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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern
Autoren: Jana Oliver
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nicht«, sagte Elias. Bei all dem Bier in seinem Körper klangen die Worte ganz verwaschen. »War das Riley?«
    »Ja«, sagte er lächelnd. »Rom wird ihr doch wohl nichts anhängen wegen dem, was passiert ist, oder?«
    »Keine Ahnung. Rosetti redet gerade mit Stewart und versucht, die Sache zu regeln«, sagte Elias und deutete mit einer Kopfbewegung auf die beiden, die an einem Extratisch saßen. »Der Priester gibt mir Bescheid, sobald sie sich einig geworden sind.«
    Elias nahm einen Schluck von seinem Bier und stellte anschließend das Glas mit einem entschlossenen Rumsen ab. »Wegen Justine«, begann er. »Ich weiß, dass da was zwischen euch läuft.«
    »Woher?«
    »Sie hat es mir erzählt. Sie zettelt gerne Streit an.« Der Hauptmann legte nachdenklich die Stirn in Falten. »Wenn ich gewusst hätte, dass du ihr über den Weg läufst, hätte ich dich gewarnt, so von Mann zu Mann, weißt du.«
    »Sie hat also nicht gelogen, als sie sagte, ihr beide hättet mal was gehabt?«
    »Nein, wir waren …« Er zensierte, was immer er gerade sagen wollte. »Vor ein paar Jahren waren wir so etwas wie ein Paar. Für einen Exklusivbericht hat sie beinahe meine Karriere ruiniert. Sie ist hübsch, aber sie hat nur ein Ziel vor Augen und schert sich nicht darum, wen sie verletzt.«
    »Das habe ich auch schon festgestellt.«
    »Seid ihr zwei immer noch …«, fragte der Jäger.
    »Nein. Wie bei dir ist es unschön zu Ende gegangen. Sie schreibt einen Artikel über mich und wühlt in meiner Vergangenheit herum. Das könnte mich meinen Job kosten.«
    »Ich werde sehen, ob ich sie bremsen kann. Wahrscheinlich wird sie nicht auf mich hören, aber ich kann es trotzdem versuchen«, bot Elias an.
    »Das wäre klasse.«
    Vater Rosetti kam zu ihnen an den Tisch, er hatte eindeutig schon einiges gebechert. Er zog einen Stuhl heran und ließ sich darauf plumpsen. Das Bierglas in seiner Hand war leer.
    »Also, wie lautet das Urteil?«, fragte Elias. »Bleibt Riley hier, oder fährt sie mit uns zurück?«
    »Sie bleibt in Atlanta. Stewart wird sie im Auge behalten. Er hat versprochen, sich um alle Probleme zu kümmern, die auftauchen könnten. Ich bete zu Gott, dass es keine gibt.«
    Beck seufzte erleichtert.
    »Das war für uns alle hart«, gestand Elias. »Ich kann nicht behaupten, dass ich jemals in meinem Leben wieder einen gefallenen Engel sehen möchte.«
    »Das können Sie laut sagen. Damit habe ich nicht gerechnet, als ich darum bat, auf diese Mission geschickt zu werden«, gab Rosetti zu. »Ich wusste, dass hier einiges merkwürdig lief, aber …« Er hob das leere Glas ein paar Zentimeter an. »Wenn ich mich irre, ist ein Leben ruiniert. Wenn ich einen Diener der Hölle entwischen lasse, ist die Welt der ewigen Verdammnis einen Schritt näher. Die Entscheidung fällt manchmal nicht leicht.«
    Vielleicht ist dieser Typ doch kein so hartherziges Arschloch . »Sie haben einen Scheißjob«, stellte Beck fest.
    »Dem kann ich nur zustimmen«, sagte der Hauptmann und hob sein Glas, um anzustoßen.
    »Ich war überzeugt, Riley Blackthorne würde für die Hölle arbeiten«, fuhr Rosetti fort. »Das tat sie auch, aber als es darauf ankam, diente sie auch dem Himmel. Sie trägt Luzifers Zeichen, doch sie hat uns vor dem endgültigen Krieg bewahrt. Wie soll ich das unter einen Hut bringen? Ist sie jetzt gut oder böse?«
    »Was hat Rom dazu gesagt?«, fragt Beck.
    »Dass sie zwischen den Fronten steht. Ich fürchte, irgendetwas ist zwischen ihr und dem gefallenen Engel vorgefallen, aber ich bin mir nicht sicher, was genau. Was hat es sie gekostet, ihn zu befreien?«
    Beck wollte die Antwort gar nicht wissen. Um das Thema zu wechseln, zeigte er auf das Glas des Priesters. »Sieht ziemlich leer aus, genau wie meins. Noch eins?«
    »Bestell gleich eine Runde«, schlug Elias vor. »Ich wollte dir noch ein paar Jägermärchen erzählen. Manche von den Sachen, die wir erleben … sind echt krass.«
    Beck rechnete damit, dass der Priester das Thema abwürgen würde, doch stattdessen nickte er zustimmend. Der Kerl brauchte nur ein paar Bier hinter die Binde zu kippen, und schon wurde er richtig anständig.
    »Okay, dann erzähl ich euch ein paar Geschichten von den Fängern. Mal sehen, wer besser flunkern kann«, antwortete Beck.
    »Ich«, schoss Elias zurück. »Aber wir haben ja den guten Vater als Schiedsrichter.«
    »Dann mal los, Alter.«

40.
    Kapitel
    Riley war schon vor der Morgendämmerung auf den Beinen, weil sie nicht mehr schlafen konnte.
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