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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood
Autoren: Harold Robbins
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italienische Filme finanziert. Bei dem, den ich mit Santini gemacht habe, ist er der Partner der Contessa gewesen. Er hat auch mein Honorar bei Santini kassiert, als der mich reinlegen wollte.«
    »Und warum tut er das alles für dich?« fragte sie.
    »Er hatte die Idee, ich könnte für seine Freundin ein Skript schreiben. Er hat mir ein sehr gutes Honorar angeboten, aber es fiel mir nichts ein. Außerdem wollte ich lieber mit dir zusammen sein.«
    »Das hört sich alles so an, als wäre er bei der Mafia«, sagte Laura skeptisch.
    »Das kann schon sein«, sagte Joe. »Aber ich finde, bei Italienern hört sich alles so an, als wären sie bei der Mafia.«
    »Und was machen wir, wenn er auch keine Kabine für uns auftreiben kann?«
    »Dann nehmen wir eben das Flugzeug«, sagte Joe. »Ich habe genug von diesen französischen Apartments. Wir können uns in New York ein gemütliches Hotelzimmer nehmen.«
    Laura lächelte. »Was hast du denn gegen meine Wohnung?«
    »Ich denke, da wohnt deine Mutter?«
    »Meine Mutter ist schon vor acht Jahren gestorben. Aber ich habe die Wohnung behalten. Sie ist groß genug für uns zwei.«
    »Gut«, sagte er. »Das wäre also geklärt.« In diesem Augenblick klingelte das Telefon. »Ja?«
    Gianpietro meldete sich. »Alles klar«, sagte er. »Sie kriegen eine Luxuskabine in der Ersten Klasse. Sie brauchen bloß noch in das Büro der Schiffahrtsgesellschaft zu gehen und sich die Buchung bestätigen zu lassen.«
    »Wunderbar, Franco!« sagte Joe. »Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll! Ohne Sie wären wir niemals hier weggekommen.«
    »Sie sind mein Freund«, sagte Gianpietro. »Wozu hat man denn Freunde? Damit man ihnen hilft und damit sie einem helfen, nicht wahr?«
    »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.«
    »Sie brauchen gar nichts zu sagen. Gute Reise!« sagte Gianpietro. »Viel Glück!« Damit hängte er ein.
    Joe legte den Hörer zurück auf die Gabel und grinste. »Na, also«, sagte er. »Es ist eine Kabine für uns reserviert.«
    Laura starrte ihn ungläubig an. »Das ist ja phantastisch!«
    Joe lachte. »Vielleicht«, sagte er. »Auf jeden Fall sollten wir so schnell wie möglich ins Büro der Italian Lines gehen, ehe uns irgendein Gauner die Fahrkarten wegschnappt.«
    ***
    Das zweite Abendessen fand um neun Uhr statt. Die Passagiere der Zweiten Klasse speisten zwar im selben Salon, mußten aber schon um sieben zum Essen erscheinen. Der Oberkellner verbeugte sich leicht, als Laura und Joe eintraten. »Mr. und Mrs. Crown?«
    Joe lächelte. »Ganz recht«, sagte er. Der Kellner wußte natürlich genau, daß sie nicht verheiratet waren. Er kannte ja sicher die Passagierliste. Aber er war wohl ein Anhänger altmodischer Sitten. »Möchten Sie lieber einen Tisch für zwei?« fragte er. »Oder hätten Sie lieber Gesellschaft?«
    »Ein kleiner Tisch genügt«, sagte Joe. »Danke.« Er schob dem Mann einen Zehndollarschein zu.
    »Eine sehr gute Wahl«, sagte der Kellner lächelnd und verbeugte sich noch einmal. »Wir haben einen sehr schönen Tisch frei.« Er winkte einem der Tischkellner. »Tisch neunundsechzig für Mr. Crown, bitte.«
    Sie folgten dem Kellner zur Außenwand des Salons, wo sie direkt neben einem der großen Bullaugen Platz nehmen durften. Mit großartiger Geste entfaltete er für sie die Servietten und reichte ihnen die Speisekarten. »Den Kaviar kann ich empfehlen«, sagte er mit einer Verbeugung. »Es ist echter Malossol, und dazu gibt es russischen Wodka.«
    Joe warf Laura einen fragenden Blick zu. »Ich liebe Kaviar«, sagte sie.
    Joe nickte dem Kellner zu, der sich mit einer weiteren Verbeugung entfernte. »Wirklich ein schöner Tisch«, sagte Joe. »Man hat einen herrlichen Blick. Außerdem«, grinste er, »ist neunundsechzig meine liebste Nummer.«
    Das Essen dauerte mehr als anderthalb Stunden. »Wollen wir gleich in die Kabine zurück?« fragte Joe, als sie vor dem Salon standen. »Oder möchtest du noch ein bißchen aufs Promenadendeck gehen?«
    »Ein kleiner Spaziergang würde mir guttun«, sagte Laura mit einem Seufzer. »In meinem ganzen Leben habe ich noch nicht so viel gegessen!«
    Offenbar ging es den anderen Passagieren genauso; denn auf dem Promenadendeck herrschte Hochbetrieb. Langsam schlenderten sie zur hinteren Reling und sahen hinunter ins weißschäumende Kielwasser des Schiffes.
    »Wir haben Vollmond«, sagte Laura mit einem Blick über das glitzernde Wasser.
    Joe nickte. »Ich habe gehört«, sagte er und legte ihr den Arm um die
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