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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx
Autoren: David Weber
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blickte.
    Hinter dem Kommissar hustete Bürger Sergeant Pescu scheinbar unaufhörlich. Testaniere griff nach der Teekanne und füllte zwei Tassen.
    »Bitte wärmen Sie sich die Kehle auf. Das ist kein Befehl. Aber von allen Menschen sollten Sie sich in dieser Erbsensuppe als Letzter eine Erkältung holen.«
    »Danke.« Pescu trank und stellte die halb geleerte Tasse ab. »Ein Mädchen ist verschwunden.«
    »Wir sind nicht das Vermisstendezernat«, entgegnete Testaniere. »Etwas Besonderes an ihr?« Er nahm seine Tasse und schlürfte heißen Tee.
    »Sie war mit einigen Flottengasten – befreundet. Meines Wissens mit keinem von der SyS, aber das würden die Männer mir freiwillig nicht eingestehen.«
    Pescu hatte vermutlich Recht. Wegen ›Mangels an revolutionärer Tugend‹ konnte man leicht im Arbeitslager landen. »Wollen Sie damit sagen, dass einer von unseren Männern sie ermordet hat?«
    »Könnte sein. Vielleicht hat es auch einer einheimischen Bande nicht gefallen, dass sie sich mit Fremdweltlern abgab. Oder …«
    »Oder sie war eine Spionin?«, half Testaniere ihm aus.
    Pescu nickte.
    »Unmöglich wäre es nicht. Nur unmöglich zu sagen, für wen sie dann spionierte. Wir können keine Agenten der Spionagewehr im Königlichen Heer liquidieren, und Euvinophans Leute noch weniger.«
    Der Zeitpunkt ihres Verschwindens gefiel ihm gar nicht, Nebel hin oder her. »Ich würde sagen, wir geben morgen früh Bereitschaftsalarm. Für die Panzerbesatzungen, den Sicherheitsdienst, die Feldpolizei und unsere Freunde von der Volksflotte. Ich beruhige Weldon, wenn Sie sich um den Rest kümmern.«
    »Ich kann für die Frühwache Alarm geben und selbst dort sein. Alle anderen sind dann vielleicht schon ein bisschen in Eile. Die ersten Infanteristen kommen. Fünfhundert Mann auf Lastwagen.«
    Testaniere hätte sich fast an seinem Tee verschluckt. »Das hätten Sie mir sofort sagen sollen.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Bürger Kommissar. Es hat so lange gedauert, ich kann kaum glauben, dass es wirklich noch geschieht.«
     
    Die Gnadenfrist, die dem Kommandounternehmen vor dem Hereinbrechen der Katastrophe beschieden war, hielt an, bis Claymore Flight in Dunkelheit und Nebel eindrang. Elektronische Funkstille zu bewahren zog Navigationsprobleme nach sich, ein schlechtes Formationsverhalten und schließlich den Kontaktverlust mit Claymore-Drei. Nachdem dies geschehen war, riskierten Ryder und Chung es, Infrarotsignale zu geben, um die verbliebenen vier Frachter auf der erstbesten Insel zu landen, die genügend ebene Fläche bot.
    Zum Glück hatte Claymore-Drei nur vierzig Mann und einen leichten Spähwagen an Bord. Der Kommandotrupp verfügte noch immer über mehr als einhundertfünfzig Sea Fencibles, dreißig Berater, drei Spähwagen und ein reichliches Maß an allem, was man für leichten Infanteriekampf und schwere Abrissarbeiten benötigte.
    »Gut, dass du die Unterlagen über havenitische Waffen ausgeteilt hast«, sagte Ryder, als sie mit Chung an einem Frachter stand. Eine Patrouille aus vier Sea Fencibles ging vorbei; die Männer tasteten sich vorsichtig über den vom Seewasser glitschigen Felsen. »Das können wir wirklich gebrauchen.«
    »Damit umgehen wir das Versorgungsproblem mit den schweren Waffen doch ganz elegant«, sagte Chung.
    »Und falls wir uns die Pinasse und die Transporter schnappen können, wird sich außer den Havies niemand beschweren.«
    Sie brauchten mehr als nur erbeutete schwere Waffen, um den Schlag gegen das Flugfeld zu führen, bevor dort eine Maschine starten konnte. Dazu hätten sie eine Streitmacht benötigt, die groß genug war, um den ursprünglichen Plan auszuführen: das Panzerdepot und den Flughafen gleichzeitig anzugreifen. Doch dazu hatten sie nicht mehr genügend Leute.
    Wenn Chung sagte, dass er es trotzdem versuchen wolle, dann würde er es tun – und so gut wie irgendjemand. Ryder ließ sich in die Arme ihres Geliebten sinken.
    »Allmählich verliert sich meine Begeisterung für den Wassersport«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Als ich mich nach Manticore versetzen lassen wollte, dachte ich an einen Urlaub auf einer gemieteten Jacht. Nur du und ich, eine gut bevorratete Küche, tagelang nichts als Sonnenmilch tragen …«
    »Sie denken ja an einiges, Sir!«
    »Gütige Dame, Gedanken sind frei. Außerdem nehme ich an, dass du mich, wenn du mich wirklich so abstoßend fändest, schon vor einiger Zeit von der Klippe gestoßen oder auf andere Art und Weise entmutigt hättest.«
    Leider
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