Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
anlächelte.
    »Ich werde mein Bestes tun, um Sie nicht zu enttäuschen«, versicherte MacGuiness ihr. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch da klingelte leise das Com. Der Steward verzog leicht das Gesicht – ein Ausdruck von Ärger, den er sich für die Momente aufsparte, in denen das äußere Universum seinen Admiral bei den Mahlzeiten störte. Dann ging er zum Terminal am Schott und drückte die Annahmetaste.
    »Arbeitszimmer des Admiral, MacGuiness«, teilte er dem Aufzeichner in entschieden abwehrendem Ton mit.
    »Brücke, Wachhabender Offizier«, antwortete respektvoll der Signaloffizier der Werewolf , Lieutenant Ernest Talbot. »Ich unterbreche Ihre Hoheit nur ungern beim Frühstück, Mr MacGuiness, aber der Captain hat mich gebeten, sie darüber zu informieren, dass die Vorposten soeben einen unidentifizierten Hyperabdruck erfasst haben – einen großen, zwoundzwanzig Lichtminuten Sonnenabstand. Laut OPZ sind es mehr als zwanzig Antriebsquellen.«
    MacGuiness zog die Brauen hoch und wollte sich gerade zu Honor umdrehen, doch sie stand bereits neben ihm, bevor er die Bewegung auch nur halb vollendet hatte. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und beugte sich ein wenig näher an den Aufzeichner.
    »Hier spricht der Admiral, Lieutenant Talbot«, sagte sie. »Ich gehe davon aus, dass per Gravimpuls bereits eine Aufforderung zur Identifizierung gesendet wurde?«
    »Jawohl, Hoheit.« Talbot klang plötzlich sehr viel zackiger. »Er wurde unverzüglich nach Erfassung gesendet, genau vor …« – er hielt inne, offenbar um auf die Uhr zu sehen – »sieben Minuten, fünfundvierzig Sekunden. Keine Antwort.«
    »Verstehe.« Honor sah von dem Hinweis ab, dass der Hyperabdruck kaum als unidentifiziert gelten könne, wenn der Anruf beantwortet worden wäre. Dann empfand sie einen schwachen Stich des Schuldgefühls. Ein guter Offizier ging niemals davon aus, dass sein Gegenüber sich aller Tatsachen bewusst war, über die er sich selbst im Klaren war. Und Untergebene, die in Kauf nahmen, dumm zu klingen, damit ihre Vorgesetzten auf jeden Fall alle relevanten Informationen erhielten, waren es wert, dass man sie schätzte und nicht verspottete.
    »Naja«, fuhr sie fort, »es könnten trotzdem befreundete Schiffe sein, die nur ein wenig langsam antworten.« Ihr Tonfall zeigte, dass sie laut nachdachte, und Talbot gab keine Antwort. Das war ohnedies nicht nötig. Beide wussten, dass mittlerweile jedes manticoranische oder alliierte Kriegsschiff mit einem überlichtschnellen Gravimpulssender ausgerüstet war. Kein alliierter Signaloffizier konnte so langsam sein, dass er noch immer nicht geantwortet hätte.
    »Trotzdem«, fuhr Honor fort, »sollten wir im Moment lieber kein Risiko eingehen. Meinen Gruß an Captain Cardones, Lieutenant, bitten Sie ihn, Alarm für den Kampfverband zu geben.«
    »Aye, aye, Ma'am!«, entgegnete Talbot zackig, und keine vier Sekunden später erwachte das ›Klar Schiff zum Gefecht‹ zu tumultuösem, ohrenbetäubendem Leben.
     
     
     
     
    Admiral der Grünen Flagge Francis Jurgensen spürte, wie sich sein Magen zu einem einzigen, massiven Eisklumpen zusammenzog, während er das Display mit dem Bericht vor sich anstarrte. Mehrere Sekunden lang verweigerte sein Gehirn ihm schlichtweg den Dienst.
    Dann setzte die echte Panik ein.
    Purer, entsetzter Unglaube hatte ihn in seinem lähmenden Griff gehalten, als er das kurze, knappe Kommunique und die angehängte Kopie der offiziellen Verlautbarung gelesen hatte. Nichts davon konnte wahr sein! Doch noch während er sich das versicherte, hatte er gewusst, dass das Kommunique der Wahrheit entsprach. Nun hatte der Schock so weit nachgelassen, dass die lähmende Wirkung verschwunden war, und er fuhr mit einer Plötzlichkeit von seinem bequemen Schreibtischstuhl auf, die jeden erschreckt hätte, der nur sein selbstbeherrschtes Äußeres kannte. Einen Augenblick lang stand er angespannt da und wirkte fast, als wollte er vor dem niederschmetterten Inhalt des Berichtes körperlich die Flucht ergreifen. Doch natürlich konnte er nirgendwohin fliehen. Nervös leckte er sich die Lippen.
    Mit ruckhaften Schritten trat er an sein Bürofenster und lehnte sich an die hoch aufragende Crystoplastscheibe, während er über die frühabendliche Skyline der City von Landing hinausblickte. Vor dem kobaltblauen Gewölbe des sternbesetzten Himmels von Manticore bewegte sich pausenlos der Luftverkehr über der Hauptstadt des Sternenkönigreichs. Jurgensen schloss die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher