Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
wir drei Tage im Cambrischen Ordenshaus zu Gast waren und dann eine Debatte des Rates besuchten.«
    Munuel überlegte angestrengt. »So? Waren wir das ...?« Dann nickte er. »Ja ... schon möglich.«
    »Sie war nur ein paar Schritte von den Besucherplätzen entfernt«, erinnerte sich Leandra. »Sie saß links vom Shabibsthron, er selbst war an dem Tag nicht anwesend. Sie trug ein violettes Kleid und eine dunkelblaue Robe.
    Ich war so fasziniert von ihr, dass ich sie dauernd anstarrte. Ich habe noch nie eine schönere Frau gesehen.«
    »Sie besitzt ein kleines Muttermal«, sagte Caori. »Hast du es gesehen?«
    Leandra deutete unter das linke Auge. »Ja, hier.«
    Caori nickte vielsagend.
    »Hast du es heute auch gesehen... in diesem Gesicht?«
    Leandra runzelte die Stirn. »Hm ... ehrlich gesagt... darauf habe ich nicht geachtet. Es ging alles sehr schnell, und es war alles so ... unheimlich. Aber trotzdem, ich bin wirklich sicher, dass es Limlora war. Ihr Gesicht würde ich niemals vergessen!«
    Schweigen breitete sich im Raum aus, nur das Feuer knackte gelegentlich. Leandras Gesicht begann sich von der Hitze zu röten und sie rückte vom Feuer ab.
    »Könnte es sein«, fragte sie dann, »dass jemand Limloras Gesicht... benutzt hat? Ich meine, dass es nur ein Trugbild war?«
    Munuel hob die Schultern. »Möglich. Aber wozu?«
    Caori winkte ab. »Dafür kann es tausend Gründe geben. Täuschung, Intrigen, Verrat... und so weiter.«
    »Da fällt mir noch etwas ein«, sagte Leandra. »Es war die Rede von einem weiteren Mann, den diese ... dunklen Gestalten fangen sollten. Sie haben ihn aber nicht erwischt. Limlora sagte etwas von einer Bruderschaft, die sie ausschicken wollte, um den Mann zu finden.«
    Munuel starrte sie ungläubig an. »Eine... Bruderschaft?«
    Leandra nickte eifrig. »Ja, ich bin sicher, dass dieses Wort fiel. Weißt du etwas darüber?«
    Sie studierte sein Gesicht und kam zu dem Schluss, dass seine Miene noch finsterer geworden war.
    Munuel holte tief Luft und hob den Kopf. »Ich fürchte, wir müssen dieser Sache nachgehen. So verrückt es auch klingt - Leandras Beobachtungen sind der erste klare Hinweis, in welcher Richtung wir nach der Ursache für diese seltsamen Begebenheiten suchen müssen.« Er sah zu Caori. »Du weißt schon, die Dunklen Reiter, die Bleichen und all das ...«
    Caori nickte. Ihr Gesicht zeigte den typischen Caori-Missmut, jenen Gesichtsausdruck, für den sie schon fast berühmt war.
    »Was sind das für Dunkle Reiter?«, wollte Leandra wissen.
    Munuel schnaufte und schüttelte den Kopf. »Das sind Dinge, die nur den Cambrischen Orden etwas angehen.
    Nichts für dich, meine Prinzessin. Vergiss es am besten gleich wieder.«
    Leandra war nur wenig froh über diese Antwort, aber Munuels ernstes Gesicht verriet ihr, dass ein weiteres Nachbohren keinen Sinn hatte. Sie wandte sich an Caori. »Was war das für ein Wesen, das hinter mir her war?
    Du hast es doch ... getötet, nicht wahr?«
    Caori blickte streng zu ihr herab, dann schüttelte sie den Kopf. »Nicht leicht zu beschreiben«, sagte sie. »Eher so etwas wie ein großer Schatten. Schwärzer als die Nacht. Ich sah nur, wie es hinter dir her war ... und unternahm etwas.«
    Leandra versuchte, ihre Faszination zu verbergen. Zweifellos hatte Gaori eine sehr mächtige Magie angewandt, die alles übertraf, was sie bis heute gesehen hatte. Es interessierte sie brennend, mehr darüber zu erfahren.
    »Etwas? Kannst Du mir das beschreiben?«
    Caori tat etwas Überraschendes. Sie starrte mit gläsernem Blick ins Feuer, hob die Hand und beschrieb mit dem Zeigefinger ein kleine Geste, während sie kaum merklich die Lippen bewegte. Geistesgegenwärtig trat Leandra in Kontakt mit dem Trivocum und erblickte mithilfe ihres Inneren Auges im nächsten Augenblick ein kleines, hell strahlendes Aurikel, durch das stygische Energien ins Diesseits strömten.
    Einen Moment später entstand an der Stelle, an der Caori eben noch mit ihrem Zeigefinger Zeichen in die Luft gemalt hatte, eine kleine, orange leuchtende Aura, aus der ein fadendünner Blitz ins Feuer schoss. Er besaß offenbar keine starke Energie, denn das Feuer loderte nur ein wenig auf. Aber die Feinheit der Erscheinung faszinierte Leandra über die Maßen.
    Sie stieß ein überraschtes Stöhnen aus und wollte schon beinahe rufen, Caori solle ihre Magie wiederholen.
    »Sehr hübsch!«, stieß Munuel erfreut hervor. »Was ist das?«
    Caori seufzte. »Ein sehr alter Schlüssel aus den Lehren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher