Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition)
Autoren: Leif Inselmann
Vom Netzwerk:
er seinen Weg fort.

Kapitel 2
    Savigna, Neoraptor-Reich; 15. Mai 2013
    Die Gerulo-Frikadellen brieten im Mikrowellenofen vor sich hin.
Obwohl die Fleischprodukte der Marke Gerulo nicht von Tieren stammten, sondern künstlich in Zellkulturen gezüchtet wurden, merkte man beim Geschmack kaum einen Unterschied. Diese tierschonende Technik hatte Gerulo in den vergangenen Jahren zum erfolgreichsten Nahrungsmittelhersteller Horasiens gemacht. Er war gerade dabei, sich als Beilage einige pfirsichartige Soman-Früchte zu zerschneiden, als es auf einmal  an der Tür klingelte.
Erschrocken durch den durchdringenden Piepton rutschte Calan das Messer aus und er schnitt sich in die Hand.
Verflucht , dachte er, Welcher Idiot steht nach Schließung des Ladens noch vor meiner Tür?
Wiederwillig ging er zur Haustür und öffnete.
Vor seinem Haus stand ein groß gewachsener Neoraptor mit schneeweißer Haut.
"Sind sie Calan Ningurdes?", fragte dieser.
"Ja, wieso? Wer sind sie und was wollen sie? Ich werde jedenfalls nichts kaufen."
"Mein Name ist Rehson Namerd. Ich bin vom Ministerium für Militärwissenschaft, beauftragt vom Geheimdienst. Die Angelegenheit ist unheimlich wichtig. Darf ich hereinkommen?"
"Was genau ist unheimlich wichtig?“, fragte Calan. „Ich habe weder etwas verbrochen, noch habe ich irgendwelche Beweismittel in meinem Besitz, die für den Geheimdienst wichtig sein könnten."
"Es geht um nichts Geringeres als die Rettung der Welt. Wir haben eine Möglichkeit entdeckt, Giznar endgültig zurückzuschlagen und dich, Calan, brauche ich dafür", erklärte sich Rehson.
Calan verdrehte die Augen. "Und was soll ich gegen Giznar ausrichten? Ihn mit Büchern bewerfen? Oder solange althomarische Gedichtbände vorlesen, bis er an Langeweile zugrunde geht? Ich bin Buchhändler und kein Krieger oder Magier. Ich bin mir sicher, sie haben hier den falschen Calan Ningurdes. Vielleicht gibt es irgendwo noch jemanden mit diesem Namen."
"Ich habe mich keinesfalls geirrt“, sagte Rehson. „Die Suchmaschinen des Geheimdienstes irren niemals. Es geht um deine Fähigkeit, wenn du verstehst. Ich weiß, dass du in der Lage bist, magische Aktivitäten besser wahrzunehmen als jeder andere."
"Kommen sie herein und erklären sie sich genauer. Ich wusste nicht, dass meine spezielle Wahrnehmung einmal von größerer Bedeutung sein könnte."
Rehson folgte Calan ins Haus und setzte sich auf das Sofa im Wohnzimmer.
Calan holte währenddessen sein Essen aus dem Ofen.
"Wollen sie auch eine?", fragte er Rehson, als er mit den Frikadellen das Wohnzimmer betrat.
"Nein danke", antwortete Rehson. "Ich bin allergisch gegen dieses künstliche Fleisch."
"Also, worum geht es genau?", wollte Calan wissen.
Rehson öffnete den Aktenkoffer, den er bei sich getragen hatte und legte mehrere Bilder auf den Tisch, die wie Satellitenaufnahmen aussahen.
"Das", erklärte er, "ist das Randgebiet von Giznaria in Talak-Giznare. Hier sieht man den Palast Giznars. Aber das wirklich Beängstigende ist dieser Bereich."
Calan sah auf die Stelle, auf die Rehson deutete.
"Ich würde sagen, das ist irgendein Industriegebiet. Wohngebiete hätten nicht so ein regelmäßiges Profil", sagte er.
Rehson schüttelte den Kopf. "Das ist kein Industriegebiet. Überhaupt handelt es sich bei diesen Strukturen nicht um befestigte Gebäude. Das ist ein Heerlager. Giznar bereitet mal wieder einen größeren Krieg gegen uns vor und sammelt seine Truppen. Überall in Talak-Giznare lassen sich auf unseren Bildern ähnliche Lager entdecken. Experten schätzen die Zahl seiner Truppen auf mindestens drei Millionen. Das ist mehr, als die Neoraptoren, Homarer und Loxatolen zusammen haben, wenn sie jeden verfügbaren Soldaten mobilisieren. Seine Fahrzeuge und Dämonen sind hier noch nicht mit einberechnet."
"Trotzdem verstehe ich weder, was das mit mir zu tun hat, noch, warum wir uns da so große Sorgen machen sollen. Derartige Angriffe haben wir doch schon früher abgewehrt", meinte Calan.
"Wenn es einfach nur die Truppenstärke wäre, die die Gefahr darstellt, dann wäre das auch weder mein noch dein Problem. Giznar kann so viele Truppen mobilisieren, wie er will. Die Aequarusstraße ist praktisch eine einzige, gigantische Festung. Da kommt keine Mücke durch. Das, worum sich das Militär, die Geheimdienste und die Wissenschaftler wirklich Sorgen machen, ist das hier."
Rehson zeigte auf einen anderen Punkt auf dem Satellitenfoto. Dort war der Boden komplett schwarz und in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher