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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip
Autoren: James Patterson
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D’Alexander«, antwortete Mark und fuhr mit einer Hand durch sein zerzaustes, langes, braunes Haar, das seit Monaten weder einen Friseur noch einen Kamm gesehen hatte.
    »Vaaaa-le-rieeee!«, quäkte Ernie. »Das ist seine scharfe, starke Freundin aus Exeter. Na ja, stark ist sie eigentlich nicht. Sie haben vorehelichen Geschlechtsverkehr!«
    »Tut mir leid, dass ich gefragt habe«, entschuldigte sich Jake. »Äh … habe ich überhaupt gefragt?«
    Ernie zuckte mit seinen rundlichen Schultern. Sein Babyspeck hielt sich ärgerlich tapfer auf seinem Körper. »Eigentlich bin ich der Einzige von uns dreien, der freiwillig mitfahren wollte«, erklärte er. »Ganz ehrlich.«
    »Einer ist besser als keiner.«
    »Ja, ich habe in einer von Moms medizinischen Zeitschriften gelesen, dass Kindern, die überwiegend in einem vorstädtischen Umfeld aufwachsen, ein Umgebungswechsel ganz guttut.«
    Jake kicherte ungläubig. Lasen Kinder in dem Alter heutzutage keine Comics mehr? »Wie alt bist du noch mal, Ernie? «, fragte er. »Neunzehn, oder?«
    »Zehn. Aber in Manhattan-Jahren gerechnet, bin ich ungefähr sechzehn. Außerdem verfüge ich über ein Zwölftklässler-Vokabular. «

    »Nett ausgedrückt. Wo ist eure Mutter?«
    »Noch bei ihrem Anwaltsbonzen und den Koffern«, antwortete Carrie.
    »Dem Anwaltsbonzen, hm? Höre ich da noch einen Hauch von Feindseligkeit gegenüber eurem neuen Stiefvater heraus?«, fragte Jake. »Na, egal. Was ist mit den Koffern? Brauchen sie Hilfe?«
    »Quatsch. Dazu ist doch der Fahrer vom Flughafen da«, antwortete Mark.
    Jake blinzelte ein paarmal ungläubig. Hatte der Junge das gerade tatsächlich gesagt?
    Doch, hatte er.
    Während sich der Nebel im Bootshafen langsam lichtete, machte es bei Jake klick. Er war sich immer noch nicht ganz sicher, worauf dieses kleine Bootsabenteuer hinauslaufen würde, aber ihm kam plötzlich ein entscheidender Gedanke: Ob Katherine wusste, wo das Problem lag? Das echte Problem? Diese Gören waren verzogen. Völlig verkorkst. Ja, sie bekamen Liebe, aber die falsche.
    Das würde Jake schon irgendwie hinbekommen. Dafür müssten zwei Monate auf der Familie Dunne ausreichen. Segel anschlagen, setzen und trimmen. Klüver aufziehen. Deck schrubben. Komme, was wolle, er würde diese verkorksten Blagen mit einem Tritt in den Arsch zurück in die Normalität befördern.

5
    »Kat, bist du sicher, dass ich nicht mitkommen soll?«, fragte Peter. »Du weißt, dass ich das tun würde.«
    »Hm, schauen wir mal.« Katherine kratzte sich spielerisch am Kinn. »In Manhattan wartet ein großer, wichtiger Prozess auf dich und am Flughafen dein Flugzeug mit laufendem Motor, und du hast überhaupt nichts zum Umziehen dabei. Klar, Schatz, komm mit an Bord!«
    Die beiden standen auf dem Parkplatz des Bootshafens Labrador Island, als der Fahrer, ein stämmiger Italiener mit kräftigen Armen und noch kräftigerem Akzent, mit den Stapeln von Gepäck kämpfte. Nicht, dass ihm das etwas ausgemacht hätte.
    Er erkannte Leute, die viel Trinkgeld gaben, und dieser Peter Carlyle passte in jeder Hinsicht in diese Kategorie, angefangen bei der Tatsache, dass er eine Cessna Skyhawk besaß, die er auch noch selbst fog. Hier war also echtes Geld im Spiel! Außerdem war »Mista« Carlyle höflich und kein egozentrischer Typ mit Chefallüren. Also in jeder Hinsicht eine wahre Freude.
    Katherine ergriff Peters Hand und spielte mit seinem Ehering, der immer noch wie neu glänzte. »Ich bin dir dankbar, dass du uns hergefogen hast«, sagte sie. »Es bedeutet mir viel – uns allen, Schatz.«
    »Aber das war doch das Mindeste, was ich tun konnte. Oh, Jesses, ich vermisse dich jetzt schon, Kat.«
    Sie küsste ihn sanft auf die Lippen, dann noch einmal. »Ich bin ja vielleicht schräg drauf, hm? Wir sind nicht einmal
ein Jahr verheiratet, und schon verschwinde ich für zwei Monate.«
    »Das ist in Ordnung. Ich verstehe das, ehrlich. Die Kinder brauchen dringend eine Abwechslung. Das mit der Reise hast du gut gemacht.«
    »Deswegen liebe ich dich so sehr – weil du so verständnisvoll bist. Diese Reise ist wirklich sehr wichtig für mich, Peter.«
    »Und ich bin stolz, dass du sie in die Tat umgesetzt hast. Deswegen liebe ich dich so sehr. Du bist eine tolle Frau, Katherine Dunne.« Er beugte sich vor. »Und zufällig bist du total sexy«, füsterte er ihr ins Ohr und zwinkerte ihr zu. »Reicht die Zeit noch? Die Limousine?«
    Katherine errötete, was sie selten tat, wenn überhaupt. Welch ein Glück,
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