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Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)

Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)

Titel: Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Winter (German Edition)
Autoren: Elke Bräunling
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mit den Schultern. "Es ist nicht kalt genug. Deshalb."
    "Und warum ist es nie kalt genug? Auf Bildern in meinen Büchern liegt immer Schnee. Die Kinder laufen Ski und fahren Schlitten, sie machen Schneeballschlachten, bauen Schneemänner und tanzen auf Schlittschuhen übers Eis. Wie sie lügen, diese Bilder! So einen Winter gibt es bei uns doch gar nicht!"
    Pit ist wirklich wütend. Er möchte endlich im Schnee spielen. Immer wieder starrt er zum Himmel hinauf.
    "Es wird schon noch schneien", meint Opa "Du musst Geduld haben."
    Doch da ist er heute bei Pit an der falschen Adresse. "Alle sagen, ich muss geduldig sein. Dabei glaubt ihr ja selbst nicht, dass es Schnee geben wird. Warum lügt ihr?"
    "Hm." Opa räuspert sich erst einmal.
    "Weißt du", sagt er dann, "früher hat es sehr schöne, kalte Schneewinter gegeben. Genau so, wie du es auf den Bildern siehst. Aber heute..." Gedankenverloren blickt Opa aus dem Fenster.
    "Ja", sagt er dann, "schön war es früher! Tief verschneit waren Dächer und Bäume. Sogar auf den Straßen lag Schnee. Die Kinder rodelten dort, wo sonst Autos fuhren. In langen Schlittenketten sausten sie die Straßen hinunter. Das war ein Spaß! Rote Backen hatten sie vor Freude. Und vor Kälte. Sie lachten und tobten im Schnee herum. Schneebälle flogen durch die Luft. Und vor vielen Häusern standen prächtige Schneemänner. Das ist noch gar nicht so lange her. Frag deine Eltern!"
    "Wie auf den Bildern in meinen Büchern!“, freut sich Pit, und vor Aufregung hat er auch rote Backen bekommen. "Toll. So einen Schneewinter möchte ich haben!"
    "Da musst du ins Gebirge verreisen", meint Opa. "Dort gibt es noch Schnee.“
    "Und warum bei uns nicht?“ Pit lässt nicht locker.
    "Weil es zu warm ist!"
    "Und warum ist es zu warm?"
    "Das ist eine ernste Sache", antwortet Onkel Richard. „Mit den Fabriken, den Giften in Kühlschränken und Spraydosen, den Flugzeugen und Autos und Waldrodungen haben wir die Luft krank gemacht. Es ist immer wärmer geworden, und das Wetter spielt verrückt. Wir Erwachsenen haben nicht auf unsere Umwelt geachtet. Wir sind Schuld, dass es keinen schönen Bilderbuch-Schneewinter mehr gibt.“
    "Dann macht, dass die Luft wieder kälter wird und dass das Wetter nicht verrückt spielt!“, fordert Pit.
    Opa seufzt. "Wenn das so einfach wäre! Da müssen erst einmal alle zusammenhalten und gemeinsam besser auf die Umwelt aufpassen. Ein schweres Stück Arbeit."
    Das versteht Pit. Vom Umweltschutz hat er schon viel gehört, und er möchte auch alles tun, damit die Umwelt wieder gesund wird.
    "Ich möchte helfen", sagt er leise. Dann geht er wieder zum Fenster und starrt in den grauen Himmel. "Vielleicht gibt es ja doch irgendwann wieder einen richtig schönen Schneewinter. Wenn wir alle helfen?"

Opa Fröhlich und der Engel im Schnee

    „Du wirst nie erwachsen!“, sagten schon die Eltern vor vielen, vielen Jahren zu Opa Fröhlich, als der noch ein Kind und später ein junger Mann war. Sie sagten es sehr vorwurfsvoll.
    „Willst du eigentlich ewig ‘kind“ bleiben?“, fragten die Freunde von Opa Fröhlich immer wieder einmal. Sie rümpften dabei die Nase.
    „WIE ALT, sagten Sie, sind Sie?“, meinte der Chef von Opa Fröhlich mit einem sehr ernsten Gesicht. Er ärgerte sich, weil Opa Fröhlich manchmal zu fröhlich und für das ernste Berufsleben zu unbeschwert war.
    „In deinem Alter sollte man sich endlich etwas gediegener verhalten und seriöser“, beschwerte sich die alte Tante. „Sie war sehr empört über ihren Neffen.
    „Warst du eigentlich je erwachsen?“, rief Nachbarin Müllermann eines sonnigen Schneewintertages, als Opa Fröhlich mit den Kindern auf der Straße breit grinsende Schneemänner und Schneefrauen und Schneekinder baute und lauthals lachend in einer Schneeballschlacht herumtollte.
    „Kindskopf!“, sagte Oma Fröhlich da. Sie sagte es sehr zärtlich und ihr Lächeln wärmte Opa Fröhlichs Seele.
    Opa Fröhlich grinste. Er winkte Oma Fröhlich fröhlich zu und ließ sich rücklings mit ausgebreiteten Armen in den Schnee fallen.
    Da lag er nun, von funkelnd weißen Sternchen umgeben, ruderte mit den Armen und malte einen Engel in den Schnee.
    Der Engel freute sich. Er lächelte Opa Fröhlich noch lange hinterher. Er lächelte auch später noch, als Opa Fröhlich längst zu Hause war und versuchte, sich so erwachsen zu benehmen, wie man es von einem Opa erwartet.
    Und er lächelt noch immer, der Engel im Schnee.

Der lange und der kurze Eiszapfen

    Es
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