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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg
Autoren: David Weber
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Ma'am. Diese vier Schiffe sind auf jeden Fall groß, ihre Impellerstärke erscheint für Kriegsschiffe ihrer geschätzten Tonnage jedoch zu gering. Deshalb sieht es so aus, als wären es militärische Hilfsschiffe der einen oder anderen Art, ob es nun wirklich Transporter sind oder nicht.«
    »Verstanden.« Honor durchquerte das Flaggdeck zum Kommandosessel und stellte ihren Anzughelm in die Halterung. Die Kommandostation war nur drei lange Schritte vom Flaggplot entfernt, und während sie Nimitz von der Schulter nahm und auf die Rückenlehne setzte, schaltete sich flackernd ihr Combildschirm ein. Rafe Cardones blickte sie aus dem Schirm an, und sie lächelte ihm zu.
    »Guten Morgen, Rafe«, sagte sie.
    »Guten Morgen, Ma'am«, antwortete er förmlicher. Sein Lächeln war ein wenig angespannter als ihres. »Anscheinend bekommen wir Besuch.«
    »Das habe ich auch schon gehört«, stimmte sie ihm zu. »Lassen Sie mir ein paar Minuten, dann entscheiden wir, welchen Teppich wir dafür auslegen.«
    »Jawohl, Ma'am«, sagte er, und sie wandte sich dem Plot zu.
    Die Werewolf war ein neues Schiff, und ihre Klasse war vom Kiel auf dazu gebaut, als Flaggschiff eines Kampfverbands oder einer Flotte zu dienen. Das Hologramm des Flaggplots besaß darum wenigstens zwei Drittel der Größe des Hauptplots in der Operationszentrale. Weil automatische Filter unwichtige Echos entfernten, die nur ablenkten und wahrscheinlich verwirrten – etwa die raumgestützte zivile Infrastruktur des Marsh-Systems –, wirkte er weniger überfüllt als der Hauptplot. Wenn Honor diese Echos sehen wollte, konnten sie jederzeit zugeschaltet werden, doch im Moment hatte sie nur Augen für die roten Icons der unbekannten Sternenschiffe, die sich von der Hypergrenze des Sterns beharrlich systemeinwärts bewegten.
    »Wann erreichen sie die Sidemore-Umlaufbahn?«, fragte Honor.
    »Sie sind auf unserer Seite der Sonne materialisiert, Hoheit«, antwortete Lieutenant Theophile Kgari, ihr Stabsastrogator, knapp. Kgaris Großeltern waren von Alterde direkt ins Sternenkönigreich ausgewandert, und seine Haut war beinah so dunkel wie die Michelle Henkes. »Ihr Transit ist bei sehr niedriger Geschwindigkeit erfolgt – höchstens einhundert Kps, der Vektor zeigt fast genau systemeinwärts. Seitdem beschleunigt der Verband. Er ist vor fast genau …« – nun musste er eine Zeitanzeige ablesen – »neunzehn Minuten aus dem Hyperraum gekommen, also ist er im Augenblick vier Komma drei vier tausend Kps schnell. Unter Voraussetzung eines Rendezvous mit Sidemore erreicht der Verband in fast genau zwo Stunden den Schubumkehrpunkt und hat annähernd drei zwo Komma neun tausend Kps Geschwindigkeit bei sieben Komma sechs fünf Lichtminuten Abstand vom Planeten.«
    »Danke, Theo«, sagte Honor und lächelte ihm kurz zu, dann blickte sie wieder in den Plot. Sie streichelte Nimitz wieder die Ohren; er hatte sich auf der Rückenlehne ihres Kommandosessels aufgesetzt. Einige nachdenkliche Sekunden lang blieb sie stehen und betrachtete schweigend die Lichtpunkte, dann holte sie Luft, zuckte mit den Schultern und wandte sich ihrem Stab zu.
    »Solange man sich uns nicht anderweitig identifiziert, betrachten wir den Verband als feindlich gesinnt«, sagte sie. »Zwar müssten die eine ganze Menge Unverfrorenheit mitbringen, wenn sie sich mit nur zwoundzwanzig Wallschiffen mit uns anlegen wollten, aber das heißt ja nicht, dass niemand so verrückt wäre, es doch zu versuchen. Darum gehen wir keinerlei Risiken ein. Andrea« – sie blickte ihren Operationsoffizier an –, »das sieht mir nach einer ausgezeichneten Möglichkeit aus, Rundschild Bravo-Drei abzustauben, was meinen Sie?«
    »Jawohl, Ma'am, das ginge gut«, stimmte Jaruwalski zu.
    »Mercedes?«, fragte Honor und neigte den Kopf zu ihrer Stabschefin. Brigham runzelte leicht die Stirn.
    »Wie Sie schon sagten, Hoheit, bräuchte man mehr Mumm als Verstand, um uns mit so wenigen Schiffen anzugreifen, wie wir gesehen haben. Mich stört an dieser Annahme nur, dass sie, wer immer sie sind, das ebenfalls wissen müssen. Das wiederum bringt mich dazu, über das Axiom von Admiral Courvosier nachzudenken, dass Sie so gerne zitieren.«
    »Der gleiche Gedanke ist mir auch schon gekommen«, sagte Honor. »Deshalb halte ich Rundschild Bravo-Drei für eine wirklich gute Idee. Wenn sich herausstellt, dass es nur ein Manöver war, schön und gut. Aber sollte sich erweisen, dass wir ihn tatsächlich umsetzen müssen, dann möchte ich diese
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