aber brachte das Fass zum Überlaufen.
Die Antwort auf die Beleidigung ließ nicht lange auf sich warten.
Ohne Vorwarnung löste sich eine Rakete aus den Batterien des Luftfahrzeuges und sprengte den Trupp auseinander. Mit einem lauten Knattern erwachten auch die Maschinenkanonen der Quadrokopter zum Leben und durchlöcherten die Rancoformen und den Boden mit Projektilen. Der Kampf dauerte nur wenige Sekunden.
Üblicherweise wurde zwar auf tödliche Gewalt verzichtet, doch bei den Truppen Giznars hatte die Erfahrung gezeigt, dass sie niemals zurückweichen oder sich gefangen nehmen lassen würden, sondern stets den Kampf vorzogen.
Als sich keiner der Rancoformen mehr regte, landete der eine Quadrokopter.
Eine Klappe öffnete sich und es wurde eine Rampe zum Boden herabgelassen.
Mehrere Neoraptoren verließen das Fahrzeug und begannen, die toten Feinde zu untersuchen.
Calan, der sich erneut in einem Hauseingang versteckt und den Kampf abgewartet hatte, verließ seine Deckung und bewegte sich in Richtung des gelandeten Quadrokopters.
"Sind sie die Person, die uns den Tipp gegeben hat?", wurde er von einem der Soldaten gefragt.
"Ja. Ich habe die Horde da drüben um die Straßenecke kommen sehen und gleich den Notruf gewählt. Ich habe keine Ahnung, wie die Kreaturen wieder hier hin gelangen konnten."
Das war nur die halbe Wahrheit. Dass er einen mächtigen Zauber wahrgenommen hatte, der die Rancoformen augenscheinlich nach Savigna transportiert hatte, verschwieg er. Gegenüber seltenen magischen Kräften war das Militär stets misstrauisch.
Mittlerweile waren auch andere Neoraptoren aus ihren Häusern gekommen, um sich die Situation aus der Nähe anzuschauen.
"Vielen Dank, das war eine große Hilfe", sagte der Soldat. "Ohne die Benachrichtigung hätten die Rancoformen bestimmt viele Opfer unter der Zivilbevölkerung verursacht."
"Was hat der Rancoforme damit gemeint, dass Savigna bald brennen würde?“, fragte Calan. „Wissen sie etwas Genaueres?"
"Nicht wirklich. Bekannt ist nur, dass die Kreaturen auch an der Aequarusstraße, dem schmalen Landstreifen zwischen Talak-Giznare und dem Neoraptor-Reich, immer aggressiver werden. Aber ich würde mir keine Sorgen machen. Alle paar Jahre meint Giznar, mit irgendeiner neuen Methode ganz Horasien erobern zu können. Dazu wird es aber nie kommen. Unsere Truppen halten die Aequarusstraße schon seit Jahrzehnten. Und solange es Tar-Urth gibt, ist es Selbstmord, Horasien auf dem Seeweg anzugreifen."
Beruhigt entfernte sich Calan.
Jetzt, wo die Aufregung vorbei war, merkte er, was für einen Hunger er hatte.
Sobald er zuhause war, würde er sich einige Stücke Fleisch in den Ofen schieben.
Wohl bedacht, nicht zu nah an die niedergeschossenen Rancoformen zu kommen, die auch im Tod noch gefährliche Gifte und widerliche Gerüche absonderten, setzte
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