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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg
Autoren: David Weber
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Möchtegern-Kriegsherren, die nach der Macht greifen wollten, nur noch sehr wenige im Rennen waren. Und darum würde es Federico Agnelli sehr, sehr schwer fallen, einen neuen Verbündeten als Ersatz für Carson zu finden.
    Es könnte durchaus sein, dass wir den Sektor schon bald gesäubert haben , gestattete sich Tourville zu denken. Und wenn das hier gelingt, haben wir nur noch zwo oder drei andere Krisenherde zu bewältigen. Mein Gott. Tom und Eloise hatten von Anfang an Recht. Wir werden diesen Kampf wirklich gewinnen.
    Er schüttelte den Kopf, darüber erstaunt, dass er sich so etwas Verwegenes auch nur ausmalte. Dann blickte er auf und reichte das Klemmbrett an Eisenberg zurück.
    »Vielen Dank, Anita«, sagte er ernst. »Sorgen Sie bitte dafür, dass eine Kopie der Depesche des Commodore an unseren nächsten Bericht nach Nouveau Paris angehängt wird.«
    »Selbstverständlich, Sir.« Der weibliche Signaloffizier klemmte sich das Brett unter den Arm, nahm Haltung an, als stehe sie auf dem Exerzierplatz, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zurück an ihre Station.
    Tourville blickte ihr nach und versuchte, nicht allzu breit zu grinsen.
     
     
     
     
    Admiral Michel Reynaud vom Manticoranischen Astro-Lotsendienst vermisste sein altes Büro. Nicht, dass er damit bei irgendjemandem allzu großes Mitleid erweckte, und er war auch bereit einzuräumen, dass das, was er nun hatte, ganz in Ordnung war. Schließlich war sein neues äußerst luxuriöses Büro an Bord Ihrer Majestät Raumstation Hephaistos nur eine der Vergünstigungen, die mit seiner jüngst erfolgten Beförderung einhergingen – darum sollte er wohl lieber mit dem Jammern aufhören und es genießen. Doch so herrlich es sein mochte, es war nicht mehr das alte Büro, das er sich im Laufe der vergangenen fünfzehn T-Jahre genauso hergerichtet hatte, wie er es wünschte.
    Außerdem hatte ihm seine alte Aufgabe besser gelegen als die neue. Das heißt, so ganz stimmte das auch nicht; er war nur auf die Leute, für die er gearbeitet hatte, besser zu sprechen gewesen.
    Er lehnte sich in den sündigen Komfort des sich automatisch konturierenden Sessels zurück und legte die Stiefelfersen demonstrativ auf die Schreibunterlage seines riesigen Arbeitstischs. Dann verschränkte er die Hände hinter dem Kopf, blickte zur Decke und begann, über die Perversität des Erfolgs nachzusinnen.
    Als man ihn als verhältnismäßig untergeordneten Offizier ins Basilisk-System geschickt hatte, war er nicht gerade mit einer prestigeträchtigen Aufgabe betraut gewesen. Damals konnte man sich nicht einmal sicher sein, ob das Sternenkönigreich von Manticore das Sonnensystem überhaupt behalten würde – und wäre es nach den Freiheitlern und dem Bund der Konservativen gegangen, so wäre die Annexion rückgängig gemacht worden. Doch diese schlecht zusammenpassenden Partner, die nur in ihrem Isolationismus übereinstimmten, hatten sich nicht durchsetzen können, und im Laufe der Jahre war das Basilisk-System zu einem wertvollen und außerordentlich wichtigen Besitz geworden. Der Verkehr durch den Basilisk-Terminus des Manticoranischen Wurmlochknotens war sprunghaft angestiegen, bis fast ein Drittel des gesamten Durchsatzes dort entlang lief, und Lieutenant Reynaud war kontinuierlich aufgestiegen, zunächst zum Commander, dann zum Captain bis hin zum Vizeadmiral, dem Kommandeur der Astro-Lotsenstation im Basilisk-System.
    Und dann natürlich hatten die Havies die gesamte Infrastruktur des Basilisk-Systems in Fetzen geschossen.
    In schmerzlicher Erinnerung verzog Reynaud das Gesicht, als er an den vernichtenden havenitischen Überfall dachte, bei dem ein halbes Jahrhundert an Aufbau und Entwicklung zum Teufel gegangen war. Lagerhäuser, Reparaturwerkstätten, Bauwerften, Solarenergiesatelliten, Orbitalfarmen, Durchgangsquartiere, Orbitalfabriken und Orbitalraffinerien – der Raid auf das Basilisk-System war der erfolgreichste havenitische Angriff des gesamten Krieges gewesen, und Reynaud hatte ihn aus viel größerer Nähe beobachtet, als ihm lieb gewesen war. Tatsächlich hatte auch die Astro-Lotsenstation auf der havenitischen Zielliste gestanden, und sie war nur durch die rechtzeitige Ankunft der 8. Flotte gerettet worden. Vermutlich, so sagte sich Reynaud, war auch er selbst nur dank White Havens Eintreffen überhaupt noch am Leben.
    Doch der havenitische Überfall lag nun schon fünf T-Jahre zurück. Basilisk war wiederaufgebaut worden, und zwar rascher, als
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