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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe
Autoren: Terry Pratchett
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hat, die Öffentlichkeit hinzuwei-
    sen auf das Problem. Er sprach von einer…« Detritus konzentrierte sich.
    »… Auf-klärungs-kam-pagne. Das heißt, ich sol sagen den Leuten, was
    geschieht mit Leuten, die das Zeug Kindern verkaufen.« Er deutete auf
    ein grob gemaltes Plakat an der Wand. Darauf stand:

    Platte: Sag einfach »AarrghaarrghneinbittenichUGH«.

    Er drückte eine Tür auf.
    »Dies sein der alte Abort, wir ihn jetzt nicht mehr benutzen, du die
    Kammer haben kannst, für deine alchimistischen Dinge und so, aber
    zuerst du mußt al es saubermachen, weil’s hier riecht wie auf Toilette.«
    Er öffnete eine andere Tür. »Dies hier der Umkleideraum. Du einen ei-
    genen Haken hast, und dann es noch gibt Tafeln, hinter denen du dich
    kannst umziehen, wir wissen nämlich, daß Zwerge sind schamhaft. Es
    sein gutes Leben, wenn du stark genug. Herr Mumm guter Komman-
    deur, aber er auch sein kann ein wenig komisch, sagen manchmal komi-
    sche Dinge, zum Beispiel er nennt diese Stadt Schmelztiegel, in dem
    nach oben schwimmt der Abschaum, und solche Sachen. Ich dir gleich
    geben Helm und Dienstmarke. Zuerst…« Er öffnete einen ziemlich gro-
    ßen Spind auf der anderen Seite des Raums, auf dem »DTRITUS« stand.
    »Zuerst ich muß verstecken diesen Hammer.«

    Zwei Gestalten verließen Eisenkrustes Bäckerei (»Dieses Brot wird we-
    der stumpf noch schal«) und schienen es ziemlich eilig zu haben. Sie
    sprangen auf den Karren und riefen dem Kutscher zu, er sol e schnel
    losfahren.
    Der blasse Mann auf dem Kutschbock deutete wortlos auf die Straße.
    Ein Wolf hockte dort.
    Es war kein gewöhnlicher Wolf. Er hatte ein blondes Fell, am Hals so
    lang wie eine Mähne. Außerdem saßen normale Wölfe nicht seelenruhig
    mitten auf der Straße.
    Er knurrte; ein langes, dumpfes Knurren – das akustische Äquivalent
    einer brennenden Zündschnur.
    Das Pferd rührte sich nicht von der Stel e. Es hatte zuviel Angst, um
    zu bleiben, wo es sich befand – und es war viel zu entsetzt, um sich zu
    bewegen.
    Einer der Männer streckte langsam die Hand nach seiner Armbrust
    aus. Das Knurren wurde ein wenig lauter, und die Hand wich noch lang-
    samer wieder zurück. Das Knurren wurde wieder leiser.
    »Was ist das?«
    »Ein Wolf!«
    »Hier in der Stadt? Was findet er denn zu fressen?«
    »Oh, mußtest du unbedingt danach fragen?«
    » Guten Morgen, meine Herren!« grüßte Karotte. Er hatte bisher an einer Mauer gelehnt. »Sicher kommt bald wieder Nebel auf. Die Lizenzen
    der Diebesgilde, bitte.«
    Die Männer drehten sich um. Karotte lächelte freundlich und nickte
    ihnen aufmunternd zu.
    Einer von ihnen klopfte mit demonstrativer Geistesabwesenheit auf
    seine Taschen.
    »Oh… äh… heute morgen hatte ich es sehr eilig. Vermutlich habe ich
    sie zu Hause vergessen…«
    »In der Diebesgildensatzung heißt es im zweiten Abschnitt von Regel
    Eins, daß die Mitglieder bei allen Gelegenheiten ihre Ausweise bei sich
    führen müssen«, stellte Karotte fest.
    »Er hat nicht einmal sein Schwert gezogen!« zischte der Dümmste der
    aus drei Männern bestehenden Bande.
    »Das muß er auch gar nicht. Er hat einen geladenen Wolf.«

    Jemand schrieb in der Düsternis. Ein Federkiel kratzte über Pergament –
    das einzige Geräusch im Zimmer.
    Bis sich eine Tür knarrend öffnete.
    Der Schreibende drehte sich ruckartig um. »Du? Ich habe dir doch ge-
    sagt, daß du nie zurückkehren sol st!«
    »Ich weiß, ich weiß, aber es geht um das verdammte Ding ! Das Fließ-
    band hat angehalten, woraufhin er nach draußen ging und den Priester umgebracht hat!«
    »Hat ihn jemand gesehen?«
    »Bei dem dichten Nebel gestern abend? Ich glaube nicht. Aber…«
    »Dann spielt es keine, ah-ha, Rolle.«
    »Wie bitte? Die Burschen sol en keine Leute umbringen .« Kurzes Zö-
    gern. »Das heißt… zumindest nicht, indem sie ihnen den Schädel zer-
    trümmern.«
    »Aber sie sind dazu bereit, wenn sie entsprechende Anweisungen erhal-
    ten.«
    »Ich habe ihn nie dazu aufgefordert! Und überhaupt: Was ist, wenn er
    sich gegen mich wendet?«
    »Gegen seinen Herrn? Mann, er muß den Worten in seinem Kopf ge-
    horchen.«
    Der Besucher setzte sich und wirkte skeptisch. »Ja, aber welchen Wor-
    ten? Oh, ich weiß nicht, ich weiß nicht. Es wird mir langsam zuviel.
    Dauernd dieses verdammte Ding in der Nähe zu wissen…«
    »Du verdienst doch eine Menge damit, oder?«
    »Ja, zugegeben, aber das mit dem Gift…«
    »Schweig! Heute abend sehen wir uns wieder. Sag
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