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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen
Autoren: David Weber
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angenommen, dass noch wenigstens ein T-Jahr verginge, ehe die Flotte ins Gefecht geschickt wurde, wahrscheinlich noch mehr Zeit. Die Zweite Flotte sollte der Schlagring sein, von dem niemand auf der Gegenseite etwas wusste, bis Tourville ihm damit einen vernichtenden rechten Haken verpasste.
    Doch selbst die besten Pläne konnten sich ändern, und das Unternehmen Gobi war genau das Richtige für einen Lester Tourville. Es verlangte auch nicht, seine gesamte Stärke einzusetzen; er konnte vielmehr den erforderlichen Angriffsverband aus seinen erfahreneren, kampferprobten Einheiten zusammenstellen, ohne die Neulinge preiszugeben. Er hätte die gesamte Operation durchaus einem seiner Kampfverbandschefs übertragen können – wenn denn auch nur die kleinste Chance bestanden hätte, dass er einen solchen Einsatz nicht selbst kommandierte.
    »Interessant sollte es trotzdem werden«, sagte er nach kurzem Schweigen. »Ich war nicht dabei, als Sansibar während Ikarus zum letzten Mal niedergeknüppelt wurde, aber ich glaube nicht, dass es die Sansibaraner besonders freuen wird, schon wieder von einem Fluglastwagen überrollt zu werden. Und Sansibar ist für die Kriegsanstrengungen der Allianz mindestens so wichtig wie für alle Systeme zusammengenommen, die Harrington bisher angegriffen hat.«
    DeLaney nickte. »Weiß ich, Chef. Ich glaube, das ist mit ein Grund, weshalb ich mich vielleicht ein bisschen sorge.« Tourville sah sie mit hochgezogener Braue an, und sie zuckte mit den Achseln. »Den Mantys muss klar sein, wie wichtig Sansibar für sie ist, wenn wir es schon wissen. Und sie haben eine Menge über ihre Verteidigungsaufstellungen preisgegeben, als wir sie zuletzt dort angriffen. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, hätte ich mittlerweile einiges geändert.«
    »Und genau das wird im Operationsplan auch vorausgesetzt«, sagte Tourville. »Solange Manticore sich nicht entschlossen hat, sehr viele Wallschiffe dorthin zu verlegen, wird die Allianz eine Variante dessen benutzen, was wir bereits gesehen haben. Und im Gegensatz zu ihnen sind wir durchaus bereit, einen großen Schlachtwall einzusetzen.« Er grinste. »Ich glaube kaum, dass den Mantys das Spiel genauso sehr gefallen wird wie uns.«
     
     
     
     
    Honor stand auf der Flaggbrücke der Imperator , die Arme locker auf dem Rücken verschränkt, und beobachtete auf ihrem Plot, wie die Achte Flotte zur Operation Raupenfraß III aufbrach. Die Blutspritzer waren natürlich längst beseitigt worden, die zerschossenen Konsolen und Sessel ersetzt. Niemand auf der Brücke würde jedoch so rasch vergessen, dass hier sechs Menschen gestorben waren, die sie alle gekannt hatten. Und Honor spürte Spencer Hawke, der an Simon Mattinglys Platz neben der Luke stand.
    Sie sah zu, wie die stillen, friedlichen Icons durch das Display zogen, konstant zur Hypergrenze von Trevors Stern beschleunigten, und versuchte ihre Empfindungen zu analysieren. Trauer herrschte vor, fand sie. Und dann … nicht ganz Schuld, aber doch etwas Ähnliches.
    Zu viele Waffenträger waren in Ausübung ihrer Pflicht für sie gestorben, sei es, während sie Honor schützten, sei es als Unbeteiligte bei Raumgefechten, an deren Nähe sie ohne Honor nicht einmal gekommen wären. Zuerst war sie beinahe wütend auf die Waffenträger gewesen, weil ihr Tod ihr Verantwortungsgefühl belastete. Allmählich erst hatte sie begriffen, dass es so eigentlich gar nicht war. Ja, sie waren gestorben, weil sie ihre Waffenträger waren, aber jeder einzelne von ihnen war ein Freiwilliger. Sie dienten Honor, weil sie sich dazu entschieden hatten. Sie waren nicht versessener zu sterben als andere, aber sie vertrauten darauf, dass sie jemandem ihre Dienste schenkten, der ihrer würdig war – so wie Honor sich genau dessen sicher gewesen war, als sie zum ersten Mal Elisabeth III. von Angesicht zu Angesicht gegenübertrat. Und weil dem so war, war es nicht Honors Aufgabe, ihre Waffenträger am Leben zu halten – sie hatte die Aufgabe, des Dienstes immer würdig zu sein, den zu erweisen die Waffenträger sich entschieden hatten.
    Und dennoch trug sie am Gewicht ihres Todes, wie sie die Last aller Menschen spürte, die durch sie ums Leben gekommen waren, und wünschte sich verzweifelt, dass sie noch lebten. Und was immer sie wegen Simon Mattinglys Tod und wegen der anderen Toten aus dem Brückenpersonal empfand, es blieb immer Timothy Meares. Der junge Mann, den sie getötet hatte.
    Sie stand fast am gleichen Fleck, an dem sie damals
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