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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen
Autoren: David Weber
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gestanden hatte. Wenn sie sich umdrehte, konnte sie sehen, wo Simon gefallen war und wo Meares' Leichnam auf das Deck geprallt war. Sie wusste, dass sie keine andere Wahl gehabt und dass Meares sie noch im Augenblick seines Todes verstanden hatte. Aber er war so jung gewesen, so vielversprechend, und so sterben zu müssen – von einer Freundin niedergeschossen, damit er nicht noch mehr Freunde tötete …
    Nimitz bliekte ihr tadelnd ins Ohr, und als sie seine Empfindungen schmeckte, rief sie sich geistig zur Ordnung. Auch er trauerte um Simon und Meares, aber er gab weder ihr noch Meares die Schuld. Sein ganzer Hass war reserviert für die Unbekannten, die Timothy Meares in seinen letzten, entsetzlichen Einsatz geschickt hatten, und Honor begriff, wie recht er hatte.
    Sie wusste nicht, wer ihre Ermordung angeordnet oder ihre Ausführung geplant hatte – aber sie würde es erfahren. Und dann würde sie persönlich etwas … unternehmen.
    Nimitz bliekte wieder, und nun klang er noch blutdürstiger und zugleich sanft vor Beifall.
     
     
     
     
    »Sir, melde den Kampfverband bereit zum Auslaufen.«
    Lester Tourville wandte den Kopf und sah in das kleine Comdisplay. Captain Celestine Houellebecq, Kommandantin von RHNS Guerriere , Flaggschiff der Zweiten Flotte, blickte ihm daraus entgegen.
    »Was?«, fragte Tourville mit einem matten Lächeln.
    »Keine Verzögerung in letzter Sekunde? Keine Abschiedsparty mehr im Gang?«
    »Nichts dergleichen, Sir«, erwiderte Houellebecq ausdruckslos. »Ich habe die Bodenstreife angewiesen, jeden, der sich verspätet meldet, als abschreckendes Beispiel neben dem Shuttlelandeplatz zu füsilieren.«
    »Das ist genau der Geist, den ich mir wünsche!«, rief Tourville, doch wenn er ehrlich war, fand er den Witz angesichts der Taten der Vorgängerregierung ein wenig zu makaber. »Immer eine Methode finden, das Personal positiv zu motivieren.«
    »Das war meine Absicht, Sir.«
    »Na, dann setzen wir uns mal in Marsch, Celestine. Wir haben eine Verabredung mit den Mantys.«
    »Jawohl, Sir.«
    Houellebecq verschwand vom Display und erteilte die Befehle, die Kampfverband 21 benötigte, um die Parkumlaufbahn zu verlassen, und Tourville wandte sich wieder dem taktischen Plot zu.
    Ein Zivilist hätte den langsam sich bewegenden Lichtcodes wenig entnehmen können, doch dem geübten Auge boten sie einen beeindruckenden Anblick. Tourville machte die behäbige Kraft seiner vier Schlachtgeschwader aus, die in Marschformation gingen, während sie langsam beschleunigten. Dem Verband voraus bewegten sich die Icons von zwei Schlachtkreuzergeschwadern, und sechs LAC-Träger der Aviary -Klasse folgten. Ein Gesprenkel aus leichteren Schiffen breitete sich vor der Hauptformation aus wie ein Collier aus Edelsteinen. Sie wachten aufmerksam nach jedem Anzeichen für ein unidentifiziertes Sternenschiff, und ein Trio aus schnellen Nachschubschiffen, beladen mit zusätzlichen Raketenbehältern, folgten hinter den Trägern.
    Kein einziges Großkampfschiff im Display war älter als drei T-Jahre, und erneut empfand Tourville etwas, das der Ehrfurcht verdächtig ähnelte. Die Republican Navy war vielleicht technisch der Royal Manticoran Navy in mancher Hinsicht noch immer unterlegen, doch im Gegensatz zur RMN hatte sie sich aus der Asche der Niederlage erhoben. Ihre Offiziere und ihre höheren Unteroffiziere hatten erfahren, was es hieß, eine Schlacht nach der anderen zu verlieren. Doch nun hatten die gleichen Offiziere und Unteroffiziere gelernt, wie es war, wenn man siegte. Und noch mehr, sie waren nun sieggewohnt , und Lester Tourville fragte sich, ob Manticore schon vollends begriffen hatte, wie groß ihr Recht darauf war.
    Na , dachte er, wenn sie es jetzt noch nicht erkannt haben, geben wir ihnen in etwa zwo Wochen mal einen kleinen Wink.
     
     
     
     
    »Sir, haben soeben einen Hyperabdruck erfasst. Sieht nach wenigstens zwo Schiffen aus, wahrscheinlich Zerstörer oder Leichte Kreuzer.«
    »Wo?«, fragte Captain Durand und durchquerte das Kommandodeck der Raumstation zur Ortungsabteilung.
    »Zwoundvierzig Lichtminuten von der Sonne entfernt, auf unserer Seite und genau in der Ekliptik, Sir«, antwortete Lieutenant Bibeau.
    »Aha, die Füchse kundschaften den Hühnerstall aus«, murmelte Durand.
    Der Ortungsoffizier bedachte ihn mit einem seltsamen Blick; Charles Bibeau stammte aus den Elendsvierteln von Nouveau Paris, während Durand von der Agrarwelt Rochelle kam, und immer wieder benutzte der Skipper
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